Am Urban, Berlin-Kreuzberg

Am Urban gehört zu den Top 3 des DGNB Preises für "Nachhaltiges Bauen" 2014.

Das denkmalgeschützte Gebäude-Ensemble „Am Urban“ in Berlin-Kreuzberg ist ein hervorragendes Beispiel für private Stadtentwicklung in großem Maßstab. Die Baugruppe des ehemaligen Krankenhausareals besteht aus 19 Gebäuden. Auf ca. 22.000 m2 Nutzfläche sind in den letzten Jahren durch Umbau, Neubau und Sanierung 145 individuelle Wohneinheiten mit Geschosswohnungen, Townhouses und Lofts nach den Wohnund Arbeitsvorstellungen der Eigentümer entstanden. Die Integration sozialer Einrichtungen wie einer Psychiatrischen Tagesklinik und eines Mutter-Kind Wohnprojektes betont die öffentliche Relevanz.

Neben einer umfassenden Sanierung der Klinkerfassaden wurde eine Innendämmung in Lehm-, I-Qtherm- und Kalziumsilikatplattenbauweise ausgeführt. Ein diffusionsoffener Systemaufbau von AußenwandInnendämmung bestimmt maßgeblich das Raumklima der sanierten Gebäude. Durch den Einzug von Galeriegeschossen konnte die Nutzfläche der überhöhten Geschosse vergrößert werden. Wärmegewinnung erfolgt durch Zuführung von Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Die technische und energetische Konzeption der Gesamtanlage führt zu guten Energieverbrauchswerten. Mit der intelligenten Nutzung des vorhandenen Gebäudebestands ist die Anlage städtebaulich vollkommen integriert.

Ein Neubau in dieser Größe und diesem Kontext wäre kaum vorstellbar gewesen. Dank eines alternativen Finanzierungskonzeptes konnten sich private Bauherren beteiligen und mitgestalten. Das generationenübergreifende Baugemeinschaftsprojekt bringt einen besonderen Mehrwert für Familien mit sich, denen es ermöglicht wird, ausreichend große Räumlichkeiten in der Innenstadt zu bewohnen.

Das Objekt ist ein Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung und zur Schaffung von dringend benötigtem innerstädtischem Wohnraum – dieser wird mit 145 Einheiten für Jahrzehnte gesichert. Die unter stadtteilgerechten, ökologischen, sozialen und kulturellen Aspekten durchgeführte Konversion und Sanierung der Ende des 19. Jahrhunderts errichteten Klinkerbauten erhält die Identität des Quartiers und sichert die Akzeptanz der umliegenden Bewohner. Die Jury würdigt das Ensemble mit einer Nominierung für den Sonderpreis „Nachhaltiges Bauen“ 2014.

Foto: Jörg Frank