BREMER PUNKT - SERIELLES PILOTPROJEKT NACHHALTIGER INNENENTWICKLUNG (BREMEN)

Bremer Punkt gehört zu den Top 3 des DGNB Preises für "Nachhaltiges Bauen" 2018.

Der Bremer Punkt stellt ein serielles Pilotprojekt für das Geschosswohnen dar, das mehrere Ziele verfolgt. Hier geht es darum, einen Prototypen und dessen Variation für die Innen-
entwicklung im Siedlungsbestand zu erstellen sowie um die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur, bezahlbares Wohnen, Partizipation der Nachbarschaft und einen „Grundrisspool“ für individuelle Nutzergruppenentscheidung. Vereint werden sollten neben einer modularen Holzkonstruktion und einer kurzen Bauzeit durch Vorfertigung auch der Einsatz regene-
rativer Energiequellen und KfW-Effizienz-Haus Standard 55.

Das Projekt repräsentiert einen sehr interessanten Ansatz der gezielten und nachhaltigen Entwicklung von Wohnhäusern für die bauliche Weiterentwicklung im klassischen Siedlungskontext sowie für Brachen und ungenutzte Freiflächen. Der Bremer Punkt stellt eine intelligente Lösung für bezahlbaren Wohnraum sowie gesellschaftlich wie stadträumlich gelungene Strategien für die urbane Quartiersentwicklung dar, die auf fast alle mittleren und größeren Städte in Deutschland sowie Europa übertragbar sind.

Die viergeschossigen, geometrisch einfachen Stadtbausteine auf quadratischem Grundriss werden durch kompositorisch gesetzte Fenster, Loggien und Balkone in jeweils der gleichen Kubatur individuell auf den Standort angepasst. Es ergibt sich

somit eine stadträumliche wie soziale Adaptionsfähigkeit, die die notwendige Flexibilität und Individualisierung gewährleistet. Die Wohnungs- und Erschließungsvarianten, die in einer Grundrissfibel zusammengefasst wurden, versprechen eine gute Wohnqualität. Durch die Nutzung vorhandener Siedlungen können Erschließungskosten und externer Landverbrauch reduziert werden. Die serielle Bauweise und Typenbildung optimiert nicht nur den Planungs- und Genehmigungsaufwand, sondern perfektioniert durch witterungsunabhängige Vorfertigung den Produktionsprozess und verringert die Bauzeit. Die Einbindung der Nachbarn, die Möglichkeit gemeinschaftlicher Wohnprojekte im Mietbereich und ein individuelles Wohnungsgemenge fördern Integration und Vielfalt. Inzwischen wurden drei Wohnhäuser „Bremer Punkt“ realisiert.

Es gelingt die Realisierung adaptionsfähiger, städtebaulich gut integrierter und konstruktiv optimierter Prototypen in Kopplung mit angemessenen energetischen Maßnahmen für den Geschosswohnungsbau, die sozialgesellschaftliche Aspekte vorbildhaft einbinden.

Daher wählt die DGNB Jury das Projekt „Bremer Punkt“ unter die Top 3 des diesjährigen DGNB Preises „Nachhaltiges Bauen“.

Foto: Nikolai Wolff