Futurium Berlin

  

Das Futurium als interdisziplinäres Veranstaltungs- und Ausstellungszentrum ist eingebettet zwischen Berliner Spreebogen, Hauptbahnhof und Charité. In der „neuen Mitte“ steht es mit seiner zukunftweisenden Gebäudekonzeption für ästhetisch erlebbare, nachhaltige Baukultur in Deutschland. Das Zukunftsmuseum, welches u.a. eng mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung zusammenarbeitet, bietet diverse Ausstellungsmöglichkeiten auf drei Ausstellungsebenen mit unterschiedlichen Raumcharakteren und einer Nutzfläche von rund 8.000 m².

Die Architektur ist unaufgeregt eigenständig, klar und modern. Die skulpturale Großform hebt sich im Norden und Süden frei auskragend als einladende Geste über die dabei entstehenden, überdachten Hauptzugangsbereiche und betont damit die öffentliche Zugänglichkeit des Gebäudes. Sowohl die strukturierten Fassaden aus Kassetten mit keramisch bedruckten Gussgläsern und gefalteten Metallreflektoren als auch die großen Panoramafenster zur Stadt unterstützen den Solitärcharakter des Zukunftshauses. Die große, mit einem grafischen Punktraster gestaltete Platzfläche mit bepflanzten Rundbänken tritt gegenüber der Häuserflucht zurück und bietet Raum für Aktivitäten und Veranstaltungen.

Dem Gebäude gelingt es, das Energiekonzept für den Besucher herauszustellen. So wird die Photovoltaikanlage auf dem

Dach zum „solaren Meer mit Skywalk“, das wie alle anderen Bereiche barrierefrei zugänglich ist. Auf dem Dach anfallendes Regenwasser wird in einer Zisterne gesammelt und für die adiabatische Kühlung sowie für die Bewässerung der Außenanlagen verwendet. Die drei kontrastreichen Ausstellungsebenen, das lichtdurchflutete „Forum“, die dunkel ausgestaltete „Cloud“ und die unterirdische „Cave“ nehmen den Besucher mit innovativen Kommunikationszonen wie z.B. den Forschungsgalerien mit auf eine Reise in die Zukunft. Der „Energiespeicher“ verbindet die drei Ebenen miteinander und stellt eine gelungene Visualisierung und somit vorbildhafte didaktische Vermittlung des zukunftsweisenden Energiekonzeptes dar. Er lagert Energiegewinne z.B. durch die Solarthermieanlage in einem hocheffizienten Speichermedium – hier Paraffin – zwischen.  

Als primärenergetisches Plusenergiegebäude ist das Futurium ein architektonisches und städtebauliches Leuchtturmprojekt der deutschen Nachhaltigkeitslandschaft und das derzeit nachhaltigste Bundesgebäude. Relevante Zukunftsthemen wie Energiegewinnung und -speicherung sind für den Besucher direkt erfahrbar und verständlich. Die DGNB Jury würdigt das vorbildliche, als Gesamtkonzept zukunftsweisende Bauprojekt mit einer Nominierung für den diesjährigen DGNB Preis „Nachhaltiges Bauen“.


Bauherr: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben · Architekt: Richter Musikowski Architekten