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Stadt Tübingen

Top 3 „Deutschlands nachhaltigste Städte mittlerer Größe 2012“

Die traditionsreiche Universitätsstadt Tübingen hat es sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit ihren ca. 89.000 Bürgerinnen und Bürgern eine nachhaltige Entwicklung in allen städtischen Bereichen zu erreichen. Das bedeutet unter anderem, dass CO2 eingespart, der Flächenverbrauch vermieden und die Innenstadt barrierefrei werden soll.

Die Beteiligung der Bürgerschaft am Projekt Nachhaltigkeit wird in Tübingen großgeschrieben und zählt zu den Grundsätzen des Verwaltungshandelns. Dieser Grundsatz wird in allen Bereichen kommunalen Handelns in Tübingen ‚gelebt‘. So wurde das Stadtleitbild „Tübingen 2030 – Leitlinien für eine nachhaltige Stadtentwicklung“ in einem breit angelegten Bürgerbeteiligungsprozess entwickelt und dann vom Gemeinderat verabschiedet. Dieses Leitbild formuliert Leitziele in allen relevanten Bereichen, die von nun an bei den Entscheidungen des Gemeinderats berücksichtigt werden.

Außerdem hat sich Tübingen ambitionierte Einsparungsziele gesetzt. Ziel des Oberbürgermeisters ist es, bis 2020 den CO2-Ausstoß auf 3 Jahrestonnen pro Kopf zu senken. Da Verwaltung und Politik bewusst ist, dass dieses Ziel ohne die Bürgerschaft nicht zu erreichen ist, gehen sie zur Motivation mit beispielhaften Maß- nahmen für den Klimaschutz voran. So werden Liegenschaften saniert, Ökostrom in öffentlichen Gebäuden verwendet und das Dienstfahrzeug des Oberbürgermeisters durch ein Fahrrad ersetzt. Gleichzeitig wurde die imageprägende Kampagne „Tübingen macht blau“ ins Leben gerufen, die die Tübingerinnen und Tübinger beim Thema Klimaschutz zu eigenen Verhaltensänderungen motivieren und aufklären soll. Um möglichst viele Menschen zu erreichen und mitzunehmen, wurden zielgruppenspezifische Bausteine für Kinder, Jugendliche, finanzschwache Haushalte, Privathaushalte und viele mehr entwickelt.

Durch dieses vorbildliche Engagement konnten bei steigernder Bevölkerung und Zahl der Arbeitsplätze gleichzeitig beachtliche Reduktionserfolge des CO2- Ausstoßes verbucht werden. In den Bereichen Energieversorgung, Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Siedlungsentwicklung konnte ein umfangreiches Maßnahmenbündel umgesetzt werden. Ein besonderes Highlight der baden-württembergischen Stadt sind die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung in Bereichen wie Straßenbeleuchtung, Abwasser und Fernwärme, die entweder direkt oder über Contractingmodelle finanziert werden.

Die partnerschaftliche Umsetzung nachhaltiger Stadtentwicklung wird aber auch in anderen Bereichen gepflegt, wie der Mobilität, der Bildung und Betreuung, der Familienförderung und dem Zusammenleben aller Kulturen. Nicht zuletzt deshalb konnte mit der Innenentwicklung Pionierarbeit geleistet werden. So hat Tübingen viel unternommen, um die Altstadt lebendig zu halten, und bereits in den 80er Jahren eine Altstadtsatzung und einen Bebauungsplan verabschiedet. Der Modellstadtteil „Französisches Viertel“ entstand 2007 als bunt gemischtes urbanes Viertel und Schaufenster nachhaltiger Quartiersentwicklung mit eigener Identität. Barrierefreiheit steht seit dem Beitritt zur Erklärung von Barcelona im Zentrum der baulichen Tätigkeiten Tübingens.

Die Jury würdigt die erfolgreiche und zielführende Kooperation der Stadt Tübingen mit seiner Bürgerschaft bei allen Nachhaltigkeitsthemen mit einer Nominierung in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Städte mittlerer Größe 2012“.

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