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Gemeinde Furth

Top 3 „Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2013 (Klima & Ressourcen)“

Die Gemeinde Furth liegt mit ihren 3.300 Einwohner in Bayern bei Landshut. Den ökologischen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen mit denen eine kleine Gemeinde konfrontiert ist, begegnet Furth in seinem breit aufgestellten Maßnahmenspektrum.

Die Entwicklung der Gemeinde Furth ist konsequent am Nachhaltigkeitsgedanken ausgerichtet. Das langjährig entwickelte Nachhaltigkeitsleibild stellt die Verbindung von Ökologie, Ökonomie, Sozialem und Kultur in den Vordergrund und ist zentrale Richtschnur für alle Entscheidungen. Der Haushalt der Gemeinde Furth wird durchgängig nach Nachhaltigkeitskriterien aufgestellt, verabschiedet und abgearbeitet. Umwelt- und sozialgerechte Beschaffung ist auch bei Mehrkosten Grundlage für das Beschaffungswesen. Zudem ist die starke Partizipation der Bürgerinnen und Bürger Teil und Grundlage der ungewöhnlichen Fortschritte im Nachhaltigkeitsbereich sowie auch bei notwendigen Investitionen z.B. im Bereich Energiewende und Innenentwicklung.

Furth setzt regionale Maßstäbe im Bereich Energie und Fläche. Schon 1999 wurde beschlossen sich zu 100% über erneuerbare Energien zu versorgen. Zum heutigen Zeitpunkt wird die Strom- und Wärmeversorgung bereits zu 80% durch regenerative Energien gedeckt (z.B. durch ein Hackschnitzelheizwerk, eine Biogasanlage, Sonnenkollektoren und Fotovoltaikanlagen). Furth hat aufgrund seiner Aktivitäten im Bereich Erneuerbare Energien vielfache Auszeichnungen erhalten u.a. den Deutschen Solarpreis 2001 sowie die Auszeichnung der Bundesregierung für herausragende Leistungen im Bereich erneuerbare Energien und Klimaschutz im Jahr 2004. Der Ausbau der erneuerbaren Energien leistet in Furth auch einen wichtigen Beitrag zur Arbeitsplatzbeschaffung und -sicherung: über 50 neue Arbeitsplätze konnten geschaffen werden.

Das Projekt „Energiewald“ sichert den Energierohstoff Holz – als wichtigsten Energierohstoff - im schonenden Anbau. Da eine Holzverknappung absehbar ist, wird besonders an den Bächen mit Hilfe eines freiwilligen Flurbereinigungsverfahren ein breiter Holzsaum angelegt, der die Versorgung mit Holz langfristig sichert. Gleichzeitig bringt dieses Projekt ökologische, ökonomische und landschaftsästhetische Vorteile: Hochwasserschutz, Gewässerrenaturierung, Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie sowie den spürbaren Beitrag zur Schaffung des Further Biotopverbundes und der Biodiversitätsstrategie von Bund und Land.

Auch im Bezug auf das Flächensparen und die Innenentwicklung erfolgen in Furth große Bemühungen. Eine ausgeprägte Innenentwicklung erfolgte z.B. durch die Entwicklung der Dorfmitte mittels eines Bürgerverfahrens. Zudem steht das Further Baulandmodell für eine restriktive Baulandausweisung. Obwohl Furth nicht mehr im Einzugsgebiet Münchens liegt, ist der Zuzugsdruck aufgrund der ausgewiesenen Lebensqualität hoch. Ein intensiver Fokus wird in Furth auf die Sicherung der Daseinsvorsorge im Bezug auf Freizeit-, Gesundheits-, Bildungseinrichtungen gelegt, um die Lebensqualität für alle Lebensalter zu erhalten und zu steigern.

Die Jury würdigt das große Engagement der kleinen Gemeinde mit ihren innovativen Maßnahmen durch eine Nominierung in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Kleinstädte und Gemeinden 2013“ und „Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2013 (Klima & Ressourcen)“.

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