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Stadt Arnsberg

Top 3 „Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2013 (Klima & Ressourcen)“

Die 75.000 Einwohner zählende Stadt Arnsberg in Nordrhein-Westfalen begegnet dem Klimawandel mit einem breit aufgestellten Klimaschutzkonzept, das im Jahr 2011 beschlossen wurde. Dieses bildet den roten Faden aller Aktivitäten im Bereich Klima- und Ressourcenschutz der Stadt. Die Umsetzung des Konzeptes sichert und steuert ein eigens dafür eingestellter Klimaschutzmanager. Besonders vor dem Hintergrund der defizitären Haushaltslage überzeugt die Stadt mit einer Vielfalt an Maßnahmen.

Die Stadt Arnsberg ist geprägt durch einen hohen Anteil an Wald (60% Flächenanteil, alleine 2300 ha Stadtwald) und Gewässern (ca. 650 km) im Stadtgebiet und legt daher besonders großen Wert auf den Erhalt der Biodiversität. Als seinerzeit erstes städtisches Netzwerk in Nordrhein-Westfalen initiiert „Wald und Holz“ vielfältige Maßnahmen zum Schutz und zur Erhaltung des Waldes unter Einbezug aller relevanten Akteure. Zudem gilt es, die Waldbestände nachhaltig zu bewirtschaften, denn der Wald liefert der Stadt den nachwachsenden Rohstoff Holz. Der zertifizierte Stadtwald wird nach den nachhaltigen PEFC-Grundsätzen bewirtschaftet und seine Struktur durch eine naturnahe Bewirtschaftungsform auch an die Folgen des Klimawandels angepasst.

Besonders hervorzuheben ist das Engagement der Stadt hinsichtlich der frühzeitigen Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, deren Kriterien im Jahr 2013 erfüllt werden. Es gelang der Stadt durch zahlreiche Renaturierungen den ökologischen Zustand der Ruhr und ihrer Zuflüsse erheblich zu verbessern und den Erhalt der Biodiversität zu sichern. Zudem trägt die Aufweitung des Abflussquerschnitts zu einem erhöhten Hochwasserschutz bei und dient als eine erfolgreiche Maßnahme zur Klimaanpassung mit positiven lokalen Nebeneffekten wie z.B. der Verbesserung der Naherholung und des Mikroklimas. Ein mit allen relevanten Gruppen entwickelter „Masterplan Ruhr“ integriert den Fluss planerisch in die Stadtentwicklung Arnsbergs und löst mögliche Nutzungskonflikte. 

Die beispielhaften Projekte erhielten mehrfache Anerkennungen und wurden mit dem DWA Gewässerentwicklungspreis im Jahr 2010 ausgezeichnet. 2011 war die Stadt Arnsberg Preisträger des "Blauen Kompass" (Klimaanpassung, Umweltbundesamt), in 2012/13 gewann sie den Wettbewerb "Lebenswerte Stadt" (Deutsche Umwelthilfe e.V., Stiftung Lebendige Stadt) und in 2013 erhielt sie die Auszeichnung im Rahmen der UN-Dekade "Biologische Vielfalt".

Im Bereich Energie und Wärme engagiert sich die Stadt u. a. durch ein Ende der 90er Jahre eingerichtetes Netzwerk zur Beratung privater Hausbesitzer zu Energiesparmaßnahmen (BEATE) und durch eine Thermographiebefliegung im April 2013, die den Wärmeschutz im Bestand verbessern soll. Das örtliche Freizeitbad und ein Schulkomplex werden mit Geothermie aus der derzeit tiefsten Bohrung Nordrhein-Westfalens beheizt. Ein zukunftsweisendes nachhaltiges Flächenmanagement betreibt Arnsberg mit der Reduzierung des Freiflächengebrauchs, die in einem neuaufgestellten Flächennutzungsplan der Stadt festgesetzt wurde.

Das breite Maßnahmenspektrum der Stadt Arnsberg im Bereich Klimaanpassung und Ressourcenschutz würdigt die Jury durch eine Nominierung in der Kategorie „Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2013 (Klima & Ressourcen)“.

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