Bildausschnitt einer Stadt

Stadt Karlsruhe

Die Stadt Karlsruhe gehört zu den Top 3 in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Großstädte 2014“.

Die baden-württembergische Stadt Karlsruhe (ca. 293.000 Einwohner) zeigt, wie eine Stadt verantwortungsvoll mit Wachstum umgehen kann und weist ein beeindruckendes, breites Nachhaltigkeitsprofil aus, das von Rat und Verwaltung unterstützt wird. Den Herausforderungen einer prosperierenden Stadt begegnet Karlsruhe mit einer sozialgerechten und ökologisch orientierten Stadtentwicklung und setzt dabei auch auf eine weitere Stärkung der Wirtschaft, insbesondere in den Bereichen Forschung und Entwicklung.

Verschiedene Nachhaltigkeitsstrategien werden in Karlsruhe ressortübergreifend durch das „Integrierte Stadtentwicklungskonzept 2020“ gebündelt. Die laufende Aktualisierung von Nachhaltigkeitsindikatoren ermöglicht die Bewertung zentraler Nachhaltigkeitsbereiche. Eine breite Bürgerbeteiligung ist in Karlsruhe fest im Stadtentwicklungskonzept verankert und wird auch gelebt. Durch ungewöhnliche Formate gelingt es, unterschiedliche Akteure für Themen der nachhaltigen Stadtentwicklung zu sensibilisieren: Das „Mobile Kinderbüro“ spricht beispielsweise die jungen Bürger an. Ebenfalls haben sich im Rahmen der seit vielen Jahren lebhaft geführten Lokalen Agenda Diskussionen bemerkenswerte Initiativen entwickelt.

Herausragend sind Karlsruhes Aktivitäten im Bereich des Klimaschutzes und der nachhaltigen Mobilitätsentwicklung. Das vorbildliche Klimaschutzkonzept umfasst rund 80 Maßnahmen. Darunter ist beispielsweise der Klimaschutzfonds zu nennen, der Projekte fördert, die ohne finanzielle Unterstützung nicht möglich wären. Die erfolgreiche Initiative „Karlsruhe macht Klima“ unterstützt den aktiven Klimaschutz im Alltag der Stadtbewohner. Ein integriertes Mobilitätskonzept dient als roter Faden für zahlreiche Maßnahmen: Bundesweit genießt Karlsruhe Aufmerksamkeit für sein wegweisendes ÖPNV-Großprojekt „Kombilösung“, in dessen Rahmen das Straßenbahnsystem im Innenstadtbereich aufwendig umgebaut wird und neue Fußgängerzonen entstehen. 

Außerdem zeigt Karlsruhes 20-Punkte-Programm zur Förderung des Radverkehrs Erfolge: Die Zahl der Fahrradfahrer hat deutlich zugenommen und Karlsruhe wurde vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub beim bundesweiten Fahrradklimatest 2012 als einzige Stadt als Doppelpreisträgerin ausgezeichnet.

Auch im Sozialbereich nimmt Karlsruhe teilweise eine Vorreiterstellung ein. Um der wachsenden Wohnungsnachfrage sozialverträglich gerecht zu werden, betreibt die Stadt ein Wohnbauförderungsprogramm und initi­iert und fördert Mehrgenerationenwohnprojekte. Der „Karlsruher Pass“ gewährt sozial Benachteiligten um 50 % vergünstigte Monatskarten des ÖPNV und einen ermäßigten Zugang zu zahlreichen öffentlichen Freizeitangeboten. Mit dem Kooperationsprojekt „Quartier Zukunft – Labor Stadt“ des Karlsruher Instituts für Technologie wird eine durch Bewohner getragene und nachhaltig orientierte Transformationsstrategie in einem gewachsenen Stadtteil erprobt. In Kooperation mit den in Karlsruhe stark vertretenen IT-Unternehmen sollen Smarter City Projekte die Lebensqualität der Menschen, die Energieeffizienz und die Innovationsfähigkeit der Unternehmen durch den Einsatz neuester Technologien steigern.

Die Jury würdigt die Stadt Karlsruhe mit ihrem breiten Nachhaltigkeitsprofil mit einer Nominierung in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Großstädte 2014“.