Stadt Nürnberg
Die Stadt Nürnberg gehört zu den Top 3 in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Großstädte 2014“.
Der fränkischen Stadt Nürnberg (ca. 513.000 Einwohner) ist es gelungen, viele spezifische Highlights zu einem überzeugenden Nachhaltigkeitshandeln in der Metropolregion zusammenzuführen. Nürnberg beeindruckt als BioMetropole, zeigt sich aber nicht minder vorbildlich im Klimaschutz, im Erhalt und in der Förderung von Biodiversität sowie im sozialen Bereich mit einer hervorragenden Bildungs- und Integrationsarbeit.
In Nürnberg wird nachhaltige Entwicklung unter anderem über integrierte Stadtteilentwicklungskonzepte umgesetzt. Die Stadt pflegt ein vorbildliches Nachhaltigkeits-Monitoring mit 200 Indikatoren, das als Grundlage für regelmäßig erscheinende Nachhaltigkeitsberichte dient. Der Partizipationsgedanke ist fest in der städtischen Politik verankert. Zusätzlich zu traditionellen Formaten führte der Oberbürgermeister etwa die „Mobile Bürgerversammlung“ ein, in deren Rahmen über konkrete Anliegen der Bürger vor Ort diskutiert wird.
Die BioMetropole überzeugt als Modellprojekt für ein grundsätzlich nachhaltiges und ressortübergreifendes (nicht nur) städtisches Handeln. Seit 10 Jahren fördert Nürnberg im Rahmen des langfristig angelegten Projekts systematisch das Angebot und die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln in der Metropolregion. Auf beispielhafte Weise werden zahlreiche, unterschiedliche Akteure eingebunden: Gegründet wurde bspw. eine Bio-Innung als Unternehmer-Netzwerk. Die Stadt brachte außerdem die Initiative „Solidarische Landwirtschaft“ auf den Weg, durch die unter anderem ein direkter Kontakt zwischen ErzeugerInnen und VerbraucherInnen hergestellt wird. Nürnberg koordiniert zurzeit das deutsche Bio-Städte-Netzwerk und hat die Vizepräsidentschaft des europäischen „Organic Cities Network“ inne. Durch die BioMetropole entstehen Potenziale in unterschiedlichen Nachhaltigkeitsbereichen:
Auf „Bio Gasthöfen“ finden etwa Kulturveranstaltungen statt und unter dem Motto „Bio Tourismus“ werden thematische Reisen in internationale Partnerstädte organisiert.
Doch Nürnberg ist weit mehr als „nur“ Biometropole: Seit Jahren engagiert sich die Stadt erfolgreich im Klimaschutz und in der Luftreinhaltung. Im Jahr 2010 wurde der Lenkungskreis „Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung“ gegründet, der einen flächendeckenden Klimapakt erarbeitet hat und seit dem Beschluss durch die Ratsversammlung 2011 an dessen Umsetzung arbeitet. Als eine von wenigen Großstädten Deutschlands hat der Stadtrat einen langfristigen Klimafahrplan bis 2050 beschlossen, der Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel gleichermaßen berücksichtigt. Dem „Nürnberger Bündnis für biologische Vielfalt“ gelingt es, mit attraktiven Projekten – zum Beispiel „Lebensraum Burg“ – die Stadtbewohner für den Artenschutz zu begeistern. Bildung für nachhaltige Entwicklung hat in Nürnberg hohe Priorität: Die Stabsstelle „Bildung und Integration“ unterstützt lebenslanges Lernen als Leitidee einer nachhaltigen Bildung. Nürnberg verzeichnet einen hohen Anteil von Bürgern mit Migrationshintergrund. Dies ist Ausgangspunkt einer regelmäßig stattfindenden „Nürnberger Integrationskonferenz“, einer Plattform für Akteure der lokalen Integrationsarbeit, die einen themen- und arbeitsebenenübergreifenden Austausch ermöglicht.
Die Jury würdigt die Stadt Nürnberg für ihr integriertes Nachhaltigkeitshandeln mit einer Nominierung in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Großstädte 2014“.