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Stadt Wernigerode

Die Stadt Wernigerode gehört zu den Top 3 in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Städte mittlerer Größe 2016″.

Wernigerode in Sachsen-Anhalt ist mit fast 34.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt im Landkreis Harz. Den Herausforderungen des Strukturwandels begegnet die Stadt mit einer Vielzahl an Aktivitäten für eine zukunftsfähige und integrierte Stadtentwicklung. Die „Bunte Stadt am Harz“ engagiert sich außerdem für einen naturnahen und nachhaltigen Tourismus.

Schon seit Jahren zeigt Wernigerode mit zahlreichen Projekten Einsatz für eine nachhaltige Entwicklung. Diese Initiativen sollen nun gebündelt werden und in eine Gesamtstrategie „Wernigerode 2030“ zur Nachhaltigen Entwicklung einfließen. Dieser Prozess erfolgt unter aktiver Beteiligung von Politik, Verwaltung und Stadtgesellschaft und wird durch verschiedene Instrumente der Bürgerbeteiligung ergänzt. Die Koordination ist direkt im Büro des Oberbürgermeisters angesiedelt.

Eine der zentralen Herausforderungen für Wernigerode ist der Strukturwandel, verbunden mit Bevölkerungsrückgang und sozialer Segregation. Die Stadt reagiert darauf beispielsweise mit einer vielfältigen und hochwertigen Kinderbetreuung und leistet dadurch einen wichtigen Beitrag für die Vereinbarung von Familie und Beruf. Zahlreiche Sport- und Spielmöglichkeiten schaffen ein familienfreundliches Umfeld, zusätzlich gibt es viele Veranstaltungen in Kindertageseinrichtungen, Jugendtreffs, Kirchengemeinden und Museen. Um dem Strukturwandel entgegenzuwirken setzt Wernigerode zudem auf den Tourismus. Die Stadt hat dafür die idealen Voraussetzungen: Die einzigartige Naturlandschaft des Nationalpark Harz mit Wald und Mooren beheimatet beispielsweise Rothirsche und Luchse. Wernigerode ist sich der ökologischen Verantwortung und auch dem Spannungsfeld zwischen Ökologie und Ökonomie bewusst: 

Die Stadt verfolgt daher den Anspruch, mit nachhaltigen Angeboten einen „sanften“ und verantwortungsvollen Tourismus zu fördern. So überzeugt beispielsweise ein vielfältiges ÖPNV-Angebot, Touristen nutzen die öffentlichen Buslinien kostenlos.

Dass der Stadt Klimaschutz wichtig ist, zeigt sich auch in der seit 1995 bestehenden Mitgliedschaft beim Klimabündnis. Unter Mitwirkung von Bürgerinnen und Bürgern und lokalen Akteuren wurde zudem ein integriertes Klimaschutzkonzept erarbeitet und darin 48 Ziele für das Jahr 2030 festgeschrieben. Klimaschutz wird dabei vorbildlich als Querschnittsaufgabe verstanden und in den sechs Handlungs-feldern Wirtschaft, Energie, Tourismus, Mobilität, Gebäude und Kommune behandelt. Die abgeleiteten Maßnahmen reichen vom Ausbau der Infrastruktur für Radverkehr und E-Mobilität über energetische Gebäudesanierung bis hin zu kommunalem Energiemanagement, beispielsweise in Form von kostenloser Energieberatung. Bei den großflächigen Sanierungsarbeiten seit der Wiedervereinigung legt die Stadt unter Beachtung des Denkmalschutzes großen Wert auf energetische Maßnahmen. Nicht zuletzt ist die Innenstadt in weiten Teilen barrierefrei.

Die Jury würdigt die umfangreichen und innovativen Maßnahmen, die die Stadt Wernigerode trotz großer struktureller Herausforderungen meistert, mit einer Nominierung für die Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Städte mittlerer Größe 2016″.