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Stadt Gelsenkirchen

Top 3 "Deutschlands nachhaltigste Großstädte 2018"

Der Stadt Gelsenkirchen (ca. 263.000 Einwohner) gelingt es auf eindrucksvolle Weise, den großen Herausforderungen, wie Strukturwandel, angespannter Haushaltslage und Aufnahme von Geflüchteten, mit einer zielgerichteten Nachhaltigkeitspolitik zu begegnen.

Die Stadt mitten im Ruhrgebiet begreift sich als „Lernende Stadt“. Dieses Gelsenkirchener Selbstverständnis, das in einer von breiter Allianz getragenen Erklärung festgeschrieben ist, zieht sich konsequent durch alle Nachhaltigkeitsaktivitäten. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei die enge Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Gleichzeitig werden die Bürgerinnen und Bürger über verschiedene, kreative Partizipationsformate, wie Bezirksforen, Kreativwerkstätten, FabLabs, in die Gelsenkirchener Entscheidungsprozesse eingebunden. Ein sehr aktiver Jugendrat fördert das junge Politikverständnis und trägt zugleich zu verschiedenen Projekten einer lebenswerten Stadt bei.

Neben der Vernetzung mit diversen Akteuren vor Ort glänzt Gelsenkirchen auch durch eine starke Zusammenarbeit mit anderen Kommunen in der Region. Zudem ist es bemerkenswert, dass die Stadt trotz eigener großer Herausforderungen ihrer globalen Verantwortung bewusst ist und die Entwicklungszusammenarbeit im letzten Jahr intensivierte. Außerdem verabschiedete der Gelsenkirchener Rat deutschlandweit zuerst einstimmig die 2030-Agenda.

So wird Gelsenkirchen im Ruhrgebiet, aber auch über die Region hinaus, als Vorbild kommunaler Nachhaltigkeitspolitik wahrgenommen. Vor allem im Bereich der Bildung für

 

 

nachhaltige Entwicklung setzt die Stadt Maßstäbe, was sich nicht zuletzt in der vierfachen Auszeichnung „Stadt der UN-Weltdekade Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)” widerspiegelt. BNE ist heute in allen Bildungsbereichen der Stadt fest verankert: von der Kindertagesstätte bis hin zu Angeboten in der Erwachsenenbildung, wie zum Beispiel in der VHS.

Auf kreative Weise nutzt Gelsenkirchen seine Industriebrachen für Nachhaltigkeitsprojekte. Auf der Zeche Hugo wurde ein Biomassepark sowie das Projekt „Wildnis in der Stadt“ verwirklicht, auf der Halde Rheinelbe befindet sich heute der „Zechenwald-Dschungel“. Hier eroberte die Natur auf rund 205 Hektar Brache ihren früheren Lebensraum zurück und bietet Platz für zahlreiche Arten der Flora und Fauna. Stark ist, dass sich die Stadt Gelsenkirchen auch ihren Schwächen bewusst ist und sie diesen strategisch begegnet. So wurde z.Bsp. ein Mobilitätsbeauftragter eingestellt, der die in der Region sehr schwierige Umstellung auf nachhaltige Mobilität fördern soll.   

Gelsenkirchen zeigt erfolgreich, dass trotz schweren industriellen Erbes und einem tiefgreifenden Strukturwandel der Weg hin zu einer zukunftsfähigen Stadt gegangen werden kann. Die Jury überzeugt, dass die Stadt durch Partizipation und Bildung für nachhaltige Entwicklung dabei auf die Befähigung der Bürgerschaft setzt. Sie würdigt diese Leistung mit einer Platzierung der Stadt Gelsenkirchen unter die Top 3 in der Kategorie "Deutschlands nachhaltigste Großstädte 2018".