Bildausschnitt einer Stadt

Stadt Münster

Die Stadt Münster in Westfalen punktet nicht nur als Universitätsstadt mit einer hohen Lebensqualität, sondern ist auch ein Pionier der nachhaltigen Kommunalentwicklung. Einen Eindruck vermittelt die Atmosphäre vor Ort – auf 312.000 Einwohner kommen mehr als 500.000 Fahrräder.

In Münster werden kommunale Entscheidungen auf ihre „Enkeltauglichkeit“ geprüft, also mit Blick darauf, ob Gestaltungsspielräume „von morgen“ erhalten bzw. vergrößert werden können. Seit 2015 gibt es ein eigenes Dezernat für Nachhaltigkeit, die 2018 fertig gestellte Nachhaltigkeitsstrategie „Münster 2030“ dient als Bezugsrahmen für die Vielzahl bestehender Konzepte und Programme. Im Sinne des „Münster-Konsens“ treffen Politik, Verwaltung und Bürger wichtige Entscheidungen gemeinschaftlich und beteiligungsorientiert. Kreative Maßnahmen, z.B. die Aktion GUTES MORGEN MÜNSTER oder der Zukunftsprozess "MünsterZukünfte 20 | 30 | 50", begleiten die Prozesse.

Den Titel Fahrradhauptstadt trägt Münster mit Recht, denn das Fahrrad, im Volksmund „Leeze“ genannt, ist das meistgenutzte Verkehrsmittel. Die umweltfreundliche Mobilität wird mit einem gut ausgebauten Radwegenetz, Abstellmöglichkeiten und Serviceangeboten gefördert. Durch die täglichen Pendler-Ströme steht die städtische Mobilität dennoch vor großen Herausforderungen. Münster setzt daher auf eine bedarfsgerechte Ausweitung des ÖPNV und fördert den Ausbau von stadtregionalen Velorouten zur besseren Anbindung des Umlands.

Beim kommunalen Klimaschutz gehört Münster auch international zu den Vorreitern. Die Stadt wurde mehrfach mit dem European Energy Award Gold ausgezeichnet, seit 2016 beteiligt sie sich am „Masterplan 100 % Klimaschutz“ des Bundesumweltministeriums. Seit 2016 verzichtet Münster als erste Stadt in Deutschland auf klimaschädliche Finanzanlagen und betreibt damit „Divestment“. 

Auch im sozialen Bereich setzt die westfälische Kommune Zeichen. Das umfassende Bildungs- und Förderprogramm für alle Altersstufen integriert zahlreiche BNE-Angebote sowie gezielte Integrationsmaßnahmen. Der Fokus liegt dabei auch im Bereich Prävention, um bspw. Kindern aus einkommensschwachen Familien Teilhabe an Sport-, Musik- und Kulturangeboten zu ermöglichen. Als wachsende Stadt ist Münster mit einem hohen Wohnraumbedarf konfrontiert. Um auch langfristig bezahlbare Angebote sicherzustellen, gilt seit 2014 das Konzept der „sozialgerechten Bodennutzung“. Die Vergabe von Bauland erfolgt nur an Investoren, die verpflichtend mindestens 30 Prozent Sozialwohnungen ausweisen. Entscheidend für den Zuschlag ist nicht das höchste Gebot, sondern die Garantie der geringsten Kaltmiete.

Gemeinsam mit der Bürgerschaft die Stadtentwicklung zukunftsfähig gestalten – dieses Selbstverständnis hat in Münster Tradition. Die Jury würdigt das Nachhaltigkeitsengagement der Stadt mit der Auszeichnung als „Deutschlands nachhaltigste Großstadt 2019“.