Mit „Buxtehude 2030“ erarbeitet die niedersächsische Hansestadt eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie in Anlehnung an die Globalen Nachhaltigkeitsziele. Das prozessorientierte, integrierte Vorgehen wird vor allem bei der engen Verzahnung ökonomischer, ökologischer und sozialer Maßnahmen wie bspw. der Integration eines Arbeitskreises Klimaschutz in den Buxtehuder Präventionsrat deutlich. Eine projekt- statt ressortorientierte Zusammenarbeit ist hierbei gelebte Organisationskultur.
Ein besonderes Augenmerk legt die Global Nachhaltige Kommune Niedersachsen auf die Themen Klima- und Ressourcenschutz. So nutzt Buxtehude seine geografische Lage, um Wind-, aber auch Solarenergie, sowie Fernwärme weiter auszubauen. Auch ein energetisches Quartierskonzept wurde jüngst fertiggestellt. Projekte wie „ener:kita“, „Sauberhaftes Buxtehude“ oder Mehrweglösungen wie der „Buxbüdel“ vermitteln Klein und Groß Kniffe für Ressourcen- und Energiesparen. Jährlich sensibilisiert zudem die nicht-kommerzielle Ökomesse „Vor Ort Fair-Ändern“ die Bürger/innen für einen bewussten Lebensstil und stellt nachhaltige Produkte und Dienstleistungen aus der Region vor. Als bundesweiter Vorreiter richtete Buxtehude bereits vor Jahrzehnten die ersten Tempo-30-Zonen ein. In dieser Traditionslinie wurde kürzlich ein umfassender und partizipativer Verkehrsentwick-lungsplan verabschiedet, welcher u. a. die Stärkung des Fuß- und Radverkehrs sowie des ÖPNVs vorsieht.
So soll bspw. die „Grüne Achse“, eine autoarme Nord-Süd-Verbindung für Fußgänger/innen und Fahrradfahrer/innen, weiter ausgebaut werden. Zur Sicherung des Wirtschafts- und Hochschulstandortes setzt Buxtehude auf starke Netzwerke und Wissenstransfer, bspw. mit der Innovationsstrategie „Zukunft Made in Buxtehude“. Neben inhaltlichen Schwerpunkten wie Wirtschaftsstrukturwandel und Digitalisierung möchte die Kommune u. a. mit dem Gewerbeforum „Wirtschaft – Mensch – Umwelt“ zu nachhaltigen, alternativen Wirtschaftsformen inspirieren. Enge Kooperationen u. a. mit der lokalen Hochschule hs21, dem „Regionalen Netzwerk für Technologie, Innovation und Entwicklung (ARTIE)“ sowie Projektpartner/innen der Wasserstoff-Modellregion fördern hierbei den wissenschaftlichen und unternehmerischen Austausch. Als Best Practice-Beispiel für „Frühe Hilfen“ in Niedersachsen setzt Buxtehude auf bedarfsorientierte, dezentrale Angebote in den Bereichen Familienförderung und -beratung. Auch der Buxtehuder Präventionsrat leistet unter Mitwirkung zahlreicher Akteur/innen umfassende Arbeit u. a. in den Bereichen Bildung und Teilhabe, Rassismus- und Gewaltbekämpfung sowie Suchtprävention.
Die Jury würdigt die Hansestadt Buxtehude für ihr integriertes, zukunftsweisendes Vorgehen u. a. in den Bereichen Klimaschutz, Wirtschafts- und Innovationsförderung sowie sozialer Teilhabe mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2021.