Schon in den 1970er Jahren entstand eine Verbindung zwischen der Stadt Leipzig und Addis Abeba in Äthiopien - durch Leipzig als zentralen Standort für Afrikastudien. Im Jahr 2004 wurde ein Partnerschaftsvertrag unterzeichnet, der den Beginn für eine facettenreiche Kooperation ins Leben rief. Ein jeweils für zwei Jahre festgelegter Maßnahmenplan, der von den Oberbürgermeistern beider Städte unterzeichnet wird, schafft Verbindlichkeit.
Im Jahr 2012 wurde der Schwerpunkt der Partnerschaft auf das Thema Inklusion gelegt und das Nakopa Projekt "‘Inklusive Kommune‘ - Maßnahmen zur Förderung einer inklusiven Gesellschaft in den Partnerstädten Leipzig und Addis Abeba“ eingeführt. Mehrdimensionale Bildung in offenen Lernorten in beiden Partnerstädten bieten für jeden einen Anlaufpunkt und kostenfreie Angebote schaffen Chancengleichheit. Z.B. werden Erwerbslose, sowie Menschen ohne Ausbildung mit in die Projekte eingebunden. Dort werden sie nicht nur gefördert, sondern bekommen auch Verantwortung übertragen. Auch benachteiligte Kinder und Jugendliche finden ein Lernangebot in spielerischer Atmosphäre ohne Leistungsdruck.
Zum Nakopa-Projekt gehören drei Pilotprojekte, die Inklusion gezielt fördern. Beim „Taktilen Kinderbuch“, wurde zusammen mit Kindern aus beiden Städten ein Kinderbuch über Leipzig und Addis Abeba geschaffen, welches durch Braille-Schrift auch für blinde Kinder und Kinder mit Sehbehinderung geeignet ist.
Das „Audiobuch und Radio-Feature“-Projekt produziert Audioformate für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen, sowie drei Radio-Features zum Thema „Blindes Leben“, welche über das Leben von blinden und sehbeeinträchtigten Menschen in beiden Ländern berichten und die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren sollen. Bei der „Stadt in der Stadt“ sollte eine inklusive Gemeinschaft geschaffen werden, in der Kinder und Erwachsene mit und ohne Behinderung ihre besondere Stadt gründen und traditionelle und moderne Wohnungen, die für behinderte Menschen zugänglich sind, bauen, einrichten und ausgestalten.
Durch Förderung seitens des BMZ/SKEW von Engagement Global, wurde es möglich zusätzliche Projekte mit dem Fokus auf Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 zu entwickeln und umzusetzen. In beiden Städten sind große, stabile Netzwerke entstanden, die an weiterer und dauerhafter Zusammenarbeit interessiert sind und für eine erfolgreiche Partnerschaft sprechen.