Das im Mai 2015 gegründete FinTech-Startup bietet ein Kernbankensystem für Mikrofinanz-Kreditgeber mit integriertem Kreditbüro als Cloud-Lösung an.
In Afrika besitzt ein Großteil der Bevölkerung keinen Zugang zum regulierten Bankensystem, weshalb viele Menschen sich an Mikrofinanzinstitute wenden. Diese arbeiten jedoch oft papierbasiert, was umständlich, zeitintensiv und fehleranfällig ist. Die Kunden sind oft schwer identifizierbar, was den Zugang zu Mikrokrediten zusätzlich erschwert oder unmöglich macht und Betrugsszenarien zu Lasten der Kreditgeber begünstigt. Die Ausfallraten bei Mikrokrediten sind sehr hoch. Um all diese Risiken auszugleichen, beträgt der durchschnittliche Zinssatz für Mikrokredite in der Sub-Sahara-Afrika-Region über 60% pro Jahr und macht diese Option für viele potenzielle Kreditnehmer unerschwinglich.
awamo’s Lösung digitalisiert den gesamten Kredit- und Risikomanagement-Prozess vom Kreditantrag über die Kreditentscheidung bis zur Rückzahlung einzelner Raten. Zusätzlich erhalten die Mikrofinanz-Kreditgeber effektive Instrumente zur Risikoüberwachung und -steuerung ihrer Kreditportfolien und können anhand individueller Kreditinformationen über die Kreditnehmer individuell faire Konditionen anbieten, was die Kreditausfälle signifikant reduziert. awamo bietet neben einem vollständig mobilen
Point-of-Sale-System auch eine zuverlässige biometrische Identifikation der Kreditnehmer und professionelles Kreditrisiko-Management für die Kreditgeber. Die Prozesse werden erheblich vereinfacht und beschleunigt, was die Kosten zusätzlich senkt. Diese Funktionalität ermöglicht und vereinfacht den Zugang zu Mikrokrediten für über 400 Millionen Menschen in Afrika südlich der Sahara und unterstützt damit die finanzielle Inklusion dieser Regionen. Zusätzlich wird die Entstehung neuer Kleinstunternehmen stimuliert, die ihrerseits zu einer nachhaltigen regionalen Wirtschaftsentwicklung beitragen.
Um für die Kunden direkt ansprechbar zu sein, hat das Unternehmen bereits eine Niederlassung in Uganda eröffnet, wo es systematisch ein Kontaktnetzwerk zu Dachorganisationen für über 2.000 Mikrofinanzinstitutionen (MFI) mit über 20.000 Angestellten aufgebaut hat. Die Hardware wird einmalig von den MFIs erworben, für die Nutzung der Software werden monatliche Lizenzgebühren je Nutzer erhoben. Eine Beteiligung an den vergebenen Kreditvolumina bzw. Kosteneinsparungen findet aus Gründen der Nachhaltigkeit nicht statt.
Die Methodikteams des NEA würdigen die awamo GmbH deshalb für ihre technisch innovative Lösung zur Förderung der Mikrokreditvergabe mit einer Nominierung für den Next Economy Award 2015 in der Kategorie „Digitality“.