Die Gründerin Ina Budde hat es sich mit Design for Circularity zum Ziel gesetzt, der Modeindustrie zu einer zirkulären und nachhaltigen Zukunft zu verhelfen. Die Lösung: das Extended Closed Loop Modell.
Die Idee nachhaltige, kreislauffähige Mode herzustellen ist weltweit auf dem Vormarsch. Doch bei der Durchführung konnten bisher nur Teilbereiche gelöst werden. Noch immer fehlen konsequent recyclingfähige Designs und deren Kommunikation gegenüber den Kunden und Recyclingunternehmen. Es mangelt somit an Strukturen, die textilen Rohstoffe und ihre Endprodukte im Kreislauf halten. Das von Ina Budde konzipierte Extended Closed Loop Modell entwickelt ein System für einen geschlossenen Textilkreislauf mit effektivster Materialnutzung durch Wiederverwendung und Wiederverwertung. Dabei fängt das Modell am Ursprung, dem Design, an, denn hier werden bereits 70% der Umwelteinflüsse bestimmt.
Durch den Input von ausschließlich sortenreinen und ökologischen Materialien wird ein neuer schadstofffreier Kreislauf geschaffen, in dem die Produkte so intelligent gestaltet sind, dass sie selbst durch einen innovativen chemischen Recyclingprozess dauerhaft als Rohmaterial für neue Textilien fungieren können und niemals Abfall entsteht. Durch die Vermeidung permanent neuen Materialinputs kann der ökologischen Ausbeutung örtlich knapper Ressourcen und der Umweltbelastung durch die Entsorgung ausrangierter Textilien entgegengewirkt werden.
Wesentlich für einen geschlossenen Materialkreislauf sind die Vernetzung und Zusammenarbeit aller Beteiligten. Um dies zu ermöglichen, hat Design for Circularity ein digitales Tool in Form eines QR-Codes entwickelt, welches mit Laser in die Kleidungsstücke eingraviert wird: Alle Informationen über die endgültige, nachhaltige Materialwahl und die Produktion des Kleidungsstückes sollen so durch den Code auf einer produktspezifischen Website nachlesbar sein. Das QR-Label schafft absolute Transparenz und dient zur Kommunikation mit den Nutzern. Darüber hinaus organisiert es das zirkuläre Business-System mit neuen Besitzmodellen, indem es die Wiederverwendungen und Rücknahmen der Produkte registriert sowie die genaue Identifikation der Produktmaterialien im Sortier- und Recyclingunternehmen ermöglicht - für ein hochwertiges, sortenreines Recycling zu neuen Textilien. Durch Einsparungen der Kosten für Rohmaterialien und Entsorgung sowie durch die Mehrfachnutzung entsteht enormes Businesspotential. Gleichzeitig können die Produkte für die Kunden zu einem geringen Preis angeboten werden. So entstehen auf Seiten aller Beteiligten Vorteile im Sinne der Nachhaltigkeit. Die Umsetzbarkeit des Konzepts wurde durch die erfolgreiche Realisierung von wesentlichen Bereichen des Modells für das Brand acronym bewiesen.
Die Methodikteams des Next Economy Awards 2015 würdigen Design for Circularity für seinen ganzheitlichen, zirkulären Ansatz für eine nachhaltige Modebranche mit einer Nominierung für den Next Economy Award 2015 in der Kategorie „Digitality“.