Next Economy Award Preiskugel

Unverpackt, -lose, nachhaltig, gut

Unverpackt ist ein Lebensmittelladen der anderen Art: Auf Einwegverpackungen wird komplett verzichtet, d.h. Waren werden lose oder in Pfandgläsern angeboten. Ziel ist es, Verpackungsmüll und Lebensmittelabfälle zu vermeiden und Verbraucher zu animieren, den eigenen Konsum zu hinterfragen.

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist der Verbrauch an Einwegverpackungen, vor allem Plastikverpackungen, stetig angestiegen. Das dient dem Komfort der modernen Gesellschaft, führt aber zu enormen ökologischen Problemen. Recycling geht dieses Problem an, ist jedoch keine vollständige Lösung. Auch die Lebensmittelverschwendung durch zu große Produktverpackungen ist ein Problem. Allein in Deutschland werden jährlich 82kg Lebensmittel pro Kopf weggeworfen.

Bei Unverpackt kaufen Kunden ihre Waren lose und füllen sie in eigenen Behältnissen ab. Waren, bei denen sich das Modell nicht umsetzen lässt, werden in Pfandbehältern angeboten. Der Einkauf ist bedarfsgerecht, denn die Kunden kaufen nur die Menge, die sie tatsächlich verbrauchen.

Unverpackt bezieht seine Waren in größtmöglichen Behältnissen (z.B. 20kg Müsli-Säcke). Es werden überwiegend biologische und unverarbeitete Produkte angeboten. Das Konzept hat Vorbilder in den USA, Frankreich und Großbritannien. Das Unverpackt-Team hat von Kiel aus eine deutschlandweite Bewegung gestartet: Innerhalb dieser erfolgten durch Weitergabe von Erfahrungen in Seminaren und Beratungen von Ladeninhaberin Marie Delaperrière bereits 16 Ladengründungen. 

Unverpackt Kiel dient als Modell, Berater sowie Experte und steht darüber hinaus als Labor zur Verfügung, um neue Prozesse und Produkte rund um unverpacktes Einkaufen zu testen. Der verpackungsfreie Einkauf sollsich als Alternative zum herkömmlichen Supermarkt etablieren und ein Umdenken der Gesellschaft und ihres Konsumverhaltens anstoßen.

Die Methodikteams des Next Economy Awards 2016 würdigen Unverpackt, -lose, nachhaltig, gut mit einer Nominierung in der Kategorie „Social Entrepreneur“.