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So lief der 12. Deutsche Nachhaltigkeitstag

Sir Robert Watson

Nachhaltigkeit ist endlich oben auf der Agenda. Nicht nur, weil die Herausforderungen wachsen - vor allem beim Klimaschutz. Knapp 100 Referentinnen und Referenten lieferten auf dem 12. Deutsche Nachhaltigkeitstag Antworten u. a. zu Klimaschutz, Digitalisierung, neuen Geschäftsmodellen der Nachhaltigkeit, Biodiversität, urbaner Mobilität, Verpackung und globalen Agenda 2030-Kooperationen.

Eröffnet wurde der Kongress in diesem Jahr von Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel, dessen Stadt von Beginn an Austragungsort des Deutschen Nachhaltigkeitspreises ist. Es folgten Beiträge zu den Themen Klimaschutz, Biodiversität, kommunaler Entwicklung und neuen Geschäftsmodellen. Ein besonderes Highlight war hierbei der Auftritt von Sir Robert Watson, Präsident des Weltbiodiversitäts- und Weltklimarates a.D. Als Lead Autor stellte Watson im Mai 2019 den alarmierenden UN-Bericht zum Artensterben vor. Ihm gelang es wie keinem anderen, die Untrennbarkeit zwischen Klima- und Artenschutz in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Landesumweltministerin Ursula Heinen-Esser schloss das Plenum mit aussichtsreichen Prognosen für den grünen Gründungsstandort NRW. In den nachfolgenden Break-out Sessions in Form von Diskussionsforen und Workshops hatten die Kongressgäste Gelegenheit, sich zu den Themen Digitalisierung, Gründung, Mobilität, Eco-Design, kommunaler Transformation, Klima- und Ressourcenschutz sowie nachhaltiger Gastronomie auszutauschen. Der Nachmittag des ersten Kongresstages stand mit der Verleihung des Sonderpreises ganz im Zeichen der beiden Megatrends Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Die Preisträger in den einzelnen Kategorien – Stadtwerke Trier (Unternehmen), Leipziger Verkehrsbetriebe (Forschung), Stadt Waiblingen (Kommunen), BUGA Holzpavillon (Architektur) und Retraced (Startups) – nutzen die Chancen der Digitalisierung für eine sozialgerechte Zukunft und eine intakte Umwelt.

Vor allem dem zweiten Kongresstag gelang es, Nachhaltigkeit in all ihren Facetten, ihrer Logik und Ganzheitlichkeit zu erfassen: Kein Klima- und Ressourcenschutz ohne nachhaltige Verpackungslösungen. Kreative Lösungsansätze für die Mobilität der Zukunft – ob elektrisch, autonom, partizipativ oder inklusiv. Und grüne Allianzen zwischen Banken und Kommunen für CO2-Einsparungen im Bausektor. Den Rahmen des Vormittags bildeten Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident der Wuppertal Instituts, mit der Einladung die Große Transformation als Zukunftskünstler mitzugestalten, und Dr. Katharine Wilkinson, Umweltaktivistin und Bestsellerautorin, mit überraschenden, feministischen Perspektiven auf den Klimawandel. So identifizierte ihr „Project Drawdown“ die hundert effektivsten, bereits existierenden Methoden, um den Klimawandel sogar umzukehren. Entgegen aller Erwartungen landete das Empowerment von Frauen im Spitzenfeld. Geschlechtergerechtigkeit kann den Klimawandel stoppen.

Die darauffolgenden Themenforen thematisierten verschiedene Facetten der Entwicklungszusammenarbeit - beispielsweise in Form von existenzsichernden Löhnen, nachhaltigen Lieferketten oder kommunalen Partnerschaften. Auch nachhaltiger Konsum, bessere Verpackungslösungen und greifbare Klimaschutz-Maßnahmen wurden diskutiert.

Am Nachmittag erklärte Deutschlands wohl bekanntester Arzt, Dr. Eckart von Hirschhausen, warum die Klimakrise ein medizinischer Notfall ist. Bundesentwicklungsminister, Dr. Gerd Müller, machte die Notwendigkeit starker Allianzen deutlich, um allen Menschen ein würdevolles Leben innerhalb der planetaren Grenzen zu ermöglichen. Ein besonderes Highlight war der Auftritt der diesjährigen Ehrenpreisträgerin, Paula Caballero, die als Erfinderin der Sustainable Development Goals gilt. Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium schloss den Kongress mit einem Rückblick auf ein ereignisreiches Jahr 2019. 

Der Fair Future Day richtete sich 2019 zum zweiten Mal an Menschen in der beruflichen Orientierungsphase, die sich einen Job mit Sinn wünschen und Antworten auf die Fragen von morgen suchen: Wie werden wir Ressourcen nutzen? Was sind die Geschäftsmodelle der Zukunft? Wie begegnen wir dem Klimawandel? Es geht um nichts Geringeres als Generationengerechtigkeit. Um eine faire Zukunft für uns alle. Aber vor allem um diejenigen, die sie gestalten werden.