Begründung ISPO Cup Gewinner

Nirmal Purja

erhält im Rahmen des 16. Deutschen Nachhaltigkeitspreises für seine großartigen sportlichen Erfolge, den unermüdlichen Einsatz für seine nepalesische Community und den Erhalt „seiner heiligen“ Berge den ISPO Cup 2023.

Nirmal Purja, auch als Nims oder Nimsdai bekannt, ist ein herausragender nepalesischer Bergsteiger, der gleich mehrere Weltrekorde eingestellt hat. Vor seiner Karriere als Bergsteiger verbrachte er 16 Jahre beim Militär, von denen er sechs Jahre als Gurkha und zehn Jahre bei den britischen Special Forces (SBS) diente. Seitdem hat er sich zu einem äußerst einflussreichen und wahrhaft ikonischen Bergsteiger entwickelt, der von seinen Kollegen und einem breiten Publikum gleichermaßen verehrt wird. Mit der 14/7 Challenge brach er den Weltrekord für die schnellste Besteigung aller 14 Gipfel der Todeszone in nur 6 Monaten und 6 Tagen - der bisherige Rekord lag bei 7 Jahren. Die Herausforderung wurde durch die Netflix-Dokumentation – „14 Peaks: Nothing is impossible“ einem breiten Publikum bekannt. Nimsdai leitete auch das nepalesische Team, das 2021 die letzte große bergsteigerische Herausforderung meisterte: die Besteigung des "Wilden Berges" K2 im Winter.

Für die Jury des ISPO Cups stehen aber nicht seine sportlichen Leistungen im Fokus, sondern sein Engagement im Rahmen der 2021 gegründeten Nimsdai Foundation, die sich für die nepalesische Community und den nachhaltigen Schutz der heiligen Berge seiner Heimat einsetzt. Mit der Stiftung möchte er sowohl den Himalaya-Gemeinschaften in seiner Heimat als auch seinen ehemaligen Kollegen in den britischen Streitkräften Unterstützung bieten, damit auch sie den Gipfel ihrer Ambitionen erreichen können. Die Stiftung unterstützt Bildungs-, Technologie- und Infrastrukturprojekte in Himalaya-Gemeinden der Länder Nepal und Pakistan. Sie finanziert Initiativen zur Sanierung der Umwelt und stellt sicher, dass unberührte Bergökosysteme für künftige Generationen erhalten bleiben. Und sie bietet finanzielle Unterstützung für Bergsteigerprojekte, die von Veteranen der britischen Streitkräfte durchgeführt werden, mit denen Nimsdai während seiner 16-jährigen Militärkarriere zusammenarbeitete.

Nimsdai hat eine Null-Toleranz-Strategie gegenüber dem Abfall, der durch die immer beliebter werdenden Expeditionstourismus erzeugt wird. Dieser wirkt sich nachteilig auf die Menschen in und um die Berge aus. Im Durchschnitt erzeugt jeder Bergsteiger über 18 Pfund Abfall, darunter verlassene Zelte, Sauerstoff-Kanister, Essensbehälter, ausrangierte Ausrüstung und natürlich Fäkalien. Die Schadstoffe aus diesen Abfällen werden durch Regen und Schneeschmelze in die Flüsse gespült und verunreinigen die Wasserversorgung der örtlichen Bevölkerung, was ein ernstes Gesundheitsrisiko darstellt. Darüber hinaus muss auch die Sicherheit aller Bergsteiger gewährleistet und den schrecklichen Todesfällen Einhalt geboten werden, die sich ereignen, wenn Kletterer versehentlich in alte, verrottete und vergessene Seile einsteigen.

Einhergehend mit diesem dringend benötigten „Mountain Clean-Up“ braucht es auch eine nachhaltige Verhaltensänderung, um sicherzustellen, dass wir respektvoll mit unseren Ressourcen und unserer Umwelt umgehen. Die Stiftung arbeitet mit den Organisatoren der Expeditionen zusammen, um das Bewusstsein für die Probleme zu schärfen und gleichzeitig zur Finanzierung beizutragen. Ziel ist es, ein Programm aufzubauen, das saisonale Vollzeit-Reinigungsteams auf allen weithin bestiegenen Bergen rund um den Globus bereitstellt, die mit entsprechenden regionalen Recycling-Initiativen vernetzt werden. Dadurch werden Beschäftigungsmöglichkeiten in den lokalen Berggemeinden geschaffen.

Die großartigen sportlichen Erfolge, gepaart mit seinem unermüdlichen Einsatz für seine nepalesische Community und den Erhalt „seiner heiligen“ Berge macht Nirmal Purja zum verdienten Preisträger des ISPO Cups 2023.