Bundesforschungsministerin Anja Karliczek sagte: „Eine vielfältige Natur ist unsere wichtigste Lebensgrundlage. Mit Hilfe der Forschung können wir Strategien erarbeiten, um diese Vielfalt zu bewahren und nachhaltiger zu nutzen. Mich freut besonders, dass die ausgezeichneten Projekte so anschaulich und für jeden verständlich sind. Die Projekte der Finalisten des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Forschung sind herausragend und zukunftsweisend.“
Folgende Forschungsprojekte stehen im Finale:
Das Partnerprojekt „F.R.A.N.Z.“ der Umweltstiftung Michael Otto und des Deutschen Bauernverbandes e.V. behandelt eine der zentralen Herausforderungen für die heutige Landwirtschaft: Einerseits die wachsende Weltbevölkerung mit Nahrungsmitteln zu versorgen und andererseits die Artenvielfalt zu erhalten. Das Projekt zeigt in zehn Demonstrationsbetrieben, dass eine moderne, leistungsfähige Landwirtschaft mit dem Erhalt der biologischen Vielfalt vereinbar ist. Die Erkenntnisse fließen in die Weiterentwicklung der Agrar- und Umweltpolitik von der lokalen bis hin zur EU-Ebene.
Das Projekt „IMPAC³“ des Zentrums für Biodiversität und nachhaltige Landnutzung an der Georg-August-Universität Göttingen widmet sich der Züchtung von Nutzpflanzensorten, die für den Anbau in Mischkulturen geeignet sind. Durch die Kombination mehrerer Pflanzenarten, die gemeinsam auf einem Feld wachsen, können die Bodennährstoffe gleichmäßiger ausgenutzt und das Risiko von Missernten reduziert werden. Weiterhin entsteht ein vielfältiger Lebensraum, der mehr Qualität bietet als ein Feldbestand, der nur aus einer Feldfrucht besteht. Bisher ist die Sortenzüchtung überhaupt nicht auf den Anbau von Kulturpflanzenmischungen ausgerichtet.
„Standardisiertes Monitoring von Insekten in Schutzgebieten“ ist eine seit 1987 fortlaufende Langzeitstudie des Entomologischen Vereins Krefeld e.V. zum Insektensterben. Die Forscher stellten fest, dass die Biomasse flugaktiver Insekten an den untersuchten Standorten in den letzten 27 Jahren um ca. 75 Prozent zurückgegangen ist. 2017 veröffentlichten die Forscher ihre Erkenntnisse in einem viel beachteten wissenschaftlichen Artikel, der maßgeblich zur politischen Debatte über Biodiversität auf nationaler wie internationaler Ebene beigetragen hat.
Die von der Expertenjury gewählten Finalisten werden am 5., 6. und 7. November 2018 in der 3sat-Wissenschaftssendung „nano“ vorgestellt. In Form kurzer Filme lernen die Zuschauer die Akteure und ihre Projekte kennen. Bereits jetzt kann auf der Website www.forschungspreis.de abgestimmt werden. Das Forscherteam mit den meisten Stimmen aus dem Public Voting wird am 7. Dezember 2018 im Rahmen der festlichen Preisverleihung mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung ausgezeichnet.
Weitere Informationen unter www.forschungspreis.de.
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Forschung wurde 2012 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ins Leben gerufen, um nachhaltigkeitsbezogene Forschungsleistungen Deutschlands zu würdigen und zu helfen, sie mit dem Nachhaltigkeitsengagement von Unternehmen und Kommunen zu verknüpfen. In den letzten sechs Jahren wurden Beiträge zu den FONA-Leitinitiativen Green Economy, Zukunftsstadt, Energiewende, Wärmewende und Wasser prämiert. In diesem Jahr steht das Thema „Biodiversität“ im Fokus des Forschungspreises.Die Auszeichnung wird vergeben von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereinigungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen.