Symrise AG

Die Symrise AG gehört zu den Top 3 des Sonderpreises „Ressourceneffizienz“ 2014.

Die Symrise AG produziert Duft- und Geschmackstoffe, kosmetische Grund- und Wirkstoffe sowie funktionale Inhaltsstoffe. Die Produkte werden in Parfums, Kosmetik, Lebensmitteln, Getränken, Pharmazeutika, Nahrungsergänzungsmitteln und in der Heimtiernahrung eingesetzt. Das Unternehmen mit Sitz in Holzminden vertreibt mehr als 30.000 Produkte an Kunden in über 150 Ländern.

Im Jahre 2050 werden mehr als neun Milliarden Menschen mit Grundbedürfnissen nach Gesundheit und Ernährung, Pflege und Wohlbefinden auf der Erde leben. Eine große Herausforderung, denn Rohstoffknappheit und Umweltschäden können die Folge sein. Höchste Ressourceneffizienz ist erforderlich, um diese Bedürfnisse nachhaltig und unter Schonung der Umwelt befriedigen zu können. Dies gilt insbesondere für den Anbau, die Produktion und Distribution von Lebensmitteln und natürlichen Rohstoffen.

Symrise hat die Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung erkannt und forciert Ressourceneffizienz über die Wertschöpfungskette als Kernbestandteil seiner nachhaltig ausgerichteten Unternehmensstrategie, insbesondere in Bezug auf die Nutzung natürlicher Rohstoffe und Energieeffizienz in den Prozessschritten. Im Einkauf fokussiert sich Symrise auf natürliche Rohstoffe und schafft es über eine Rückwärtsintegration, diese nah an den Erzeugergebieten zu beschaffen und in lokalen Produktionen weiterzuverarbeiten. Ein Beispiel ist die Symrise-Zwiebel, einer der Hauptrohstoffe, die lokal mit kurzen Wegen energieeffizient ohne Kühlung und Lagerung beschafft wird und zudem eine neutrale Wasserbilanz aufweist. In den Herstellungsprozessen nutzt Symrise u.a. die eigens entwickelte SymTrap®Technologie, mit deren Hilfe geschmacksaktive Komponenten bis zum letzten Rest aus den Seitenströmen der

Rohstoffverarbeitung herausgelöst werden und so eine maximale Ressourcenausbeute ermöglicht wird. Bei der Zwiebel können so 100% des Rohstoffs verwertet werden. Den Schlüsselrohstoff Menthol produziert Symrise selbst – und zwar ressourceneffizient in einer neuen Anlage, die im Vergleich zum vorherigen Verfahren 50% weniger Prozesswasser, 30% weniger Dampf und 50% weniger Frischwasser verbraucht; zudem werden bis zu 500 kt weniger CO2 emittiert. Mit einem neuen Gasturbinenkraftwerk unter Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplung können zusätzlich bis zu 31 kt CO2 pro Jahr eingespart werden. Im Lieferkettenmanagement nutzt Symrise SymchronizeTM, ein SCM System zur Optimierung von Lieferungen (um 15%), Beständen (um 25%) und Durchlaufzeiten, das hilft, Ressourceneinsatz, Transportwege und CO2-Emissionen zu reduzieren. Unternehmensweit wird ein Total Productive Maintenance (TPM) System mit Fokus auf Effizienzverbesserungen eingesetzt – gesteuert über 50 TPM-Koordinatoren. Bereits 5.000 Verbesserungen wurden über TPM initiiert, die Gesamtkosten um 2,5% reduziert sowie 263 Tonnen CO2 p.a. gespart. Symrise Produkte machen oft weniger als 1% der Endproduktmenge aus, sind aber oft wertgebend für das Produkt (z.B. Vanille in Eiscreme), so dass mit innovativen Produkten, Technologien und damit reduzierten Ressourcenverbräuchen bei den Endkunden die zuvor genannten Bedürfnisse befriedigt werden können.

Das Unternehmen sieht Rohstoffknappheit als Chance und hat eine überzeugende Strategie zur maximalen Ressourcenausbeute entwickelt. Im Kontext der Wegwerfproblematik und hohem Ressourcenverbrauch bei der Herstellung von Lebensmitteln und natürlichen Rohstoffen setzt Symrise einen wichtigen Kontrapunkt. Die Jury würdigt die Anstrengungen für höchste Ressourceneffizienz in der Nutzung natürlicher Rohstoffe mit einer Nominierung für den Sonderpreis „Ressourceneffizienz“.