Voigt & Schweitzer GmbH & Co. KG

Die Voigt & Schweitzer GmbH & Co. KG gehört zu den Top 3 desSonderpreises „Ressourceneffizienz“ 2016.

Voigt & Schweitzer GmbH & Co. KG

Die Voigt & Schweitzer GmbH & Co. KG gehört zu den Top 3 des
Sonderpreises „Ressourceneffizienz“ 2016.

Die Voigt & Schweitzer GmbH & Co. KG ist ein mittelständischer Anbieter für Korrosionsschutz auf Stahl durch Zink. Vor 125 Jahren gegründet, beschichtet und feuerverzinkt Voigt & Schweitzer ca. 400.000 Tonnen Stahl pro Jahr. An den 25 Standorten in Deutschland arbeiten etwa 1.000 Mitarbeiter.

Ressourceneffizienz ist für Voigt & Schweitzer eine strategische Fragestellung in allen Stufen der Wertschöpfung. Das Unternehmen hat in der Initiative „Planet ZINQ“ umfangreiche Maßnahmen gebündelt, um Kreisläufe im Sinne eines Cradle-to-Cradle-Prinzips zu schließen und die Ressourceneffizienz und -effektivität zu erhöhen. In den Unterstützungsfunktionen werden mit Strom aus regenerativen Energien 95% des Bedarfs abgedeckt. Weiterhin werden durch die systematische Digitalisierung (z.B. von Rechnungen, Lieferavise, Auftragserfassung) Papierverbräuche und durch die Umstellung auf LED-Beleuchtung der Energieverbrauch minimiert. Im Fuhrparkmanagement ist die Umstellung auf Erdgas-Dienstwagen unter Nutzung von klimaneutraler Power-to-Gas-Technologie geplant. Im Einkauf arbeitet Voigt & Schweitzer eng mit seinen Lieferanten zusammen, um Verbesserungen in Prozessabläufen und dadurch Ressourceneinsparungen zu realisieren. So konnte mit einer neuen Zinklegierung der Zinkrohstoffverbrauch um ca. 10% reduziert werden. In einer Flussmittelaufbereitungsanlage wurde die Standzeit des Flussmittels in erheblichem Maße verlängert und damit der Eiseneintrag in die Zinkschmelze drastisch reduziert. Im Kernbetrieb konnte die Material- und Energieeffizienz sowie die Wertstoffverwertung weiter verbessert werden: Die Ofentechnik sowie organisatorische Prozessabläufe zur Reduzierung thermischer Verluste am Verzinkungskessel wurden weiter optimiert und die Zinkbadzusammensetzung zur Reduzierung der Zinkschichtdicke verbessert. 

Die systematische Sammlung und Trennung der anfallenden Wertstoffe und das so wiedergewonnene Sekundärzink sparen ca. 1850 t CO2 im Vergleich zu Primärzink ein. In allen Material- und Wertstoffarten gab es Verbesserungen. Beispiele sind erhebliche Reduktionen im Zinkverbrauch (-10,5%), Hartzinkanfall (-17,0%) Zinkascheanfall (- 26,2%) und Energieverbrauch (-14,6%), die jeweils im letzten Jahr nochmals gesteigert wurden. In der Nutzung schützt die Zinkschicht Bauteile vor Korrosion, frühzeitiger Abnutzung und Zerstörung und ermöglicht dadurch eine lange Nutzbarkeit. Mit dem Dünnschicht-Stückverzinkungsverfahren microZINQ® kann der Zinkeinsatz um bis zu 80% reduziert werden. Mit duroZINQ® wurde das erste Produkt Cradle-to-Cradle zertifiziert und das System colorZINQ® ist durch eine zusätzliche Beschichtung für hohe Korrosionsanforderungen geeignet. Ebenfalls wurde die Passivierung duroPas eingeführt, durch die der Abtrag des Zinks verzögert und die Lebensdauer erhöht wird.

Voigt & Schweitzer ist eines der besten Beispiele dafür, wie ein Unternehmen sich nicht auf dem Erreichten ausruht, sondern sich neue Ziele setzt und die Ressourceneffizienzleistung in allen relevanten Kennzahlen weiter spürbar verbessert. Voigt & Schweitzer zeigt damit, wie für ein klassisches Industrieverfahren über stetige Prozess- und Produktinnovationen der Weg zu ressourceneffizienten und -effektiven Kreisläufen Schritt für Schritt gegangen werden kann. Die Jury würdigt die konsequente Verbesserung der Ressourceneffizienz im Rahmen der Initiative Planet ZINQ mit einer Nominierung für den Sonderpreis „Ressourceneffizienz“ 2016.