BeoPlast produziert seit 25 Jahren Kunststoffbauteile, die vornehmlich in der Automobilbranche zum Einsatz kommen. Das Familienunternehmen mit 65 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 10,5 Mio.€ ist der erste CO2-freie Produktionsbetrieb in der Automobilindustrie.
Eine Bewusstseinsschaffung für das Thema Nachhaltigkeit ist in diesem Umfeld eine große Herausforderung. Diese nutzt BeoPlast konsequent als Chance: Die gesamten Geschäftstätigkeiten sind durch die ökologischen Ziele des Unternehmens bestimmt. Nachhaltigkeit wird direkt von der Geschäftsführung verantwortet, geleitet und kontrolliert. Bereits seit 2014 arbeitet der Familienbetrieb vollständig klimaneutral, wodurch das Unternehmen zukunftssicher aufgestellt ist. Sämtliche betriebliche Verbrennungsprozesse wurden durch klimafreundliche Energie ersetzt. So konnte das Unternehmen seit 2014 ca. 5.000 Tonnen CO2 einsparen. Der Fuhrpark wurde vollständig durch reine E-Autos ausgetauscht. Selbst die Pflege des Unternehmensgeländes wird nachhaltig vorgenommen: Rasenmäher mit Verbrennungsmotoren wurden durch die zwei Bretonischen Zwergschafe Herr v. Carlowitz und Mr. Musk ersetzt. Einhergehend mit einer strikten Ressourceneffizienz (ISO 50001) wurde das Ziel „null CO2“ mittels zahlreicher Maßnahmen erreicht. Die Beschäftigten werden auch privat zu nachhaltigem Konsum, beispielsweise zur Grünstrom-Nutzung, durch Information und finanzielle Anreize animiert. Derzeit nicht zu ersetzendes Argon wird durch qualifizierten Umgang reduziert und durch die Pflanzung von Obstbäumen ausgeglichen.
Das Unternehmen legt zudem großen Wert auf einen guten Umgang mit seinen Beschäftigten: Bio-Obst, Sportförderung, Schulungen zur Nachhaltigkeit sowie flexible Arbeitszeitmodelle sind nur einige Beispiele hierfür.
Im Einkauf wird weitestgehend auf Produkte, die auf Öl oder Gas basieren, verzichtet. Auch „Local Sourcing“ ist ein relevantes Thema für den Familienbetrieb: Seit über 10 Jahren ist die Werkstatt für Behinderte beispielsweise ein bevorzugter Partner von BeoPlast. Seine Energie bezieht das Unternehmen zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen.
Im Kernbetrieb liegt der größte Hebel des Unternehmens: BeoPlast setzt sich für den Einsatz biobasierter statt erdölbasierter Kunststoffe ein und legt seinen Fokus in dem Bereich auch auf Forschung. Ein besonders anschauliches Beispiel für den Einsatz biobasierter Kunststoffe stellt die „Faire Computermaus“ dar, welche in Kooperation mit dem „Nager IT e.V.“ entstanden ist. Einen weiteren Schwerpunkt setzt das Unternehmen bei der Regranulation von Kunststoffen aus Produktionsabfällen als Form des Recyclings. Aufträge, bei denen Teile verchromt werden müssen, lehnt BeoPlast ab, da diese nicht recycelt werden können.
Und auch gesellschaftliches Engagement wird bei BeoPlast u. a. mit Initiativen zur Integration von Flüchtlingen wie „Neuland – Wurzeln schlagen in Langenfeld“ großgeschrieben.
BeoPlast setzt als regionales KMU wegweisende Nachhaltigkeitsstandards in der Automobilbranche und setzt zusätzlich immer wieder Impulse bei Auftraggebern, sich auch selbst zukunftsfähig auszurichten.Mit seiner klimaneutralen Produktion beweist das Unternehmen, dass diese technisch machbar und wirtschaftlich erfolgreich ist. Die Jury würdigt das Familienunternehmen als einen auf allen Ebenen nachhaltigen Industriebetrieb und Wegbereiter für einen zukunftsfähigen Kunststoff mit der Wahl zu „Deutschlands nachhaltigstem KMU“.