Die PIZZycle GmbH ist ein junges Start-up, das als Uni-Projekt während der Pandemie gestartet ist. Angeregt durch die großen Mengen nicht, oder nur schwer zu recycelnder gebrauchter Pizzakartons beschloss das Team aus der Hochschule für Gestaltung Offenbach und der Goethe Universität Frankfurt am Main, dieses Problem zu lösen und eine nachhaltige Pizzabox zu entwickeln. Herausgekommen ist eine wiederverwendbare und verschließbare Pizzaverpackung aus Kunststoff.
Die PIZZycle Verpackung besteht aus zwei identischen, stapelbaren, runden Schalen die mittels eines Bajonettverschlusses miteinander verbunden werden können. Lüftungsschlitze sorgen dafür, dass der Wasserdampf entweichen kann und die Pizza knusprig bleibt. Die Reinigung erfolgt in der Spülmaschine und kann in den Gastronomiebetrieben durchgeführt werden. Die Schalen sind aus dem Monomaterial Polypropylen hergestellt und aufgrund der Strapazierfähigkeit und Beständigkeit bis zu mehrere hundert Male wiederverwendbar. Nach der Nutzungsphase ist das Material recycelbar.
Mit rund 50.000 Tonnen Abfall im Jahr sind Pizzakartons die gewichtsmäßig größte Quelle (>22 %) von To-Go-Abfällen in Deutschland (NABU/GVM 2018). Einwegpizzaboxen sind aufgrund der Essensrückstände bzw. der im Papier gebundenen Fette im Restmüll zu entsorgen. Daher ist hier der Einsatz einer Mehrwegalternative besonders wichtig und aufgrund von Volumen und Unhandlichkeit des Pizzakartons besonders vorteilhaft. Jede der Pizzycle Verpackungen kann mehrere hundert Pizzakartons ersetzen und damit einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Einwegverpackungen im To-Go Bereich leisten.
Die Pizzycle Verpackung wird seit Frühjahr 2022 bereits in Deutschland und im benachbarten Ausland eingesetzt. Aufgrund der in Deutschland ab 2023 geltenden Mehrwegpflicht für Teile der Gastronomie ist auf eine Verbreitung der Pizzaschalen zu hoffen.
Die Jury würdigt die innovative Mehrweglösung für Pizza mit einer Wahl unter die Finalisten des Sonderpreises Verpackung 2023.