Hintergrund
Trockenphasen mit Herausforderungen für die Trinkwasserversorgung, Hitzeperioden mit tropischen Nächten und Starkregenereignisse - die Anpassungserfordernisse unter dem Klimawandel sind vielfältig. Und sie fallen dort an, wo die Menschen leben: in den Städten, Kommunen und Landkreisen. Großstädte wie Hamburg, Köln oder München sind Vorreiter, auch aufgrund der ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen. In Klein- und Mittelstädten fehlen diese vielfach: zu wenig Personal, fehlende (Spezial)Kenntnisse, begrenzte finanzielle Ressourcen.
Kurzbeschreibung des Projektes
Das Projekt „Lokale Kompetenzentwicklung für Klimawandelanpassung in kleinen und mittleren Kommunen und Landkreisen“ kurz „LoKlim“ adressiert diese Herausforderungen kleiner und mittlerer Kommunen und Landkreise mit dem Ansatz einer Typisierung hinsichtlich ihrer spezifischen Betroffenheit unter dem Klimawandel. So können Erkenntnisse über die größten individuellen Herausforderungen gewonnen werden. Zur Lösung definiert das Vorhaben sogenannte „Prozesspfade“, quasi einen Baukasten hilfreicher Methoden, Indikatoren und Maßnahmen zur Bewältigung dieser Herausforderungen. Dafür hat LoKlim in Baden-Württemberg sämtliche kleine und mittlere Kommunen und Landkreise auf ihre klimawandelbedingte Betroffenheit untersucht und darauf aufbauend eine Wirkungsübersicht von Maßnahmen entwickelt. Sechs Kommunen und Landkreise sind unmittelbare Forschungspartner, Zivilgesellschaft und Wirtschaftsunternehmen wie Stadtwerke, Energieversorger aber auch Kranken- und Pflegeheime werden themenspezifisch in das Vorhaben eingebunden. Das Vorhaben sorgt damit für ein Bewusstsein der
erforderlichen Handlungsbedarfe in einer breiten Akteursstruktur und bietet entsprechend gute Voraussetzungen zur Befähigung von kleinen und mittleren Kommunen und Landkreisen für eine erfolgreiche Anpassung an den Klimawandel.
Begründung der Jury
Die Anpassung an den Klimawandel muss flächendeckend erfolgen, unabhängig von Ressourcen und Kapazitäten vor Ort. Das innovative Vorhaben LoKlim setzt bedarfsorientiert dort an, wo kleine und mittlere Kommunen und Landkreise Defizite haben. Durch die Kombination aus Situationsanalysen und Handlungsansätzen werden auch Kommunen und Landkreise mit begrenzten Ressourcen befähigt qualifiziert zu agieren. Die Adressierung der kommunalen Verwaltungen als unmittelbare Projektpartner, in Kombination mit Capacity Development Maßnahmen und der Vernetzung mit Wirtschafts- und zivilgesellschaftlichen Akteur:innen, bildet eine erfolgsversprechende Grundlage einer bundesweiten Implementierung von Anpassungserfordernissen.
Projektbeteiligte: Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Städte Bad Krozingen, Böblingen und Kehl, Bodenseekreis, Enzkreis, Landkreis Böblingen, Institut für Fortbildung und Projektmanagement (ifpro) Freiburg, Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW), Regionalverband Nordschwarzwald sowie Südlicher Oberrhein, Süddeutsches Klimabüro am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW), Energieagentur Regio Freiburg (EA Regio Freiburg)
Mehr zum Projekt finden Sie auch auch hier.