Klimaschutz ist Gesundheitsschutz
Deutscher Nachhaltigkeitspreis Gesundheit.
2024 zeichnet der DNP erstmalig Projekte aus, die als Vorreiter die Nachhaltigkeitstransformation im Gesundheitswesen voranbringen.
Dies sind die Projekte und Konzepte,
die von der Jury an die Spitze des Bewerberfeldes
für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Gesundheit
gewählt wurden.
Der DNP Gesundheit soll die wichtigen Zusammenhänge zwischen Gesundheit und Nachhaltigkeit in den Fokus der betreffenden Branchen, von Politik, Medien und einer breiteren Öffentlichkeit setzen, und durch gute Beispiele die nachhaltige Transformation des Gesundheitssektors befördern.
Der neue Preis würdigt vorbildliche Maßnahmen, Initiativen und Lösungen, die die Beiträge zu einem nachhaltigeren Gesundheitswesen leisten, in den drei Kategorien
und will damit alle Verantwortlichen aktivieren, zu einer schnelleren Transformation des Sektors beizutragen.
Zur Teilnahme aufgerufen sind daher insbesondere auch sektorübergreifende Aktivitäten mit mehreren Beteiligten, gemeinnützige Initiativen, und Kooperationen.
Es konnten sich
über einen Online-Fragebogen bewerben. Eine hochkarätig besetzte, interdisziplinäre Jury entscheidet über die Nominierten, Finalisten und Sieger. Der Preis wird am 29. November 2024 von Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach in Düsseldorf überreicht.
Eine hochwertige und moderne medizinische und pflegerische Versorgung ist die Grundlage für ein leistungsfähiges Gesundheitswesen in Deutschland. Sie muss zukunftsfähig gestaltet werden, damit das Gesundheitswesen auch weiterhin im Angesicht von demografischem Wandel, Veränderungen von Energie- und Wirtschaftssystemen sowie neuen Gesundheitsgefahren durch Klimakrise und Pandemien sein zentrales Versprechen einlösen kann: Zugang und Versorgungsqualität für alle Menschen in Deutschland sicherzustellen.
Der DNP Gesundheit „Versorgung gestalten“ richtet sich an Initiativen und Projekte, die im Bereich der Daseinsvorsorge Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft liefern, indem sie durch die innovative und effiziente Gestaltung von Strukturen und Prozessen in der Gesundheitsversorgung zu mehr ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit im System beitragen.
Betrachtet man die Krankheitslast in Deutschland, entfällt ein großer Teil auf Erkrankungen, die im Zusammenhang mit dem Lebensstil oder Umweltfaktoren stehen und meist mit einer langen Krankheitsdauer einhergehen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rückenschmerzen, Krebs und chronische Lungenerkrankungen. Um Nachhaltigkeit im Gesundheitssystem zu fördern, mehr Gesundheit und Lebenszufriedenheit zu schaffen und den Bedarf an Ressourcen aller Art zu reduzieren, sind die konsequente Vermeidung von Krankheit sowie der Schutz und die Förderung von Gesundheit zentrale Wege. Hierfür braucht es innovative und wirksame Ansätze in Prävention, Gesundheitsförderung und Gesundheitsschutz. In Zeiten des Wandels, in denen sich das Gesundheitswesen neuen Risiken stellen muss und die Informationsgesellschaft Potentiale aber auch Gefahren birgt, ist darüber hinaus die Stärkung von Menschen in ihren Kompetenzen und ihrem Wissen ein zentrales Element für ein nachhaltiges, zukunftsfähiges Gesundheitswesen.
Der DNP Gesundheit „Gesundheit stärken“ richtet sich sowohl an Initiativen und Projekte, die darauf abzielen, in Zeiten des gesellschaftlichen und ökologischen Wandels Krankheiten zu vermeiden sowie die Gesundheit der Menschen zu erhalten und zu schützen, als auch an Ansätze, die über neue Herausforderungen für Gesundheit aufklären und Menschen befähigen, zur Erhaltung ihrer eigenen Gesundheit beizutragen.
Die öffentliche Aufmerksamkeit für die Klimakrise hat auch im Gesundheitswesen eine neue Diskussion um Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Energie- und Ressourcenschonung entfacht. Später als in anderen Sektoren beginnt ökologische Nachhaltigkeit zu einem zentralen Thema zu werden in einem System, dass für mehr als 6% des Treibhausgasausstoßes in Deutschland verantwortlich ist und heute 80 Prozent mehr Rohstoffe verbraucht als Mitte der 1990er-Jahre, Tendenz steigend. In allen Bereichen des Systems arbeiten Vorreiter:innen daran, neue Lösungen zu entwickeln, um den hohen Treibhausgasausstoß, negative Umweltauswirkungen und Ressourcenverbrauch des Gesundheitswesens zu reduzieren.
Der DNP Gesundheit „Umwelt schützen“ richtet sich an Initiativen und Projekte, die die Umweltauswirkungen von Behandlungsoptionen und medizinischen Technologien in der Versorgung berücksichtigen und negative Umweltfolgen und die Nutzung natürlicher Ressourcen minimieren.
Zu den Ehrengästen der Premiere des DNP Gesundheit gehört Bundesminister Prof. Karl Lauterbach. Er wird am 29. November in Düsseldorf eine Keynote im Kongress halten und im Rahmen der festlichen Preisverleihung eine der Auszeichnungen überreichen.
„Gesundheit beginnt nicht mit Tabletten, einer Operation oder einem MRT. Gesundheit beginnt viel früher: mit der Luft, die wir atmen, dem Wasser zum Trinken, Pflanzen zum Essen, erträglichen Temperaturen und einem friedlichen Miteinander. Alle diese fünf Lebensgrundlagen sind akut in Gefahr. Wir müssen nicht „die Erde retten“ sondern uns. Kaum bekannt: Das deutsche Gesundheitswesen hat einen großen Fußabdruck. Also auch einen großen Handabdruck, einen Hebel, vieles besser zu machen, mit weniger Emissionen und dem Umbau zu einer hitzeresilienten Krankenversorgung in die Führungsrolle zu gehen. Mit dem Preis machen wir gute Beispiele sichtbar, denn beim Thema Nachhaltigkeit ist Gutes nachzumachen erlaubt!“
Dr. Eckart von Hirschhausen,
Gründer der Stiftung Gesunde Erde - Gesunde Menschen
Die Kernfragen des Wettbewerbs lauten:
In der Jurysitzung im September entscheiden die Juror:innen auf Basis der Auswertung des Assessmentteams und persönlicher Beurteilung über die Finalisten. Diese sind die enge Spitzengruppe, die sich durch herausragend nachhaltige Lösungen qualifiziert. Aus diesem Kreis wählt die Jury die Sieger aus. Die Finalisten und Sieger erhalten Einladungen für die Preisverleihung am 29. November in Düsseldorf, bei der die Sieger bekanntgegeben werden.
„Nachhaltigkeit ist ein Thema, das für das Gesundheitswesen höchst aktuell ist und zugleich weit darüber hinausgeht. Ohne Nachhaltigkeit ist ein gesundes Leben auf Dauer nicht möglich. Dafür brauchen wir Tempo, Mut für ein neues Denken, frische Ideen und nicht zuletzt die Überzeugungskraft guter Beispiele. Das alles schaffen wir mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Gesundheit.“
Prof. Dr. med. Christoph Straub,
Vorstandsvorsitzender der BARMER
Die häufigsten Fragen zum Wettbewerb
Krank durch Klimawandel.
Die Klimakrise ist da. Und sie ist eine der größten Gefahren für unsere Gesundheit. Hitze wird zu einer immer größeren Belastung. Luftverschmutzung, UV-Strahlung und Allergien führen bereits heute zu riesigen Gesundheitsschäden und werden alle durch die Klimakrise weiter steigen. Mücken und Zecken, die sich immer weiter nördlich wohl fühlen, bringen neue Krankheiten mit sich. Und neben der körperlichen Gesundheit leidet auch die Seele – die psychischen Belastungen durch die Klimakrise nehmen vor allem bei jungen Menschen zu.
Leidtragend und gleichzeitig Verursacher.
Das Gesundheitswesen und seine Beschäftigten sind direkt betroffen, sie werden mit diesen Herausforderungen umgehen müssen. Doch ihre Verantwortung endet nicht beim Umgang mit den neuen Bedrohungen. Ökologische Nachhaltigkeit beginnt zu einem zentralen Thema zu werden in einem System, das für mehr als 6 % des Treibhausgasausstoßes in Deutschland verantwortlich ist und heute 80 Prozent mehr Rohstoffe verbraucht als Mitte der 1990er-Jahre, Tendenz steigend.
Neue Herausforderung für ein System in der Krise.
Die neuen Herausforderungen treffen auf ein System in der Krise. Durch den demografischen Wandel erreicht die Nachfrage nach Gesundheitsversorgung und Pflege in den kommenden Jahren einen neuen Höhepunkt. Gleichzeitig leidet das Gesundheitswesen unter massivem Fachkräftemangel und wachsenden Finanzierungslücken. Ob ökologisch, sozial oder wirtschaftlich – das heutige Gesundheitswesen hat in allen Dimensionen der Nachhaltigkeit riesige Baustellen.
Nachhaltigkeit als Chance für mehr Gesundheit.
Doch die Diskussion um Nachhaltigkeit, Energie- und Ressourcenschonung ist in vollem Gange. Überall arbeiten Einrichtungen, Unternehmen und Institutionen daran, ihren Beitrag zu identifizieren und neue Lösungen zu entwickeln. Dabei erkennen viele bereits die große Chance, ökologische Nachhaltigkeit zu verbinden mit den dringend benötigten Strukturreformen für ein effizienteres Gesundheitssystem, das tatsächlich die Gesundheit der Menschen in den Mittelpunkt stellt, statt der Behandlung von Krankheit.
Strahlkraft des Sektors.
Wenn dies gelingt, entwickelt Veränderung im Gesundheitswesen hohe Strahlkraft auch in andere Gesellschaftsbereiche. Denn jeder Mensch hat, oft in prägenden Lebensphasen, direkten Kontakt mit seinen Beschäftigten und Einrichtungen. Mit der Botschaft, dass Klimaschutz immer auch Gesundheitsschutz ist, kann das Gesundheitswesen zum Vorreiter der Transformation werden.
Vorbilder und Vorreiter.
Um Leuchttürme für Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen auch über dessen Grenzen hinaus bekannt zu machen, ruft die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis in Zusammenarbeit mit der BARMER und der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Gesundheit ins Leben. Er wird die wichtigen Zusammenhänge zwischen Gesundheit und Nachhaltigkeit durch gute Beispiele in den Fokus einer breiteren Öffentlichkeit setzen, und dadurch die Transformation des Gesundheitswesens befördern.
Mit dem Erwerb der Siegel des DNP können Pioniere im Gesundheitswesen ihre Innovationskraft zeigen – in Richtung Mitarbeitende, Patient:innen, Medien und Zivilgesellschaft. Das Siegel des DNP ist eine renommierte externe Anerkennung, für die Akteur:innen, die in ihrer Branche vorangehen. Das Siegel des DNP gibt Orientierung auf der Suche nach nachhaltigen Alternativen.