Globale Unternehmens­partnerschaften.

Engagement für die globalen, nachhaltigen Entwicklungsziele der Agenda 2030 entlang der Lieferkette –
was bedeutet dies?

Besonders für Länder des Globalen Südens hat der Textilsektor eine hohe wirtschaftliche Bedeutung. Aufgrund vielerorts prekärer Arbeitsbedingungen und des Einsatzes von potenziell gefährlichen Stoffen in der industriellen Produktion hat der Menschenrechts-Schutz besondere Relevanz. Missstände bei der Umsetzung von Sozial-, Umwelt- und Menschenrechtsstandards sind in vielen Produktionsländern immer noch weit verbreitet. Kinderarbeit, mangelhafter Arbeitsschutz, zu lange Arbeitszeiten, zu geringe und in verschiedenen Dimensionen ungleiche Löhne, eingeschränktes Versammlungsrecht, fehlendes Chemikalien- und Abfallmanagement sowie nicht vorhandene Kläranlagen bedeuten ernste Bedrohungen für die Arbeiter/innen und die Umwelt. Frauen sind hiervon besonders betroffen. Sie stellen den Großteil der Textilarbeiter/innen und sind häufig zusätzlich geschlechtsbasierter Gewalt ausgesetzt. Die aktuelle Corona Pandemie verstärkt die bestehenden Herausforderungen weiter.

Weitere Berührungspunkte mit der Agenda 2030 sind die nachhaltige Gewinnung und Nutzung von Ressourcen (Umweltschutz, Verringerung von Treibhausgasen, Recycling, Kreislaufwirtschaft).

Der Textilsektor kann somit im Sinne der Agenda 2030 wichtige Beiträge zur Erreichung der Agenda 2030 und der SDGs leisten und dazu beitragen, die ökonomische, soziale und ökologische Dimension von Nachhaltigkeit zu verbinden. Beispiele hierfür sind Arbeitsplätze und Einkommensperspektiven (SDG 1), gute Gesundheit und Wohlbefinden (SDG 3), Geschlechtergleichstellung (SDG 5), ökologisch-nachhaltiges Abwassermanagement und die Vermeidung giftiger Chemikalien (SDG 6), menschenwürdige Arbeit (SDG 8), oder nachhaltige Produktions- und Konsummuster (SDG12).

Die Agenda 2030 fordert, auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung niemanden zurückzulassen („leave no one behind“ - LNOB), d.h. also bei der nachhaltigen Entwicklung ein besonderes Augenmerk auf die Bedürfnisse von vulnerablen und marginalisierten Bevölkerungsgruppen zu legen. Gerade besonders benachteiligte Bevölkerungsgruppen sind von den geschilderten Missständen besonders betroffen.