Initiativen und Projekte, die im Bereich der Daseinsvorsorge Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft liefern, indem sie durch die innovative und effiziente Gestaltung von Strukturen und Prozessen in der Gesundheitsversorgung zu mehr ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit im System beitragen.
Zukunft Pflegebauernhof verbindet Landwirtschaft und Pflege und schafft damit ein neues Angebot für das betreute Leben im Alter, sowie ein neues Geschäftsmodell für kleine Höfe. Das Leben in der Natur mit Tieren, sowie Aufgaben im landwirtschaftlichen Betrieb fördern Gesundheit und Lebensfreude. Grundlage ist ein speziell gegründeter ambulanter Pflegedienst (Pflegedienst Natürlich GmbH). Das Modell ist in einem Piloten umgesetzt und soll auf weitere Höfe übertragen werden.
zukunft-pflegebauernhof.deMyon.clinic ermöglicht Krankenhäusern und Arztpraxen, ihren Patienten digitale Nachsorge-as-a-Service anhand von digitalen Behandlungspfaden anzubieten. Die Patienten erhalten personalisierte, digitale Unterstützung, die ihre Genesung fördert und Komplikationen frühzeitig erkennt. Automatisierte und digitalisierte Nachsorgeprozesse erlauben es dem medizinischen Personal, sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren und steigern die Versorgungsqualität. Mit diesem nachhaltigen Versorgungsansatz vermindert myon.clinic die Zahl unnötiger Arztbesuche und verringert somit den ökologischen Fußabdruck des Gesundheitswesens und schont soziale und ökonomische Ressourcen.
myon.clinicIn Kooperation mit der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) bildete die Dr. Becker Klinik Möhnesee ein Reallabor für die Transformation der medizinischen Rehabilitation auf der Grundlage des Planetary Health Konzeptes. Ziel war es, das Behandlungskonzept schrittweise und multidimensional auf die neuen Herausforderungen durch die Klimakrise auszurichten. Das „Reallabor Rehabilitation“ stellt die Frage, welche Herausforderungen die Klimakrise an die inhaltliche Arbeit und Behandlungsstrategien jedes einzelnen Mitarbeitenden stellt und wie die Teilhabefähigkeit der Patient:innen trotz negativer klimabedingter Gesundheitsfolgen wiederhergestellt werden kann.
dbkg.de”MEIN NACHHALTIGES KRANKENHAUS” ist ein umfassendes Management-Tool, das den Transformationsprozess von Krankenhäusern begleitet und dabei hilft, nachhaltige Veränderungen gezielt zu gestalten. Das Projekt zielt darauf ab, Krankenhäuser durch ein branchenspezifisches digitales Werkzeug und gezielter Wissensvermittlung bestmöglich bei der Dokumentation des Status-quo sowie der Umsetzung von Managementstrategien zur Nachhaltigkeit in den ökologischen, sozialen und ökonomischen Handlungsfeldern zu unterstützen. In dem Management-Tool können alle Schritte bei der Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichtes und Erfassung der ESG-Kriterien digital und gesetzeskonform erstellt werden.
mein-nachhaltiges-krankenhaus.deDer „Nachhaltigkeitsindex“ (NHI) wurde von AstraZeneca gemeinsam mit dem Analyseunternehmen Vandage mit wissenschaftlicher Unterstützung von Prof. Dr. Wolfgang Greiner (Universität Bielefeld) entwickelt und steht allen interessierten Stakeholdern kostenfrei zur Verfügung. Der Index zeigt, in welchen Bereichen des Gesundheitswesens Nachhaltigkeit messbar ist, wie sich die definierten Indikatoren im Zeitverlauf entwickeln und leitet Handlungsbedarfe für die Gesundheitsversorgung in Deutschland ab
astrazeneca.deDas Projekt der AOK Baden-Württemberg bildet eine innovative Vertragslandschaft, die eine bundesweite Vorreiterrolle in der Patientenversorgung einnimmt – wichtige Vertragspartner und Mitgestalter sind hierbei der Hausärztinnen- und Hausärzteverband und MEDI Baden-Württemberg. Hausarztpraxen fungieren als Lotsen und steuern die Facharztversorgung, wodurch Doppeluntersuchungen vermieden, Fehlversorgung reduziert und die Patientensicherheit gefördert wird. Teilnehmende Praxen sind eng vernetzt und tauschen sich zu den Behandlungsschritten aus, wobei die Beratung zu gesundheitsförderlichem Verhalten und die Stärkung der Gesundheitskompetenz honoriert werden.
gesundegesellschaft.deAls erste Krankenkasse in Deutschland hat die AOK-Gemeinschaft unter Federführung der AOK Baden-Württemberg gemeinsam mit dem IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung sowie mit Unterstützung des Umweltbundesamts in einer bisher einmaligen Form eine Studie zur ökologischen Nachhaltigkeit in der Antibiotikaversorgung initiiert und durchgeführt. Ziel ist es, Anreize für die umweltgerechte Produktion von Antibiotika durch ein freiwilliges Bonuskriterium im Rahmen der Vergabe von Arzneimittel-Rabattverträgen für die pharmazeutischen Unternehmen zu schaffen. Bislang haben Untersuchungen in Indien, China und Europa stattgefunden. Die Pilotstudie schafft eine neue Transparenz in Bezug auf die ökologische Nachhaltigkeit der Wirkstoffsynthese als Startpunkt globaler Arzneimittel-Lieferketten.
gesundegesellschaft.deDas vom Bonner Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe e.V. entwickelte Bonner Modell Sprungbrett Pflege beinhaltet eine lückenlose Bildungskette, die vom ersten Erwerb der deutschen Sprache, über vorbereitende Sprachunterrichte, dem Nachholen eines Hauptschulabschlusses bis zur Ausbildung zu staatlich anerkannten Pflegefachkräften reicht. Das Bonner Modell Sprungbrett Pflege trägt durch die individuelle Qualifizierung von geflüchteten Menschen und von Menschen mit Migrationshintergrund zu der dringend benötigten Fachkräftesicherung in der Pflege bei, was sowohl die Arbeitsbedingungen des bestehenden Pflegepersonals verbessert als auch Pflegebedürftige und deren Angehörige entlastet.
bv-pg.deInitiativen und Projekte, die darauf abzielen, in Zeiten des gesellschaftlichen und ökologischen Wandels Krankheiten zu vermeiden sowie die Gesundheit der Menschen zu erhalten und zu schützen, als auch an Ansätze, die über neue Herausforderungen für Gesundheit aufklären und Menschen befähigen, zur Erhaltung ihrer eigenen Gesundheit beizutragen.
Das GORILLA Programm fördert gesundheitsfördernde und nachhaltige Lebensverhältnisse und Strukturen in Bildungseinrichtungen sowie ein selbstbewusstes, gesundes und umweltfreundliches Verhalten von jungen Menschen. Durch die Einbindung vielfältiger Akteure entstand eine Gesundheitsinitiative, die über Freude, Spaß und gemeinsames Erleben mehr Gesundheit und Umweltschutz in den Lebensalltag und die Lebensräume bringt. Durch eine flächendeckende Vernetzung von Akteur:innen, eine crossmediale Kommunikation sowie einen lebensweltbegleitenden Ansatz in Schule und Freizeit werden nachhaltige, langfristige Strukturen und Verhaltensweisen geprägt. Einrichtungen und Jugendliche werden zu mehr Bewegung, Freestyle-Aktivitäten, gesunder, nachhaltiger Ernährung, umweltbewusstem Konsum und einem respektvollen, wertschätzenden Miteinander motiviert.
sbk.orgDie Mercedes-Benz Gastronomie setzt sich neben ihrer Kernaufgabe, den Gästen eine gesunde und vollwertige Verpflegung zu bieten, dafür ein, die Gesundheit der Beschäftigten zu fördern und die planetaren Grenzen zu schützen. Deshalb wird ein nachhaltigerer und klimaschonender Speiseplan in den Kantinen und Shops etabliert, der vorwiegend pflanzenbasierte Komponenten enthält. Bei der Umsetzung orientiert sich Mercedes-Benz Gastronomie an den wissenschaftlichen Leitlinien der „Planetary Health Diet“ (PHD) der EAT Lancet Kommission.
group.mercedes-benz.comDie Medizinische Hochschule Hannover (MHH) hat als eine der ersten und als einzige universitäre Einrichtungen in Deutschland eine Fortbildung nach dem Mustercurriculum der Bundesärztekammer für Medizinische Fachangestellte (MFA) „Klimawandel und Gesundheit“ angeboten. MFAs werden in ihrer besonderen Schnittstellenfunktion befähigt, klimawandelbedingte Krankheitsrisiken sowie entsprechende Präventionsmaßnahmen zu erkennen und in Abstimmung mit Ärzt:innen der Praxis an Patient:innen zu vermitteln. Sie setzen Maßnahmen zur Erhöhung der Nachhaltigkeit in der Praxis um und tragen dazu bei, insbesondere vulnerable Gruppen, wie ältere Patient:innen, für die direkten und indirekten Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit zu sensibilisieren und die individuelle Gesundheitskompetenz zu stärken. Der Gesundheitsberuf MFA soll dauerhaft um eine klimasensitiven und abrechenbaren Beratungskompetenz ergänzt und Gesundheitslotsen als innovativer Baustein für die Stärkung der Gesundheit etabliert werden.
mhh.deDie mentale Belastung bei Kindern und Jugendlichen ist durch die Folgen der Corona-Pandemie und der planetaren Krisen deutlich gestiegen. Krisenchat wurde im Mai 2020 gegründet und ist das meistgenutzte psychosoziale Online-Beratungsangebot für Menschen unter 25 Jahren in Deutschland - rund um die Uhr, anonym und kostenlos. Durch eine innovative und pragmatische Nutzung technischer Kanäle erreicht das gemeinnützige Angebot mehr als 1 Mio. Menschen pro Quartal und hat bereits 130.000 Beratungen durchgeführt. Über 350 psychologisch ausgebildete Krisenberater:innen und 90 Angestellte begleiten und unterstützen Hilfesuchende, von denen 88% krisenchat weiterempfehlen würden. Über 65% geben an, noch mit niemandem über ihr Problem gesprochen zu haben. Damit füllt krisenchat eine Lücke in der Versorgung junger Menschen.
krisenchat.deDas IN FORM Projekt KlimaFood schult Multiplikator:innen und fördert Vernetzung, um die Gesundheit und Teilhabe von vulnerablen Menschen zu stärken. In Zusammenarbeit mit Partnern wurden partizipativ Ernährungsbildungsangebote entwickelt, die die Zielgruppen in ihren Lebenswelten erreichen und sie durch Kompetenzerwerb befähigen, ihren Ernährungsalltag selbstbestimmt, klimafreundlich und gesundheitsfördernd zu gestalten. Ob Mitmach-Küche, Kreativ-Werkstatt oder "Lecker Deutsch": In Jugendzentren, Volkshochschulen oder Gesundheitsämtern, Vereinen wurden bisher mehr als 1.000 Multiplikator:innen direkt erreicht, um die Inhalte von KlimaFood zu den Zielgruppen zu bringen.
uni-flensburg.de/klimafood”Blue Marble Health” ist im Kontext der ”BKK Green Health Initiative” ein Präventions- und Nachhaltigkeitsprojekt der vier Landesverbände der Betriebskrankenkassen, welches gem. § 20a SGB V im Setting Schule die Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern ab der 8. Klasse stärkt, so dass diese im Sinne der „planetaren Gesundheit“ ein Bewusstsein für einen gesunden, klima- und umweltschonenden Lebensstil entwickeln sowie die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt verstehen.
bluemarblehealth.deDie klimaresiliente Beratung in der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) der AOK Baden-Württemberg wurde gemeinsam mit den HZV-Vertragspartnern Hausärztinnen- und Hausärzteverband und MEDI Baden-Württemberg entwickelt und zielt darauf ab, die Gesundheitsversorgung an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen und dabei die Vorteile der HZV zu nutzen. Die Förderung von Prävention gegen hitze- und klimawandelbedingten Gesundheitsprobleme, die Sensibilisierung von Ärzt:innen und Patient:innen für die gesundheitlichen Risiken des Klimawandels, sowie die Integration umweltfreundlicher Praktiken in die medizinische Versorgung, verringern langfristig die Anfälligkeit des Gesundheitssystems für die (ökonomischen) Auswirkungen des Klimawandels. Das Praxisteam hebt Co-Benefits von Klimaschutzmaßnahmen im Patientengespräch hervor und gibt Empfehlungen für ein klimafreundliches und gesundes Verhalten. Besonders chronisch erkrankte Patient:innen mit erhöhter Klimavulnerabilität werden gezielt unterstützt.
gesundgesellschaft.deDas Konzept des Pflegeackers basiert auf der Überzeugung, dass die Verknüpfung von Naturerleben, gesunder Ernährung und sozialer Teilhabe eine positive und nachhaltige Wirkung auf die gesamte Pflegegemeinschaft hat. Der Pflegeacker bietet ein ganzheitliches Angebot, das Maßnahmen in den Bereichen psychosoziale Gesundheit, körperliche Aktivität, kognitive Ressourcen und Ernährung kombiniert. Gemeinsame Aktivitäten rund um das Thema Gärtnern fördern spielerisch und barrierefrei die Gesundheit, kognitive Ressourcen, die Motivation zur Bewegung und eine gesündere Ernährung der Bewohner:innen von stationären Pflegeeinrichtungen. Durch das Einbeziehen von Pflegebedürftigen und Mitarbeitenden schafft das Projekt eine bewegungs- und gesundheitsförderliche Umgebung, die den Alltag in Pflegeeinrichtungen bereichert und die Lebensqualität nachhaltig steigert.
ackerpause.deHitze stellt in Deutschland mit bis zu 10.000 Todesfällen pro Jahr schon heute für Millionen Menschen eine akute Gesundheitsgefährdung dar. Die Ärztekammer Berlin, die Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege und die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit haben ein erstes Bündnis auf Landesebene gegründet, um Risiken zu reduzieren und Hitzekompetenz aufzubauen. Im Frühjahr 2022 wurden innerhalb von drei Monaten Musterhitzeschutzpläne und Schulungsmodule für die Schlüsselbereiche entwickelt und auf der bündniseigenen Webseite zur Verfügung gestellt. Viele weitere Organisationen beteiligten sich und verhalfen dem Bündnis schon im ersten Jahr zu breiter Resonanz in der Öffentlichkeit. Die Konzepte und Leitideen wurden auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene breit aufgenommen und haben das Verständnis von gesundheitsbezogenem Hitzeschutz in Deutschland geprägt und verändert.
hitzeschutz-berlin.deAtemwegsallergien verursachen hohe sozioökonomische Kosten und sind eine der häufigsten nicht übertragbaren Krankheiten. Besonders Pollenallergiker und Asthmatiker stellen eine vulnerable Gruppe dar, deren Resilienz angesichts der veränderten Umweltbedingungen durch den Klimawandel gestärkt werden muss. Die „PollDi“-Allergie-App bietet zuverlässige Vorhersagen zu Pollen und Luftschadstoffen, ein Symptomtagebuch sowie umfassende Informationen zu Allergien. Dadurch kann sie die Versorgung von Menschen mit Atemwegsallergien deutlich verbessern.
uni-augsburg.deInitiativen und Projekte, die darauf abzielen, in Zeiten des gesellschaftlichen und ökologischen Wandels Krankheiten zu vermeiden sowie die Gesundheit der Menschen zu erhalten und zu schützen, als auch an Ansätze, die über neue Herausforderungen für Gesundheit aufklären und Menschen befähigen, zur Erhaltung ihrer eigenen Gesundheit beizutragen.
Seit 2021 verfolgt ZUKE Green mit der Initiative ”ZUKE Green Community” die Mission, die Green-Health-Community im Gesundheitswesen des DACH-Raums zu vernetzen und zu stärken. Durch die Vernetzung, den Wissensaustausch und die Unterstützung der im Bereich Nachhaltigkeit tätigen Klinikmitarbeitenden in der Community wird deren Arbeit erleichtert und die Green-Transformation der Kliniken beschleunigt. ZUKE bietet einen digitalen Raum für einen offenen und vertraulichen Austausch zu aktuellen Anliegen und konkreten Lösungen. Bisher sind über 80 Klinikmitarbeitende, die Verantwortung im Bereich Nachhaltigkeit tragen, als „Nachhaltigkeitsbotschafter:innen“ aktiv.
zuke-green.deDas Projekt „Nachhaltige und gesunde Speiseversorgung in Gesundheitseinrichtungen und Großküchen“ zielt darauf ab, die Speiseversorgung in den SLK Kliniken Heilbronn klimafreundlicher und gesünder zu gestalten. Im Mittelpunkt steht die Umsetzung der Planetary Health Diet und Verringerung der Speiseabfälle. Zentral ist dabei die Reduktion des Fleisch- und Wurstkonsums nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Auf diesem Weg soll die Speiseversorgung an Kliniken dem Auftrag einer Gesundheitseinrichtung gemäß gesund und nachhaltig sein, um die Gesundheit der jetzigen und zukünftigen Generationen zu gewährleisten. Das Projekt zeigt, dass die Transformation auch ohne große finanzielle Unterstützung gelingen kann, wenn die vorhandenen Kräfte einer Region gemeinsam zusammenarbeiten.
slk-kliniken.deSeit 2022 zeigt die Universitätsmedizin Greifswald, dass ökologische Nachhaltigkeit in Operationssälen möglich ist. Im ersten Schritt wurde das besonders schädliche Narkosegas Desfluran abgeschafft. Es folgten Schulungen zu Niedrigflussnarkosen und alternativen gasfreien Narkosen sowie die Einführung verpflichtender Arbeitsanweisungen für umwelt- und klimaschonende Maßnahmen. Anfang 2024 wurden alle Narkosegeräte auf Narkosegasfilter umgestellt, was die Emissionen reduziert und das Wiederaufarbeiten und erneute Verwenden der Gase ermöglicht. Diese Maßnahmen senken zudem den Stromverbrauch, da die Narkosegasabsaugung entfällt. Die Strahlkraft und positiven Effekte auf ökologischer, ökonomischer und sozialer Ebene unterstützen dabei, weiter interdisziplinär die OP-Prozesse klimafreundlich und zukunftsfit zu gestalten.
medizin.uni-greifswald.deDas Projekt „Green Hospital Food“ der Universitätsklinik Essen zielt darauf ab, die Ernährung der Patient:innen und Mitarbeitenden nachhaltiger zu gestalten. Eine interdisziplinäre Projektgruppe wurde Anfang 2022 gegründet, um einen umfassenden Plan zu entwickeln, der die Speisepläne bis Ende 2024 an die Planetary Health Diet anpasst, zwei Menülinien durch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung zertifizieren lässt und die Lebensmittelverschwendung um mindestens 30% reduziert. Es wurden bereits erste Erfolge erzielt: Allein durch die Änderung der Reihenfolge des Speiseangebots konnte die Nachfrage um 5% erhöht und die Lebensmittelverschwendung zwischen 2022 und 2023 um 23 % reduziert werden.
uk-essen.de/Das Projekt der Universität Bremen hat mit zahlreichen Partnern eine medizinische Leitlinie entwickelt, die erstmals umweltrelevante Aspekte bei der Empfehlung für medizinische Verordnungen berücksichtigt. Zur Behandlung chronischer Atemwegserkrankungen (wie Asthma oder chronische Bronchitis) werden häufig Dosieraerosole (DA) eingesetzt. Die darin enthaltenen Treibhausgase sind massiv klimaschädlich und für ca. 3,5% der Treibhausgasemissionen des Gesundheitssystems verantwortlich. Mit Pulverinhalatoren (DPI) steht eine klimafreundlichere Alternative mit gleicher Wirksamkeit zur Verfügung, die jedoch noch zu wenig eingesetzt wird. Die neue Leitlinie soll eine Hilfestellung geben, um eine Veränderung des Verordnungsverhaltens zu ermöglichen und dadurch den CO² Fußabdruck des Gesundheitswesens zu reduzieren.
uni-bremen.deDer KliMeG-Rechner ist ein kostenfrei zugänglicher Treibhausgas-Rechner für deutsche Krankenhäuser. Er hilft Krankenhäusern, Bewusstsein für Treibhausgas-Emissionen im Krankenhausbetrieb zu schaffen, Quellen von THG-Emissionen aufzuzeigen und die Effektivität von Klimaschutzmaßnahmen zu evaluieren. Der Rechner wird vom gemeinnützigen ‚Kompetenzzentrum für klimaresiliente Medizin und Gesundheitseinrichtungen (KliMeG)‘ bereitgestellt und durch Workshops, eine FAQ-Rubrik und die Möglichkeit zu individuellen Rückfragen begleitet. Entwickelt wurde er im Rahmen zweier Forschungsprojekte, um ein zukunftsfähiges Angebot für Kliniken in ganz Deutschland zu schaffen, eine große Reichweite zu erzielen und so eine nachhaltige Reduktion von Treibhaugasemissionen zu erreichen.
klimeg.de2023 hat die Sana Kliniken AG die Initiative „Gemeinsam. Gesundheit. Gestalten.“ ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist es, durch enge Zusammenarbeit und Wissenstransfer zwischen den Partnern der Einkaufskooperation den nachhaltigen Wandel in der Lieferkette des Gesundheitssektors voranzutreiben. Die Initiative basiert auf vier Säulen: das Review-Center liefert wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse für nachhaltige Einkaufsentscheidungen, das Nachhaltigkeitsnetzwerk Lieferkette erarbeitet zukunftsweisende Lösungen im Dialog mit Partnern, die Plattform TransForm teilt Wissen und Best-Practice-Erfahrungen und Tools & Apps bieten Datenbanken und Anwendungen zur Bewertung von Nachhaltigkeitsstandards und Lieferanten.
sana.de/nachhaltigkeitDie Sana Kliniken haben 2023 die Initiative „Operation Umwelt: Nachhaltige OP“ gestartet, um den ökologischen Fußabdruck von Operationssälen erheblich zu reduzieren. In deutschen OP-Sälen werden durch Narkosegase bis zu 35 % der gesamten Treibhausgasemissionen eines Krankenhauses freigesetzt. Der Energie- und Wasserbedarf ist im OP aufgrund der Vielzahl medizinischer Geräte, der Klimatisierung und der Sterilisation deutlich höher als in anderen Abteilungen eines Klinikums. Die Initiative umfasst standortübergreifende Projekte wie klimafreundlichere Narkosen, den Einsatz von Mehrweg- statt Einweg-OP-Textilien, das Trennen und Recyceln von OP-Abfällen sowie die Reparatur von chirurgischen Instrumenten und Medizintechnik.
sana.de/nachhaltigkeitKrankenhäuser geben jährlich erhebliche Summen für die Entsorgung ihrer Abfälle aus, wobei laut der WHO etwa 85 % dieser Abfälle nicht gefährlich sind und grundsätzlich recycelt werden könnten. Das Projekt von Johnson & Johnson setzt hier an und verfolgt das Ziel, die Abfallwirtschaft in Krankenhäusern durch ein digital unterstütztes Recyclingprogramm für Einwegprodukte und Verpackungen grundlegend zu transformieren. Seit der Einführung im Jahr 2021 wird das Programm deutschlandweit angeboten. Es nehmen bereits mehr als 30 Kliniken teil.
jnjmedtech.comWährend in einigen Kliniken das Abfallmanagement noch immer ganz am Anfang steht, geht die Isar Kliniken GmbH über eine konventionelle Mülltrennung deutlich hinaus. Manche beschafften Produkte sind aufgrund ihres Materials (z.B. Zellstoff) oder des festen Verbaus verschiedenartiger Materialien (z.B. Kugelschreiber: Metall, Plastik, Holz usw.) nicht direkt recyclingfähig und werden deshalb regulär im Restmüll entsorgt und verbrannt. Gemeinsam mit mehreren Zulieferern und Entsorgungsunternehmen wurden im Projekt sieben Rücknahmesysteme im Klinikalltag etabliert, z.B. für Narkosegase und Herzkatheter, aber auch für Kaffeekapseln und Papierhandtücher. Die Wertstoffe fließen im Sinne der gelebten Kreislaufwirtschaft in die Produktion neuer Waren zurück.
isarklinikum.de/Die GreenTec Dialysis GmbH hat sich zum Ziel gesetzt, den Ressourcenverbrauch von Dialysebehandlungen durch die Vernetzung von Medizintechnik, Gebäudetechnik und nachhaltiger Energieerzeugung erheblich zu reduzieren. Mit der Vernetzung der drei Sektoren Medizintechnik, Gebäudetechnik und nachhaltige, in-house Energieerzeugung durch Wärmepumpen oder Photovoltaik werden Ressourcenverbrauch und Emissionen (Wärme- und Stromenergie) der Dialysebehandlung gesenkt. Der Impact im CO2-Fußabdruck wird durch einen speziell für die Dialyse in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie e.V. (DGfN) entwickelten CO2-Rechner ermittelt. Dadurch kann der Fußabdruck des einzelnen Dialysezentrums zuverlässig und evidenzbasiert bestimmt werden.
greentecdialysis.comDie Arbeiterwohlfahrt, mit 18.000 Einrichtungen und 300.000 Beschäftigten will noch vor dem Jahr 2040 klimaneutral werden und verfolgt dieses Ziel mit einem umfänglichen und konkreten Ziel- und Maßnahmenplan. Seit 2018 leistet sie bereits mit dem Projekt "klimafreundlich pflegen" Pionierarbeit in der Pflege. Entstanden ist ein ganzheitliches Konzept zur Etablierung betrieblichen Klimaschutzes in stationären Pflegeeinrichtungen, dass die Emissionsbereiche Gebäudeenergie (Heizung und Strom), Mobilität, Ressourcen, Reinigung & Wäsche, Sonstiges (z. B. Abfälle, Verbrauchsmaterialien) und Verpflegung abdeckt. Das Projekt sucht den aktiven Austausch mit den Einrichtungen und vernetzt die verantwortlichen Akteure miteinander.
awo.org