Ehrenpreisträgerbegründung

Michael Patrick Kelly

erhielt für sein soziales Engagement und das Friedensprojekt #PeaceBell den Ehrenpreis des Deutschen Nachhaltigkeitspreises.

Michael Patrick Kelly (*1977 in Dublin) ist lange das wichtigste Mitglied und Kopf hinter den größten Hits von The Kelly Family, bevor er sich Ende 2004 aus der Öffentlichkeit zurückzieht und sechs Jahre in einem Kloster verbringt. Nach seinem Austritt 2010 wendet er sich wieder der Musik zu, und bringt fünf Soloalben und Singles wie „Beautiful Madness“, „Blurry Eyes“ und „Throwback“ in die internationalen Charts. Zusätzliche Popularität erlangt er durch TV-Formate wie „Sing meinen Song“ (als Teilnehmer und Gastgeber) und als Juror in „The Voice of Germany“.

Schon Anfang der 2000er nimmt Michael an verschiedenen Demonstrationen teil, gibt Charity-Konzerte und singt in Gefängnissen für Häftlinge. 2012 wird der Botschafter von Caritas International, unterstützt Hilfsprojekte in Äthiopien, Haiti, Guinea-Bissau und Südafrika und besucht sie mehrmals persönlich.

Schon früh arbeitet Michael Patrick Kelly auch als bildender Künstler. In seiner Ausstellung „Art Peace“ präsentiert er 2012 neben seinen eigenen Werken auch Bilder haitianischer Kinder, die als unmittelbare Opfer des dortigen Erdbebens 2010 von der Caritas International dazu eingeladen worden waren, ihre Ängste und Zukunftswünsche aufzumalen. Als Veranstaltungsort wählt er ein früheres Militärgebäude und Mahnmal des Kalten Krieges. Teile der Erlöse der Kunstverkäufe und Eintrittsgelder wurden gespendet.

 

Am 100. Gedenktag zum Ende des Ersten Weltkrieges präsentiert Michael Patrick Kelly 2018 sein Projekt #PeaceBell – die Friedensglocke. Das Projekt entwickelt sich von einem Kunstprojekt zu einem umfangreichen Sozialprojekt mit großer Reichweite, dessen übergeordnete Thematik der Frieden ist. Entstanden im Jahr 2017 aus Michael Patrick Kellys Idee, eine Glocke aus Kriegsschrott zu gießen, entwickelt sich rund um das Symbol der Glocke ein Projekt, das Brücken zwischen Menschen baut und die Ränder der Gesellschaft zusammenführt. Das Projekt soll darauf aufmerksam machen, wie wichtig eine Abkehr von Radikalismus und polarisierenden Tendenzen in der Gesellschaft ist und warum Frieden mehr bedeutet als die bloße Abwesenheit von Waffen. Die Glocke steht als Exponat im Mittelpunkt des Projektes und wird bei Ausstellungen und öffentlichkeitswirksamen Aktionen zum Treffpunkt aller, die die Wichtigkeit des Zusammenhaltes in unserer Welt voller Aufruhr, Spaltung und Krieg erkannt haben.

Auf seiner aktuellen B•O•A•T•S Tournee läutet eine 820kg schwere, aus ukrainischem Kriegsschrott gegossene Peacebell eine Schweigeminute für den Frieden ein. Der Erlös der im Zusammenhang mit dem Projekt gefertigten kleinen „Peacebells“ unterstützt das Friedensdorf „Neve Shalom / Wahat Al Salam“, in welchem Israeli und Palästinenser friedlich miteinander leben. Derzeit werden außerdem Projekte in der Ukraine und für geflüchtete Menschen hierzulande unterstützt.