Prof. Leoluca Orlando

erhält als Bürgermeister von Palermo den Ehrenpreis des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2013 für seine Zivilcourage im mutigen Kampf gegen mafiöse Strukturen und seine Verdienste für die Stadt Palermo.

Leoluca Orlando (geboren 1947 in Palermo) studierte Rechtswissenschaft in Palermo und Heidelberg und arbeitete anschließend als Professor an der Universität Palermo. 1985 wurde er erstmals zum Bürgermeister seiner Heimatstadt gewählt, nachdem er als Berater für die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Paris und für den von der Mafia ermordeten Präsidenten der Region Sizilien tätig war.

Schon seine erste Amtszeit bis 1990 wurde als „Frühling von Palermo“ bezeichnet, da unter der Leitung des Sizilianers die Mafia aus der städtischen Wirtschaft und der Politik verdrängt und somit ein politischer Neuanfang eingeleitet werden konnte. 1993 wurde er nach kurzen Abgeordnetenzeiten im sizilianischen und italienischen Parlament bei den ersten direkten Bürgermeisterwahlen in Italien mit 75% der Stimmen erneut zum Oberbürgermeister von Palermo gewählt. 1997 wurde er in seinem Amt bestätigt.

Ausgehend von seiner sizilianischen Erfahrung initiierte er 2003 das „Weltweite Kultur- und Wirtschaftsnetz der Menschenrechte“, an dem zahlreiche Institutionen in verschiedenen Ländern der Welt beteiligt sind. Nach weiteren politischen Ämtern – auch auf europäischer Ebene – ist er im Mai 2012 zum vierten Mal zum Bürgermeister von Palermo 

 

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gewählt worden. Ein „neuer Frühling“ ist somit für die Stadt angebrochen. Weltweites Ansehen erlangte Leoluca Orlando durch seinen unerschrockenen Kampf gegen die Mafia. Seine Erfolge in der Bekämpfung korrupter, mafiöser Strukturen sind bemerkenswert. So schaffte er es in seinen ehemaligen Regierungszeiten, die Anzahl der Morde durch die Mafia auf Null zu reduzieren. Die Gefährdung seines eigenen Lebens hielt ihn nicht davon ab, sich für eine Renaissance der Demokratie und gegen die illegale Kultur in Palermo einzusetzen. Leoluca Orlando zeigte, wie eine politische Revolution in Italien aus den Städten hervorgehen muss. Sein Engagement ist ein gelebtes Beispiel für Good Governance.

Auch gegen die heute wiederkehrenden Probleme von Korruption, Arbeitslosigkeit und Misswirtschaft will Orlando vorgehen und für die Bürger von Palermo ein lebenswerteres Umfeld schaffen. Eine nachhaltige Entwicklung transparenter und gerechter Verwaltungsstrukturen soll einhergehen mit effizienteren Dienstleistungen und mehr Bürgerbeteiligung. Als Bürgermeister will er neue Perspektiven für die Palermitaner und die nachfolgenden Generationen entwickeln und dem städtischen Alltag mehr Lebensqualität verleihen.

Für seinen unvergleichlichen Einsatz im Kampf gegen illegale Strukturen und als Wertschätzung seiner erneut gesetzten großen Ziele für seine Heimat Palermo wird Prof. Leoluca Orlando mit dem Ehrenpreis des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2013 ausgezeichnet.