Jurybegründung zur Nominierung

MaxAcht

Das Wohnungsbauprojekt MaxAcht im Stuttgarter Westen schafft auf vorbildliche Weise die Verbindung zwischen einer gemeinschaftlich-partizipativen Planung und einer klimagerechten Bauweise. Es wurde im Rahmen der nachhaltigen Innenstadtentwicklung durch eine private Baugemeinschaft auf dem ehemaligen Areal des Olga-Hospitals realisiert. MaxAcht stellt ein gelungenes Beispiel für einen zeitgenössischen, hochverdichteten Wohnungsbau im urbanen Kontext dar.

Das aus elf Wohneinheiten bestehende Gebäude setzt sich aktiv mit den Möglichkeiten neuer Wohnformen auseinander. Hervorzuheben ist die flexible Organisation der für verschiedene Nutzergruppen angelegten Wohnungsgrundrisse mittels Schalträumen, die jederzeit den Zusammenanschluss oder die Trennung von Zimmern erlaubt. Dies führt zu einem „Wachsen und Schrumpfen“ der Wohnungen und ermöglicht die flexible Anpassung an die unterschiedlichen Lebensphasen der Bewohner.

Das Gebäude überzeugt mit einer gut gestalteten Architektur mit einem besonderen Fokus auf den Baustoff Holz. Dabei sorgt die Verwendung einer leimfreien Holzmassivbauweise für eine CO2-neutrale Ökobilanz in der Gebäudeherstellung. In Summe wurden 480 Kubikmeter heimisches Fichtenholz verbaut. Es gibt keine Verbundbaustoffe oder unlösbaren Verbindungen. Positiv hervorzuheben ist, dass die Baugemeinschaft gezielt schadstoffreduziert gebaut hat. Auch energetisch überzeugt das MaxAcht. So erreicht es einen KfW-55-Standard. 

Die Gemeinschaftsflächen im Erdgeschoss runden das gelungene Bauwerk ab und sorgen für einen Mehrwert – auch in der Nachbarschaft. Damit nehmen die privaten Bauherren mit ihrer Umsetzung beispielhaft die Möglichkeiten einer positiven städtebaulichen Einbindung wahr.

Am 15. September 2020 entscheidet die Jury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises über die Finalisten und den Sieger.