Deutscher Nachhaltigkeitspreis Design 2021
Die Sieger:innen
Die Sieger:innen des ersten Deutschen Nachhaltigkeitspreis Design überzeugten die Jury mit viel Transformationspotenzial und beeindruckender Vielfalt.
Seit seiner Einführung vor fast 90 Jahren wurde der Hocker 60 von Alvar Aalto millionenfach verkauft und zählt damit zu den beliebtesten Möbeln der Designgeschichte. Dass der Hocker bis heute hergestellt und erfolgreich verkauft wird, ist vor allem seiner schlichten Gestaltung geschuldet, die ihn unglaublich flexibel einsetzbar macht. So eignet er sich gleichermaßen als Sitz, Beistelltisch oder Ausstellungspodest, ist platzsparend stapelbar und praktisch unverwüstlich. Auch fügt sich der Hocker 60 dank seiner klaren zeitlosen Formensprache trendunabhängig in viele Interieurkonzepte harmonisch ein.
Doch nicht nur die hohe Lebenserwartung macht den Hocker so nachhaltig. So werden sowohl der Klassiker als auch der E60 – sein vierbeiniges Pendant – in Finnland aus regionalem Holz hergestellt. Zudem bietet der Hersteller auf seiner Plattform „Artek 2nd Cycle“ selbst Second-hand-Produkte an und ermutigt mit Slogans wie „Buy now keep forever“ zu „Conscious Consumption“. Ein fantastischer Designklassiker, der in einer Vielzahl von Farben und Ausführungen erhältlich ist und bis heute viel Freude macht.
Submitter: Artek oy ab
Design: Alvar Aalto
Zahnpasta aus der Tube gehört in Millionen Haushalten zum Standard. Was den meisten nicht bewusst ist, dass sie oft mit vielen für Körper und Umwelt potenziell schädlichen Inhaltsstoffen versehen ist. Hinzu kommen die vielen Plastiktuben und Verpackungen. Die DENTTABS Zahnputztabletten stellen eine nachhaltige Alternative zu Zahnpasta dar. Nicht nur verringern die wasserfreien Tabletten durch ihr deutlich geringeres Gewicht beim Transport den Ausstoß von CO2, sie sind als zertifizierte Naturkosmetik auch frei von Konservierungsstoffen, PEG und Konsistenzgebern. Der Hauptbestandteil ist Zellulose aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Der extrem effiziente Umgang mit Ressourcen in Form von Wassereinsparung sowie die Reduzierung von Gewicht und Verpackung ist vorbildlich. Ein tolles Produkt, das bei der Anwendung eine echte Transformation in Richtung Nachhaltigkeit fordert. Es setzt ein Umdenkprozess in Gang, denn die kleinen Tabletten müssen vor dem Putzen kurz zerkaut werden. Hierdurch vermischen sie sich mit dem Speichel und der Putzvorgang kann beginnen. DENTTABS gibt es bereits seit 2003. Es sind nur kleine Tabletten, doch sie haben das Potenzial, eine ganze Branche auf den Kopf zu stellen.
Enreichende/Design: DENTTABS innovative Zahnpflegegesellschaft mbH
Staubsaugerbeutel sind Massenprodukte, die, sobald sie voll sind, als Einwegartikel im Müll landen. Das verursacht nicht nur Kosten, sondern auch Müll. Hinzu kommt, dass die Saugkraft nachlässt, je voller der Beutel gegen Ende wird. 1993 brachte Dyson mit dem „DC01“ einen beutellosen Staubsauger auf den Markt, der als erstes Modell der Welt Staub mit Hilfe von Zentrifugalkräften einsaugte und damit sogar eine höhere Effizienz versprach als vergleichbare Geräte mit Beutel. In jedem Fall entsteht durch den Wegfall des Einwegbeutels weniger Müll. Ein tolles Produkt, das bis heute etliche Nachahmer fand.
Einreichende/Design: Dyson GmbH
Bereits 2009 hat GROHE mit Blue Pure ein Wassersystem mit Filtertechnologie auf den Markt gebracht und als Antwort auf die steigende Nachfrage in den darauffolgenden Jahren um weitere praktische Features ergänzt. Heute ist GROHE Blue eine rundum komfortable Produktlösung für die Küche, die zusätzlich zur üblichen Funktion der Leitungswasserentnahme auch gefiltertes und gekühltes Wasser in still, medium oder sprudelnd aus ein und derselben Armatur mit getrennten inneren Wasserwegen liefert. Damit erübrigt sich für den Nutzer der Kauf von schweren Wasserkisten oder Gebinde aus dem Handel. Zudem schont diese Lösung im Vergleich zur Wasserflasche, für deren Herstellung eine beträchtliche Menge an Energie und Wasser zum Reinigen benötigt wird, Ressourcen und trägt zur Reduzierung von Plastikmüll und CO2-Emissionen bei. Eine so praktische wie nachhaltige Küchenlösung für Haushalt und Büro, die aufgrund der hohen Convenience – es gibt sogar eine App-Schnittstelle – das Potenzial hat, ein Umdenken in der Gesellschaft und damit einen Paradigmenwechsel voranzutreiben. Dass die Armatur mit ihrem zeitlos-eleganten minimalistischen Design auch ästhetisch überzeugt, ist ein weiterer Aspekt, der die auf mindestens zehn Jahre angelegte Nutzung des Systems begünstigt.
Einreichende/Design: Grohe AG
Nicht einmal eine Handvoll Reis liegt in der schlichten Schale. Dazu der markante Satz: „Weniger ist leer.“ Einfacher und klarer kann man die ungerechte Verteilung der Nahrungsmittel und den immer noch herrschenden Hunger in unserer Welt nicht auf den Punkt bringen. Und so überrascht es nicht, dass Brot für die Welt – das weltweit tätige Hilfswerk der evangelischen Kirchen in Deutschland – an diesem starken Motiv seit fast 15 Jahren festhält, wodurch es sich ins kollektive Gedächtnis unauslöschlich eingebrannt hat. Untrennbar ist das Motiv mit dem Namen der Organisation verbunden und hat hierdurch in hohem Maße zur Bekanntheit und Profilierung von Brot für die Welt beigetragen. Ein starkes, zeitloses Plakat, das durch ein ironisches Wortspiel ein Bewusstsein für ein gesellschaftlich hochrelevantes Problem schafft und dabei emotional berührt, ohne stereotype Menschen abzubilden.
Einreichende/Design: Gute Botschafter
Wer schon einmal das Erfolgserlebnis hatte, etwas selbst repariert zu haben, versteht am besten, warum DIY und insbesondere das Reparieren von Dingen Megatrends sind. Dabei ist es nicht nur die persönliche Bestätigung, die das gute Gefühl bewirkt, sondern auch die positive Auswirkung auf die Umwelt. Denn die Lebensdauer eines Produkts zu verlängern, ist besser als es wegzuwerfen und ein Neues zu kaufen. Doch etwas selbst zu reparieren ist leichter gesagt als getan. Um sich an die teils komplexen Elektronikgeräte zu wagen, braucht es nicht nur Mut, sondern auch Know-how. Das hat iFixit verstanden und eine Online-Community ins Leben gerufen, die konkret Hilfestellung leistet. Inzwischen ist das 2003 in Kalifornien gegründete und seit 2013 auch in Europa tätige Unternehmen die größte Online-Community zum Thema Reparatur mit über 60.000 frei verfügbaren Anleitungen zu etwa 30.000 hauptsächlich elektronischen Produkten sowie Frage-Antwort-Lösungen. Damit die Reparatur gelingt, werden als Ergänzung zu den kostenfreien Anleitungen Ersatzteile und Spezialwerkzeuge verkauft. Eine starke Plattform, die aus Laien Profis macht und auf diese Weise einen wertvollen Beitrag zur Schonung der Umwelt und Ressourcen leistet.
Einreichende/Design: iFixit GmbH
On average a menstruator uses approximately 22 disposable products during her period, which are then thrown away. The Lunette Cup however, is reusable and can be used for years. The bell-shaped Lunette Cup is made of FDA-approved medical grade silicone. To use the Lunette Cup, it is folded and inserted into the vagina to collect the menstrual blood. It can then simply be taken out, rinsed with water and be used again. This does not only save resources, but also reduces waste and carbon dioxide emissions. Also, the product is eco-friendly and recyclable from production to repackaging. Even the small storage bag consists of recycled plastic bottles.
The Lunette Cup has been sold since 2005 and is today available in over 100 countries. The topic of menstruation is taboo in many cultures, which is the reason why the company is committed to education. In this way, the product not only helps to reduce the impact on the environment, but also is socially relevant.
Submitter/Design: Lune Group Oy Ltd
Der berühmte Wiener Kaffeehausstuhl 214 von Michael Thonet aus dem Jahr 1859 gilt als das gelungenste Industrieprodukt weltweit. Mit ihm begann die Geschichte des modernen Möbeldesigns, das sich durch eine neuartige schlichte Ästhetik auszeichnete. Die wiederum leitete sich aus dem Biegen von massivem Holz und einem damit einhergehenden reduzierten Materialeinsatz ab. Die innovative Bugholz-Technologie verlieh dem Stuhl eine unverwechselbare Ästhetik, ermöglichte zudem die Serienproduktion und damit einen günstigen Preis. Ein weiterer grundlegender Aspekt des Designs was das effiziente Verpackungs- und Vertriebssystem: In einer Transportkiste von einem Kubikmeter konnten 36 zerlegte Stühle in die ganze Welt verschickt werden. Vor Ort ließen sich die Teile rasch und unkompliziert wieder montieren und sogar selbst reparieren. Allein bis zum Jahr 1930 wurde die Ikone über 50 Mio. Mal verkauft.
Bis heute wird der 214 in Frankenberg produziert. Das Holz stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Dank seiner hohen Qualität und der zeitlosen Ästhetik ist er sehr langlebig, was ihn nach wie vor auf der ganzen Welt beliebt macht. Eine echtes Erfolgsmodell, das seit mehr als 150 Jahren alle Moden und Trends überlebt hat.
Einreichende: THONET GmbH
Design: Michael Thonet 1859
Die SHIFT Smartphones und Laptops sind so gestaltet, dass sie reparierbar sind. Kunden können ihre Geräte zur Reparatur entweder einsenden oder ohne Garantieverlust einfach selbst reparieren oder upgraden. Der dafür notwendige Schraubendreher oder Ersatzteile werden von SHIFT zur Verfügung gestellt. Der Tausch von Dual-Sim, Micro SD und Akku funktioniert sogar werkzeuglos.
Ein Pfandsystem bewirkt, dass nicht mehr genutzte Geräte zurückgegeben werden. Dass ein Unternehmen sein Design speziell darauf ausrichtet, dass die Geräte reparabel sind, ist bemerkenswert. Eine sympathische Philosophie und ein selbstbewusstes Statement gegen Elektroschrott.
Einreichende/Design: SHIFT GmbH
Die von Werner & Mertz (W&M) im Jahr 2012 gegründete „Recyclat-Initiative“ hat eindrucksvoll bewiesen, dass sich aus Altplastik aus dem Gelben Sack wieder Markenverpackungen herstellen lassen. Und das nicht nur für Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel, sondern erstmalig auch für Kosmetika (Duschgele). Möglich wird dies durch die hochwertige Aufbereitung von Rezyklat, das hierdurch wiederholt für neue Verpackungen zur Verfügung steht. Es gibt weltweit keine vergleichbare hochwertige Verwertung von haushaltsnah gemischt gesammelten Kunststoffen Verpackungen.
W&M wurde hierdurch zu einem Recycling-Pionier und kommuniziert dies zurecht offen auf seinen Verpackungen und in der TV-Werbung. Bislang sind im Rahmen der Initiative über 400 Mio. Flaschen aus 100 Prozent Altplastik in den Handel gebracht worden. Das lässt darauf hoffen, dass sich künftig der Eintrag von Kunststoff in die Umwelt spürbar verringert, da Kunststoffabfall einen Wert erhält. Als jüngste Innovation hat Werner & Mertz den weltweit ersten hochwertig recyclingfähigen Standbodenbeutel in den Handel gebracht.
Einreichende/Design: Werner & Mertz GmbH
Reparieren ist eine Kulturpraxis, die in Zeiten von Wegwerfartikeln immer mehr an Bedeutung verloren hat. Dabei bedeutet weniger wegzuwerfen, weniger Abfall, Schonung von Ressourcen und der CO2-Ausstoß wird auch reduziert. Das Netzwerk Reparatur-Initiativen bringt die Reparatur-Kultur zurück in die Gesellschaft und koordiniert hierfür bundesweit ehrenamtlich durchgeführte, kostenlose Reparaturveranstaltungen. Hier treffen sich Menschen, um in angenehmer Atmosphäre Alltagsgegenstände selbst zu reparieren und ihr Wissen zu teilen. So wird nicht nur die Lebensdauer von Produkten verlängert, die Menschen entwickeln auch ein Bewusstsein für den Wert von Dingen. Hinzu kommt die soziale Komponente. Inzwischen wird an rund 1.000 Orten in Deutschland gemeinschaftlich repariert. So fördert das Netzwerk Reparatur-Initiativen in vorbildlicher Weise nicht nur eine nachhaltigere Lebensweise, sie hat auch das Potenzial, die Denkweise der Industrie zu verändern, wenn vorzugsweise Produkte gekauft werden, die man selbst reparieren kann.
Einreichende/Design: anstiftung gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts
In der herkömmlichen Seidenproduktion werden die Kokons weiterverarbeitet, bevor die Schmetterlinge schlüpfen können, was Millionen von Tieren das Leben kostet. Die Textilmarke Cocccon hat erkannt, dass es auch anders geht und entwirft und produziert die Textilien für seine vorbildliche „Fashion For Biodiversity“ aus bio-zertifizierter „Peace Silk“ – eine gewaltfreie Seide, für deren Herstellung die Filamente den Kokons erst dann entnommen werden, wenn die Schmetterlinge bereits geschlüpft sind. Somit bleiben die Falter am Ökosystem beteiligt, was eine Verbesserung der Pflanzenbestäubung rund um das Dorf der Seidenzüchter zur Folge hat. Die Maulbeerbäume, die als Nahrung für die Raupen angebaut werden, sind zudem chemisch unbehandelt. Pflanzenschutz findet in Form einer flüssigen Kräuterlösung auf pflanzlicher Basis statt, ohne toxische Nebenwirkungen auf das Ökosystem. Auch erfolgt die gesamte Wertschöpfungskette unter fairen Arbeitsbedingungen. Mit „Fashion For Biodiversity“ bringt Cocccon Mode, Fairness und Biodiversität erfolgreich unter einen Hut und trägt diese Erkenntnis in Form seiner Kollektionen zu Kund*innen auf der ganzen Welt.
Einreichende/Design: Cocccon UG
Mit dem Urban Taraxagum präsentiert Continental den ersten in Serie gefertigten Fahrradreifen mit einem Laufstreifen aus Löwenzahn-Kautschuk. Der Kautschuk wird in Deutschland angebaut und hergestellt, wobei in der Produktion auf organische Lösemittel verzichtet und nur ein Minimum an Wasser und Energie verbraucht wird. Auch lässt sich durch die lokale Produktion und die kürzeren Entfernungen zwischen den Anbaugebieten und den europäischen Reifenwerken der Aufwand für Logistik und Transport stark reduzieren. Der Fahrradreifen ist nur ein Auftakt, denn künftig soll das innovative Gummi-Material auch für andere Produkte Anwendung finden wie z.B. Pkw- und Lkw-Reifen sowie Reifen für den Agrarbereich und technische Gummiwaren. Je mehr Rohstoff aus Südostasien künftig durch Urban Taraxagum ersetzt wird, um so mehr werden die Tropenwälder geschont und der CO2-Footprint verringert.
Einreichende/Design: Continental Reifen Deutschland GmbH
Selbst produzierter Solarstrom senkt die Stromkosten und reduziert den CO2-Fußabdruck erheblich. Doch nicht jeder hat die Möglichkeit, sich seine eigene Solaranlage am Dach zu installieren. Das hat EET mit SolMate geändert. Denn das moderne Photovoltaik- und Speichersystem des Grazer Start-Ups macht die Technik praktisch für jedermann verfügbar – und das so einfach, dass selbst technische Laien dazu in der Lage sind. Die Solarpanels werden einfach dort aufgestellt wo Platz und Sonne vorhanden sind und der Speicher an eine gewöhnliche Steckdose angesteckt – fertig! Schon fließt selbst erzeugter, grüner Strom über diese Steckdose direkt in das Stromnetz des Haushalts und steht damit zur Verfügung. Natürlich eignet sich SolMate auch für zusätzliche Anwendungen, wie z.B. den Wohnwagen, das Gartenhaus oder auch als grüne Notstromlösung. SolMate hat im Gegensatz zu den meisten Dachanlagen eine Notstromversorgung integriert. Und dass man für den Betrieb weder eine behördliche Genehmigung, noch einen Vertrag mit dem Stromanbieter braucht, macht das Produkt noch sympathischer.
Einreichender: EET – Efficient Energy Technology GmbH
Design: EET (Chris Götze, Winfried Werthmann)
Die Unterwäsche von erlich textil fühlt sich nicht nur am Körper gut an, sondern auch im Kopf. Denn die ressourcenschonend, klimaneutral und fair hergestellten Produkte spiegeln bis in die letzte Faser die ganzheitlich gedachte und transparent gelebte Philosophie der Marke wider. Und die verfolgt vor allem ein Ziel: mit zeitloser und langlebiger Unterwäsche, die für möglichst viele Menschen erschwinglich ist, den Wandel in der Bekleidungsindustrie mitzugestalten und voranzutreiben. Erlich textil stellt hohe Ansprüche an sich und seine Produkte und will nicht weniger sein, als das Gegenteil von „Fast Fashion“. Das gelingt mit qualitativ hochwertigen, tragefreundlichen Textilien und Designs, die zwar einfach und unaufgeregt sind, aber niemals langweilig und in jeder Hinsicht authentisch und vor allem bis ins Detail zu Ende gedacht. Das findet auch die Jury erlich gut.
Einreichende/Design: erlich textil / Vorfreude GmbH
Everdrop stellt plastikfreie Haushalts-Reinigungsmittel in innovativer Tabform her, die erst zuhause in 500 bis 750 ml Wasser aufgelöst zum Reiniger in der Flasche werden. Das reduziert den CO2-Fußabdruck beim Transport und sorgt auch für weniger Gewicht in der Einkaufstasche. Damit man zum Auflösen der Tabs nicht auf irgendwelche Plastikflaschen zurückgreifen muss, bietet Everdrop hochwertige und mehrfach verwendbare Flaschen aus 100 Prozent recyceltem Plastik, was zeigt, dass man hier konsequent zu Ende gedacht hat. Verpackt sind die Tabs lediglich in ungebleichtem Papier, das sich gut recyceln lässt. Die Putzmittel-Tabs sind vegan, ohne Mikroplastik und biologisch abbaubar. Und der Preis von etwa 1,20 Euro pro Tab ist auch fair.
Einreichender/Design: everdrop GmbH
With its creative collections, Fanfare proves on a high design level that eco clothing does not have to look like ‘eco’. Rather, they are creative fashionable eye-catchers that stand in contrast to the often boring standard look with a refreshing alternative. The fact that, at first sight, the drafts do not seem to be made of ecological textiles from sustainable and fair production is part of the concept. For only in this way, the prejudice that the design of ecological clothing set creative limits will be eliminated from the world. The fabrics consists in in equal parts of recycled, used textiles and renewable raw materials. Zero-Waste cuts reduce the use of material and waste. Additionally, the topic of longevity plays an important role. Multifunctional clothing with versatile wearing options contribute to this as much as a high quality of material. The production takes place under fair working conditions in the UK. Also, the company is socially involved in the initiative against slavery and human trafficking in the fashion industry.
Submitter/Design: Fanfare
Der Lippenpflegestift Samtweich von Kneipp überzeugte die Jury nicht nur durch seine zu 100 Prozent natürlichen Inhaltsstoffe, sondern auch durch das konsequent gestaltete Packaging-Design, das den Anspruch an Ökologie und Nachhaltigkeit perfekt verkörpert. So wird die Hülse aus recyceltem Kork hergestellt, der als Abfallprodukt bei der Weinkorkenproduktion anfällt. Und die Faltschachtel besteht aus einem Karton, der zu 25 Prozent mit Gras vermischt wird. Dieses stammt von Ausgleichsflächen in Deutschland und spart durch kurze Transportwege CO2 ein. Zudem werden bei der Herstellung rund 3.000 Liter weniger Wasser pro Tonne Karton benötigt, als bei normalem Papier. Die Kappe schließlich wird aus Paper Blend gefertigt, einem Material, das zu 99 Prozent aus biobasierten, nachwachsenden Rohstoffen besteht, aber alle Vorteile von Kunststoffverpackungen hat: stabil, hygienisch und mit Feuchtigkeitsschutz. Paper Blend ist frei von Erdöl, industriell kompostierbar und zersetzt sich sogar in der Natur.
Einreichende/Design: Kneipp GmbH
Nahrungsmittel aus Insekten als Alternative zu Fleisch sind für viele Menschen nach wie vor gewöhnungsbedürftig – trotz des gesunden Nährwerts und der Vorteile für die Umwelt. Doch Menschen sind nicht die einzigen Fleischkonsumenten. Auch Haustiere, vor allem Hunde und Katzen, von denen es alleine in Deutschland Millionen gibt, werden mit Produkten auf Fleischbasis gefüttert. MjAMjAM Petfood bietet ein proteinreiches Nassfutter auf Basis von Insekten und ist damit eine hervorragende Alternative zum tierischen Fleisch. Das spart Ressourcen und schont die Umwelt. Bei der Produktion von Nahrungsmitteln auf Basis von Insekten entstehen 92 Prozent weniger CO2 als bei tierbasierten Fleischprodukten. Auch brauchen Insekten weniger Wasser und Platz. Trotz vieler Skeptiker gibt es für Menschen bereits zahllose Lebensmittel auf Insektenbasis. Dass es nun auch Tierfutter aus Insekten gibt, ist da nur konsequent und ein weiterer Schritt in eine Zukunft ohne tierisches Fleisch.
Einreichende/Design: MjAMjAM Petfood GmbH
Mit AYNO, dem ersten Entwurf einer neuen Midgard-Leuchte seit den 1950er-Jahren, gelang Industriedesigner Stefan Diez eine zeitgemäße Produktfamilie, die Form, Funktion und Nachhaltigkeit auf hohem gestalterischen Niveau vereint. Die Leuchten werden aus nur drei Primärwerkstoffen hergestellt, die weitestgehend weitestgehend rezyklierbar sind und zum Teil recycelt wurden: Stahl, Fiberglas und ABS/PC. Zugleich ist die AYNO eine der ersten durch den Anwender werkzeugfrei reparierbaren LED-Leuchten, womit sich ihr Leben erheblich verlängern lässt. Bemerkenswert ist auch die formale und funktionale Schlichtheit des Designs. Zentrales Element ist der flexible, durch das Stromkabel gespannte, Fiberglasstab, der ein Verstellen des Lichts ohne Gelenke ermöglicht. Die Leuchtenfamilie besteht aus einer Tischleuchte und zwei Stehleuchten. Ein elegantes Design mit eigener Identität, wodurch sich die Leuchten in viele Interieurs harmonisch einfügen und zum Blickfang werden.
Einreichende: Midgard Licht GmbH
Design: Stefan Diez
Die noch junge Textilmarke NINA REIN produziert unter fairen und umweltfreundlichen Bedingungen hochwertige Businessmode für Frauen und schließt mit dieser längst fälligen Innovation eine Marktlücke. Die Kollektionen sind zeitlos elegant, langlebig und erfüllen nicht nur den formellen Dresscode im Büro, sondern eignen sich auch für andere Anlässe. Für letzteres können Outfits auch gemietet werden. Dass die Stücke dabei nie nach Öko aussehen, sondern mit ihrem stilvollen Design konventioneller Businessmode in nichts nachstehen, hat nicht nur die Jury begeistert, sondern bereits auch viele Kund*innen. Ein weiterer Grund für den Erfolg ist sicher die Transparenz: Die komplette Lieferkette ist für die Kund*innen nachvollziehbar. Die verwendeten Stoffe haben Bio-Qualität, sind GOTS und Oekotex100 zertifiziert und ressourcenschonend. Zudem achtet man auf einen effizienten, abfallarmen Zuschnitt und vermeidet Überproduktion. Die Herstellung erfolgt unter fairen Arbeitsbedingungen in der EU. Eine umweltfreundliche Verpackung und der Versand mit DHL GOGREEN, zeigen, dass man konsequent zu Ende gedacht hat. Dass die Kleidungsstücke der Marke auch preislich fair sind, macht den Umstieg auf nachhaltige Businessmode noch attraktiver.
Einreichende/Design: NINA REIN
Das von OceanSafe entwickelte Baukastensystem ermöglicht der Textilindustrie die Herstellung umweltfreundlicher Produkte mit Cradle2Cradle Certified Gold Standard Zertifizierung. Während viele herkömmliche Textilien beim Waschen Mikroplastik abgeben und damit die Gewässer belasten, sind die ausgewaschenen Mikrofasern aus dem OceanSafe-Baukasten für den biologischen Kreislauf absolut unbedenklich. Zum ganzheitlich durchdachten Konzept gehört zudem, dass die ausgedienten Textilien von den Vertriebspartnern zurückgenommen und einer industriellen Kompostierung zugeführt werden, wodurch auch Abfall reduziert wird. Das mit 18 verschiedenen Garnen bemerkenswert breite und qualitativ hochwertige Sortiment des Baukastens beinhaltet sowohl synthetische als auch natürliche Fasern, darunter eine neuentwickelte und patentierte Faser, die zeitnah biologisch abbaubar und trotzdem permanent schwerentflammbar ist. Hinzu kommen passende Farbstoffe und Additive, die für den biologischen Kreislauf ebenfalls allesamt sicher sind. 20 bis 30 Prozent der Menge an Mikroplastik in Gewässern stammt von Textilien. Mit dem cleveren Baukasten von OceanSafe hat die Industrie eine attraktive Möglichkeit, diesen Zustand zu ändern.
Einreichende/Design: OceanSafe GmbH
Bananatex ist ein innovatives, biobasiertes Gewebe, das die Jury in gleich mehrfacher Hinsicht überzeugte. Zum einen zeichnet sich das CO2-neutrale Gewebe durch eine hohe Reißfestigkeit und Widerstandsfähigkeit aus, ist dabei leicht und flexibel und dadurch vielfältig einsetzbar, z.B. in der Mode, im Automobilsektor, für Möbelstoffe und vieles mehr. Zum anderen ist es, da es zu 100 Prozent aus den Fasern der Bananenpflanze besteht, nicht nur natürlich plastikfrei, sondern auch biologisch abbaubar und somit komplett kreislauffähig. Die Abaca Bananenpflanze wird in einem Umfeld ökologischer Permakultur im philippinischen Hochland angebaut. Sie benötigt keinerlei Pestizide, Dünger oder Bewässerung und dient zudem der Aufforstung von Gebieten, die wegen der Holznutzung gerodet wurden. Kleinbäuerliche Strukturen erlangen durch die faire Produktion der Fasern ein konstantes Einkommen. Dass immer mehr Naturprodukte in vollständig biologisch abbaubare Werkstoffe transformiert werden, ohne die Natur zu belasten oder zu zerstören, ist großartig und der natürlichste Weg in eine lebenswerte Zukunft.
Einreichende/Design: QWSTION International GmbH
Das Fahrrad gilt als umweltfreundliches Fortbewegungsmittel und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Damit steigt allerdings auch die Menge an ausgedienten Innenschläuchen, die als zu entsorgender Abfall eine Belastung für die Umwelt darstellen. Als erster Hersteller hat Schwalbe reagiert und bietet ein webbasiertes und für Händler- und Endkunden kostenloses Rücknahme- und Recyclingsystem für Fahrrad-Altschläuche an. Durch seine einfache Handhabung erfreut sich das System bei den teilnehmenden Fahrradhändlern wachsender Beliebtheit: Altschläuche sammeln und in eine Kiste packen, Aufkleber ausdrucken, Paketdienst informieren – und schon werden die Schläuche abgeholt. Zudem stellt Schwalbe entsprechendes Werbematerial zur Verfügung, um Kunden auf den Service hinzuweisen. Durch das Recyclingverfahren landen gebrauchte Schläuche nicht in der Müllverbrennung, sondern werden zu 100 Prozent für die Herstellung neuer Schwalbe-Schläuche verwendet. Obendrein kommt das Recyclingverfahren mit etwa 80 Prozent weniger Energie gegenüber der Herstellung neuen Materials aus und leistet somit einen maßgeblichen Beitrag zur Umwelt- und Ressourcenschonung.
Einreichende/Design: Ralf Bohle GmbH
Der innovative Regional- und Pendlerzug Mireo von Siemens Mobility vereint auf hohem gestalterischen und funktionalen Niveau Fahrgastattraktivität mit Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit. Der Zug kann neben der regulären Fahrdrahtnutzung, entweder mit Batterie oder zukünftig auch auf Basis von Wasserstoff angetrieben werden und ersetzt damit konventionelle Diesel-Antriebe auf nicht elektrifizierten Strecken. Der Fahrgastraum basiert auf dem Konzept der „leeren Röhre“ und ist je nach Anforderung des Kunden frei und flexibel konfigurierbar. Darüber hinaus ermöglicht das durchdachte modulare Fahrzeugkonzept verschiedene Wagenkastenlängen und Einstiegshöhen. Auch hat der Zug im Vergleich zu Vorgängermodellen bei gleicher Zuglänge mehr Sitzplätze und bietet den Fahrgästen ein großzügiges Raumgefühl. Hinzu kommt dank Internet, Fahrgastinformationssysteme und Überwachungssysteme (CCTV) ein hohes Maß an Komfort und Sicherheit an Bord. Eine in jeder Hinsicht vorbildliche Konzeption, die Zugfahren für viele wieder attraktiver machen kann.
Einreichende/Design: Siemens Mobility GmbH
Viele Hausbesitzer würden gerne Sonnenenergie zur Erzeugung von Strom und Wärme nutzen, scheuen sich aber, ihr Dach mit hässlichen Solaranlagen zu „verschandeln“. Die ästhetischen Solardachziegel von SolteQ greifen nicht in die Architektur des Gebäudes ein, sind zudem robust und sturmfest und daher die von vielen erhoffte Lösung. Es ist auch gleichzeitig eine Solarthermie-Anlage, die den Heizungsbedarf nicht über den erzeugten Strom deckt, sondern durch zusätzliche, thermische Energie in Kombination mit einer hocheffizienten Wärmepumpe. Und das E-Auto wird auch mit aufgeladen. Das SolteQ-Solardach ist das einzige System, das sich auf diese Weise auch über die Heiz-Energie Gedanken macht und für eine saubere, CO2-freie Heizungs-Energieerzeugung sorgt. Eine spannende Lösung, mit der die Entscheidung, auf Solarenergie umzusteigen deutlich erleichtert wird.
Einreichende/Design: SolteQ Europe GmbH
Die sonnenBatterie speichert den tagsüber erzeugten Solarstrom und stellt ihn rund um die Uhr zur Verfügung. So kann der Anteil der Selbstversorgung mit Strom steigen und die Haushalte werden unabhängiger von konventionellen Energieversorgern und Strompreisen. Dabei geht Sonnen noch einen entscheidenden Schritt weiter. Denn das Unternehmen ist zurzeit das einzige in Deutschland, das Stromspeicher von Haushalten zu einem virtuell vernetzten Kraftwerk verbinden kann. Schon heute helfen tausende sonnenBatterien gemeinsam, das öffentliche Stromnetz zu stabilisieren und Schwankungen auszugleichen. Überschüssiger Ökostrom, den die Stromleitungen nicht transportieren können, kann gezielt gespeichert werden und geht nicht verloren. Ein interessantes Produkt, das den Eintritt in ein neues Energiezeitalter ermöglicht. Die sonnenBatterie verwendet kobaltfreie und besonders langlebige Akkus und schont dadurch Ressourcen.
Einreichende/Design: sonnen GmbH
A stable, weatherproof house made of cardboard? Wikkelhouse makes it possible. And not only beautifully shaped and modern, but also ecofriendly. A total of 24 layers of high-quality cardboard are wrapped around a rotating iconic house shape and glued with environmentally friendly glue to form a robust sandwich structure with optimal climatic and insulation properties. This creates individual segments that are combined to form the desired size of the house. The pleasantly warm and homely looking interior lining consists of wood. The Wikkelhouse is 100 percent recyclable and, three times more environmentally friendly than conventional houses according to the manufacturer. With its only 500 kg per segment, it is also so light weighted that it does not need a foundation. An unconventional concept of a house that arouses curiosity with its striking and inviting design.
Submitter/Design: Wikkelhouse and Wikkelhouse B.V.
Die modular aufgebauten Möbel von WYE überzeugen mit einem eleganten, funktionalen Design, das dem Anspruch an Langlebigkeit und Umweltfreundlichkeit in hohem Maße gerecht wird. WYE verwendet zur Herstellung seiner Möbel einen selbst entwickelten, kreislauffähigen Holzwerkstoff, der sich wie Kunststoff verarbeiten lässt. Neolign besteht zu 83 Prozent aus dem Upcycling von PEFC-zertifizierten Holzspänen, einem Nebenprodukt der Holzindustrie. Hinzu kommen Polymere sowie Farbpasten, die für eine volle Durchfärbung des Materials sorgen. Neolign wird im Recyclingprozess zu Granulat verarbeitet und steht so als Rohstoff wieder zur Verfügung. WYE bietet für seine Möbel einen Rücknahmeservice an. Um den Anreiz zu erhöhen, erhält jeder Kunde bei Rückgabe eine Gutschrift in Höhe von zehn Prozent des Kaufpreises. Zudem wird für jedes verkaufte Produkt in Kooperation mit PrimaKlima ein Baum gepflanzt. Ein ganzheitlicher Designansatz, den die Produkte formal und funktional bis ins Detail nachvollziehbar widerspiegeln.
Einreichende/Design: WYE
Mit „Furniture Footprint“ ermöglicht ZEITRAUM die Bewertung von Möbeln unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Das interaktive System vergibt für verschiedene Parameter eine Punktzahl zwischen 0 und 10, von der Herkunft über ökologische Zertifikate und Eigenschaften bis hin zur Ökobilanz der Herstellung und des Transports, sowie das Kreislaufpotenzial. Ein interessantes Tool, das Kunden unterstützt, ihre Kaufentscheidung hinsichtlich Umweltfreundlichkeit bewusster zu treffen und in Folge dazu führt, dass Möbel künftig von vorn herein nachhaltiger gestaltet und hergestellt werden.
Einreichende/Design: Zeitraum
Viele moderne Elektrogeräte lassen sich entweder nur schwer oder unrentabel und nicht selten überhaupt nicht reparieren. Die Folge ist ein wachsender Berg von Elektroschrott. Mit SOUL wurde eine clevere Lösung entwickelt, die dafür sorgt, dass sich Küchengeräte einfach reparieren lassen, statt frühzeitig auf dem Müll zu landen. Das Konzept entstand in Zusammenarbeit mit Reparatur-Experten von mehreren „Repair-Cafés“ sowie Elektrotechnikern- und Ingenieuren. Es basiert auf einem Baukastensystem und besteht aus einer einzigen elektronischen Einheit, die sich komfortabel per Klickmechanismus und verschiedenen Aufsätzen entweder zum Pürierstab, Rührgerät oder Standmixer umfunktionieren lässt. Das spart Platz in der Küche, schont Ressourcen und minimiert vor allem den Elektroschrott. Doch nicht nur die Möglichkeit, die Aufsätze zu wechseln, macht das Produkt reparierbar, durch die simple Konstruktion lassen sich auch die Elektronikkomponenten im Antrieb einfach tauschen. Ein intelligentes Designkonzept, das Verbraucher zum Reparieren ermutigt und sich auch auf andere Geräte anwenden lässt.
Einreichender/Design: Florian Wittmann
Nach einer intensiven Materialstudie zur Wiederverwertung mineralischer Bauabfälle hat Designerin Lea Schücking mit SHARDS eine fantastische neuartige Fliese vorgelegt, die aus 100 Prozent Recyclingmaterialien hergestellt wird. Die Fliesen aus alten Ziegelsteinen, Dachziegeln und Glas können selbst auch wieder rezykliert werden und bleiben dem Kreislauf so erhalten. Das schont Umwelt und Ressourcen. Die Fliesen überzeugen aber nicht nur durch eine nachhaltige Herstellung, die zudem ohne Farbstoffe und Bindemittel auskommt, sondern vor allem auch durch ihre einzigartige natürliche Ästhetik und Haptik. Körper und Glasur bestehen ausschließlich aus verschiedenen Mischungen recycelter Ziegel und Glas. Die Farben reichen von Creme, Ocker und Braun über Grau und Schwarz bis hin zu Grün- und Türkistönen. Die Oberflächen können glatt glänzend, handschmeichelnd oder rau sein. Das eröffnet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten beim Verlegen und lässt einzigartige Raumstimmungen entstehen.
Einreichende/Design: Lea Schücking
Günter und Finkbeiner Architekten beweisen mit WOODSCRAPER in vorbildlicher Weise, wie der Bau von Hochhäusern mit bis zu 20 Geschossen nicht nur ohne CO2-intensiven Beton, sondern auch schadstofffrei und praktisch ohne Abfall funktionieren kann. Ihr WOODSCRAPER ist das erste modular umnutzbare, zirkuläre, klima- und ressourcenpositive Gebäudeprinzip für einfaches, schadstofffreies Bauen aus nachwachsenden und gut verfügbaren Rohstoffen wie Holz und Stroh. Durch das Schließen von Stoffkreisläufen verhindert dieses Gebäudeprinzip Müll fast gänzlich und lässt zugleich das Volumen CO2-speichernder Ressourcen anwachsen. Bemerkenswert ist, dass der Bau so intelligent geplant wurde, dass im Prinzip sogar auf ein Gerüst verzichtet werden kann. Ein beeindruckendes, ganzheitliches Konzept, das nicht zuletzt auch durch den Verzicht auf Beton eine drastische Reduktion von Abfällen und CO2 bewirkt und ein positives Signal in die Baubranche sendet.
Einreichende/Design: Günter und Finkbeiner Gesellschaft von Architekten mbH
Jährlich landen weltweit tonnenweise ausgediente Plastikschlappen als Abfall im Meer. Designerin Laura Ullmann hat mit ihrer Cocolette einen pfiffigen Gegenentwurf geschaffen, der nicht nur ökologisch überzeugt, sondern auch modern und schick ist und einen angenehmen Tragekomfort verspricht. Die Cocolette wird aus rein natürlichen Materialien hergestellt und ist am Ende des Produktlebens vollständig kompostierbar. Die Sohle besteht aus gewebten Kokosfasern, die in der deutschlandweit einzigen, mechanischen Kokosweberei verarbeitet werden. Das Leder wird mit pflanzlichen Gerbstoffen von Baumrinden und Früchten natürlich gegerbt. Für die Riemen wird ein innovatives Naturtextil aus den Fasern von Ananasblättern verwendet. Ein tolles handwerkliches Produkt, das beweist, dass Schlappen nicht aus Plastik sein müssen und darüber hinaus sogar zum lässigen Statement für eine sauberere Umwelt werden können.
Einreichende/Design: Laura Ullmann
Millionen von Einwegwindeln landen täglich im Müll. Mit der Sumo, einer innovativen, waschbaren und wiederverwendbaren Stoffwindel wird Abfall vermieden. Sie spart Ressourcen, Energie und reduziert den CO2-Ausstoß. Die plastikfreie Windel wurde speziell für die empfindliche Babyhaut entwickelt. Sie besteht aus extrem saugfähigem, antibakteriellem und hautpflegendem SeaCell, einer biologisch abbaubaren Algenfaser, die aus nachhaltig bewirtschafteten Algenwäldern isländischer Fjorde stammt sowie europäischer Rotbuche, die durch ihre naturnahe Bewirtschaftung ebenfalls als besonders umweltfreundlich angesehen wird. Hergestellt wird die Faser mithilfe des innovativen Lyocell Verfahrens, das sich durch einen besonders geringen Verbrauch von Energie und Wasser auszeichnet. Die Außenschicht der Sumo Windel ist wasserabweisend, atmungsaktiv und frei von Fluorocarbon. Ein weiteres interessantes Detail ist die besondere, von Sumo-Ringern inspirierte Wickeltechnik. Sie verleiht der Windel nicht nur einen markanten, unverwechselbaren Look, sondern bewirkt durch die einfache Wickeltechnik auch ein benutzerfreundliches Wechseln der Windel. Das ist nicht nur für Eltern entspannt, sondern auch fürs Baby.
Einreichende: Sumo GmbH
Design: Luisa Kahlfeldt
Das aus Bioabfällen wie Bananen- und Orangenschalen oder Resten von Sojamilch hergestellte Material erinnert in seiner Haptik und Optik an eine ästhetisch äußerst spannende Mischung aus weichem Leder und zeichnet sich sogar durch eine ähnliche Zähigkeit, Haltbarkeit und Wasserbeständigkeit aus. Ist aber vegan, recycelbar und vollständig biologisch abbaubar. Apeel basiert auf einer von der Designerin Youyang Song selbst entwickelten Herstellungstechnik. Zweifellos gelang hier ein innovatives, superspannendes Material, das vielfältige Anwendungsmöglichkeiten eröffnet.
Einreichende/Design: Youyang Song
Extreme Trockenheit und Starkregen sind auch bei uns in Europa keine Seltenheit mehr. urban:eden lab bietet innovative Klimaanpassungssysteme für den urbanen Raum in Form eines dezentralen Regenwasser- managements. Das verspricht eine Entlastung des Abwassersystems, gewährleistet den Schutz der Gewässer sowie die Versorgung grün-blauer Infrastruktur. Das Regenwasser wird mithilfe von Filtersystemen aufbereitet und vor Ort in Urban und Floating Wetlands durch Evapotranspiration zur Kühlung der Stadt verwendet. Flutwasser-Radwege vernetzen die verschiedenen Systeme, versickern Regenwasser durch Drain-Beton und leiten bei Starkregen das Regenwasser direkt in die schwimmenden Filteranlagen in den Gewässern, um Mischwasserüberläufe zu verhindern. Schwimmende Stege machen die nun sauberen, urbanen Gewässer als Erholungsraum zugänglich und schaffen überall in der Stadt Flussbäder. Ergänzt wird das Konzept durch Maßnahmen zur Luftaufbereitung, Retention und Solarreflexion. Das Resultat ist eine umfassende Verbesserung der Lebensqualität im urbanen Raum. Ein komplex durchdachtes System, das angesichts des Klimawandels besonders bei der Neuplanung von Städten und Stadtteilen für frische Impulse sorgen könnte.
Einreichende/Design: Paulina Grebenstein