Samtgemeinde Barnstorf
Die Samtgemeinde Barnstorf gehört zu den Top 3 in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Kleinstädte und Gemeinden 2014“.
Die niedersächsische Samtgemeinde Barnstorf (ca.12.050 Einwohner) überzeugt mit einem ausgeprägten nachhaltigen Flächenmanagement und guten Akzenten im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Das Motto „Samtgemeinde Barnstorf – nachhaltig gut!“ ist abgeleitet von dem Leitbild, das 2008 durch die Einwohnerinnen und Einwohner der Kommune in einem intensiven Dialog erarbeitet wurde. Ein Schwerpunkt ist dabei das nachhaltige Flächenmanagement, zu dem der Samtgemeinderat 2009 einen Grundsatzbeschluss getroffen hat. Dieser wurde von der Europäischen Kommission als Best-Practice gelobt. Neben einer Vielzahl an Maßnahmen zur Innenentwicklung, entwickelte Barnstorf in den Jahren 2009-2012 gemeinsam mit sieben weiteren Partnerkommunen unter Federführung des NABU Kommunikationsstrategien, die den Nutzen einer flächensparsamen Siedlungsentwicklung im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankern sollen. Hierbei wurden stärker ziel- und adressatenorientierte Methoden erprobt, die ansprechende und inhaltlich leicht verständliche Botschaften vermitteln sollten wie z.B. der bundesweite “30 ha-Tag”.
Der Samtgemeinderat hat ein Integriertes Klimaschutzkonzept beschlossen, das vorsieht, bis zum Jahr 2025 die in Barnstorf benötigte Energie aus erneuerbaren Energiequellen bereit zu stellen und Energie effizienter zu nutzen. Um die Umsetzung zu gewährleisten, lässt die Verwaltung vorbildlich eigenes Personal zu zertifizierten Energie- und Klimaschutzmanagern ausbilden. Im Herbst 2013 führte die Samtgemeinde gemeinsam mit der Firma Energiekonsens die Klimaschutz-Aktion “Taten statt warten” zur unabhängigen Erstberatung interessierter BürgerInnen durch. Modernisierungsanreize sollten gesetzt und Lösungswege aufgezeigt werden, um den Gebäudebestand der Samtgemeinde auf einen energetisch zeitgemäßen Stand zu bringen. Dass lokaler Klimaschutz möglich ist und auch mit finanziellen Anreizen verbunden sein kann, zeigen unterschiedliche Maßnahmen insbesondere bei der öffentlichen Infrastruktur.
So wurden zwei Bürgersolaranlagen auf öffentlichen Gebäuden von der neu gegründeten Genossenschaft Öko-Energie Huntetal e.G. errichtet und Energie sowie Kosten nachweislich durch ein neues kommunales Beleuchtungskonzept eingespart. Zudem werden zwei Schulkomplexe unter Einsatz regenerativer Energien beheizt. In diesem Zusammenhang beeindruckt, dass seit 2013 Gewinne aus einer Fotovoltaik-Freifeldanlage zur Sondertilgung verwendet werden können und dabei jährlich Schulden in Höhe von 800.000 € abgebaut werden.
Barnstorf zeigt, dass auch in einer kleineren Gemeinde sowohl ein enormer Wissensbedarf als auch Kompetenzen zu vielen Themen der Nachhaltigkeit bestehen. Diesem Interesse wird innovativ mit der Einrichtung und nunmehr bereits zweimaligen Durchführung einer Nachhaltigkeitsmesse begegnet. Das Barnstorfer Umwelt-Erlebnis-Zentrum, das Lokale Bündnis für Familien sowie Aktivitäten an der örtlichen Oberschule sorgen dafür, dass eine Sensibilisierung für eine nachhaltige Entwicklung bereits in jungen Jahren beginnt. Schulische Aktivitäten wurden bereits mehrfach mit dem Siegel „Umweltschule“ ausgezeichnet.
Die Jury würdigt die Vielzahl der Maßnahmen der Samtgemeinde Barnstorf mit einer Nominierung in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Kleinstädte und Gemeinden 2014“.