REWE Group Studie
zur Entwicklung
des nachhaltigen Konsumverhaltens.

Wie haben sich die Präferenzen und das Einkaufsverhalten der Verbraucher:innen in Bezug auf nachhaltigere Nahrungsmittel entwickelt - angesichts der COVID-Pandemie, der hohen Inflation, des Ukraine-Kriegs und der immer öfter spürbaren Auswirkungen des Klimawandels? Dieser Frage ist eine gemeinsame Studie der REWE Group, der Consumer Panel Services GfK und der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. nachgegangen.

Nachhaltiger Konsum in Zeiten multipler Krisen -
Rückblick, Gegenwart, Zukunft.

Die zentralen Ableitungen der empirischen Studie zum nachhaltigen Konsumverhalten im Lebensmitteleinzelhandel im Überblick.

Nachhaltigkeit beim Lebensmittelkonsum bleibt relevant 

  • Über alle Generationen hinweg zeigt sich ein langfristiger Trend in den Präferenzen und im Kaufverhalten hin zu nachhaltigeren Produkten. Die Abschwächung dieses Trends ab 2022 ist auf wirtschaftliche Umstände zurückzuführen. 
  • Die Relevanz und Nachfrage nach nachhaltigeren Produkten wird in Zukunft weiter steigen - vor allem getrieben durch die jüngeren Generationen, Gen Z und Millennials, und deren Konsumpräferenzen.

 

Erkenntisse im Detail:

Bio: im Mainstream angekommen 
Die Präferenz für Bio bleibt auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten hoch. Die aktuelle Stagnation des Biomarktes steht in engem Zusammenhang mit der zunehmenden finanziellen Belastung vieler Haushalte. Gerade jüngere Haushalte schauen bei Bio zunehmend auf den Preis und greifen z.B. zu Handelsmarken. 

Fleisch: reduzierter und bewusster Konsum 
Alle Haushalte geben an, ihren Fleischkonsum reduzieren zu wollen. Vor allem bei den älteren Generationen ist ein Wechsel zu höherwertigem Fleisch (Bio-Fleisch) zu beobachten. Die Generation Z verzichtet zunehmend auf Fleisch. 

Fleischersatzprodukte: am Ende des Hypes? 
Der Markt für fleischanaloge Produkte ist in den letzten Jahren stark gewachsen, getrieben durch ein wachsendes Bewusstsein für Tierwohl, Ressourcenverbrauch oder CO2-Ausstoß in der Massentierhaltung. Aktuell sind Fleischersatzprodukte jedoch am Ende eines Hypes in einer Nische angekommen. Für weiteres Wachstum sind Innovation, Emotionalisierung und Preisvorteile notwendig. 

Milchalternativen: stetig wachsende Anerkennung 
Pflanzliche Milchalternativen haben an Bedeutung gewonnen. Gaben 2019 noch knapp 14 Prozent der befragten Haushaltsführenden an, dass Milchersatzprodukte für sie eine echte Alternative sind, sind es heute bereits gut 22 Prozent – bei der Gen Z sogar über 40 Prozent. Auch wenn finanzielle Herausforderungen das Wachstum derzeit bremsen, wird sich der Trend fortsetzen - mit Wachstumsprognosen für Handelsmarken. 

Nachhaltige Verpackung und Mehrweg: noch Luft nach oben 
Mehrweg to go-Lösungen sind von Kund:innen noch nicht gelernt. Nachhaltigere Verpackungen werden zwar von Verbraucher:innen geschätzt und sind somit wichtig für den “Brand Value”, sind aber derzeit noch kein Treiber für nachhaltigeren Konsum. 

Regionalität: gekommen, um zu bleiben 
Regionale Produkte haben bei den Verbraucher:innen einen hohen Stellenwert: Im Jahr 2023 geben 69 Prozent an, beim Einkauf regionale Produkte zu bevorzugen. Insbesondere bei den älteren Generationen sind regionale Produkte beliebt und akzeptiert.  

Klima: Kommunikations- und Aufklärungsbedarf 
Die Menschen haben zwar das Thema „Klimawandel‘ mit all seinen Folgen als große Herausforderung unserer Zeit erkannt, hinsichtlich der Einflussfaktoren und der Emissionstreiber bestehen jedoch Unklarheiten.