Ehrenpreisträgerbegründung

Christiane Amanpour

erhält den Ehrenpreis des Deutschen Nachhaltigkeitspreises für mutigen Journalismus als Voraussetzung einer zukunftsfähigen Gesellschaft.

Christiane Amanpour (* 1958 in London) wächst als Tochter eines iranischen Vaters und einer britischen Mutter in einer von humanitären Werten geleiteten Familie auf. Diese multikulturelle Herkunft prägt ihre Sichtweise für die Notwendigkeit von Toleranz und Völkerverständigung. Bereits in ihrer Jugend zeigt sie großes Interesse an internationaler Politik und Zeitgeschehen, und studiert Journalismus an der University of Rhode Island.

1983 beginnt Christiane Amanpour bei CNN, und avanciert schnell zu einer der bekanntesten Kriegsberichterstatterinnen der Welt. Sie riskiert ihr Leben, um Konflikte und Krisen in verschiedenen Teilen der Welt zu dokumentieren. Neben ihrer Arbeit bei CNN ist sie als UN-Korrespondentin tätig und wird Chefkorrespondentin für internationale Angelegenheiten.

Christiane’s Interviews setzen Maßstäbe im internationalen Journalismus. Sie spricht mit Hillary Clinton, Angela Merkel, UN-Generalsekretären, zahlreichen Staats- und Regierungschefs aus aller Welt, aber auch Betroffenen vor Ort in Krisenregionen. Ihr Stil: Klar, schnörkellos, neugierig. Zuweilen hart, härter als andere. Sie hört ihren Gästen genau zu. Ein besonderes Gespräch führt sie mit Nelson Mandela über die Versöhnung und den Wandel in Südafrika nach dem Ende der Apartheid. Christiane Amanpour gilt als die einflussreichste Reporterin der Welt. Sie richtet den Lichtkegel in dunkle Ecken und zeigt die Auswirkungen einer "nicht nachhaltigen" Entwicklung:

Flüchtlinge, die durch den Klimawandel ins Ungewisse getrieben werden. Naturkatastrophen, die auf vom Menschen verursachten Klimawandel hinweisen. Die Verletzung der Menschenrechte, Machtmissbrauch und Korruption. Ein Anliegen, das ihr besonders am Herzen liegt, sind die Rechte von Frauen in der arabischen Region und im Globalen Süden, die unterdrückt und ihrer Chancen beraubt werden. Sie gibt ihnen Sichtbarkeit - und verkörpert die Alternative. Christiane Amanpour erreicht und bewegt ihr Publikum mit Bildern und Geschichten, löst Reaktionen aus und hilft so oftmals, die Bedingungen zu verbessern. Sie berichtet mit Empathie, Mut und Hartnäckigkeit.

Die Rolle von Journalist:innen wie Christiane Amanpour wird noch wichtiger, da die Menschen in den nächsten Jahren die folgenschwersten Entscheidungen ihres Lebens treffen: Über das Überleben der Welt, wie wir sie kennen. Sie können nur das Klima retten, Frauen stärken, Kriege bekämpfen, Umweltzerstörung entgegenwirken und Flüchtlinge verstehen, wenn sie informiert sind. Wissen aus erster Hand von vor Ort ist unersetzlich. Klarheit und wahre Bilder.

Transformation basiert auf Meinungsfreiheit und sicheren Berichten. Deswegen erhält Christiane Amanpour in diesem Jahr den Ehrenpreis des Deutschen Nachhaltigkeitspreises.