Rinn Beton- und Naturstein GmbH & Co. KG

Die Rinn Beton- und Naturstein GmbH & Co. KG gehört zu den Top 3 in der Kategorie„Deutschlands nachhaltigste mittelgroße Unternehmen 2015“.

Rinn stellt Betonsteine für Gärten, Fußgängerzonen, Plätze und andere öffentliche Bereiche her. Das Sortiment umfasst ca. 1300 Lagerartikel sowie Maßanfertigungen. Als Familienunternehmen produziert Rinn in drei Werken mit mehr als 430 Mitarbeitern.

Rinn steht vor verschiedenen Chancen und Herausforderungen der Nachhaltigkeit: In einer allgemein CO2- und rohstoffintensiven Branche bietet das Recycling von Baustoffen die Chance, Kreisläufe zu schließen und Ressourcenverbräuche sowie CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren. Im sozialen Bereich ist die Sicherung von Fachkräften im Kontext des demographischen Wandels ein Thema und in der Nutzung stellen Flächenversiegelungen, Reinigungsfreundlichkeit und Aufheizung spezifische Herausforderungen dar. Rinn versteht Nachhaltigkeit als Teil der Unternehmensstrategie und implementiert diese stringent durch die gesamte Wertschöpfung. Charakteristisch für das Familienunternehmen ist eine umfangreiche Steuerung orientiert an messbaren Nachhaltigkeitszielen und einer umfassenden Kennzahlenbasis. Rinn hat ein Nachhaltigkeitsvorschlagswesen und Schulungsprogramme für Mitarbeiter etabliert und führt Workshops mit Kunden durch. Als erstes Unternehmen der Branche veröffentlicht es einen Nachhaltigkeitsbericht nach GRI. Im Einkauf werden fast ausschließlich Rohstoffe aus Deutschland und von werksnahen Lieferanten verwendet. Dabei sind Natur-schutzmaßnahmen ein Kriterium für die Lieferantenauswahl. Rinn erhöht zudem zukünftig den Einsatz von Rezyklaten, z.B. aus Abfällen, Altpflaster und Staub, von 5% (711 t) auf 50% und nutzt darüber hinaus zu 58% (40 kt) klinkerreduzierten Zement (CEM II) mit niedrigerer CO2-Bilanz. Im Kernbetrieb konnten umfassende Reduktionen erzielt werden: Die Wasserintensität sank um 45% (13.000 m3) u.a. durch 50% Regenwassernutzung, dank Wärmerückgewinnung, Gebäudesanierung und

Luftfilter konnte der Energieverbrauch um 12% reduziert werden und mit erneuerbaren Energien, u.a. einer 333 kWp Photovoltaikanlage, wurden 53% (17 kt) CO2-Emissionen eingespart. Dank CO2-Kompensation ist die Produktion schon heute klimaneutral. Zudem werden Recycling- sowie Mehrwegverpackungen genutzt. In den Unterstützungsfunktionen setzt Rinn auf energieeffiziente, mit Geothermie klimatisierte Gebäude. Schon jetzt werden Elektroautos und -räder eingesetzt, bis 2018 sollen 50% des Fuhrparks elektrisch sein. Rinn positioniert sich als attraktiver Arbeitgeber und bietet ein Eintrittsgehalt 35% über dem Mindestlohn, eine familienfreundliche Kultur, Unterstützung bei gesundheitlichen Problemen und möchte den Anteil weiblicher Führungskräfte verdoppeln. In der Nutzung erhöhen die Baustoffe Lebens- und Aufenthaltsqualität im öffentlichen und privaten Raum, sind kostengünstig in Unterhalt und Pflege und können helfen, Aufheizung in Städten zu reduzieren – und das mit 30 Jahren Garantie und bis zu 50 Jahren Lebensdauer. Als Ziele setzt sich Rinn für die Einführung des „Blauer Engel“ für Betonstein ein und plant die Markteinführung eines Ökopflastersteins (80% Recycling, 0% Trinkwasser, klimaneutral).

Rinn hat in bemerkenswerter Weise Nachhaltigkeit stringent durch die Wertschöpfung durchstrukturiert, unterlegt mit messbaren Zielen und Kennzahlen. Dieses Instrumentarium nutzt das Familienunternehmen, um sein Kerngeschäft konsequent auf Nachhaltigkeit umzustellen. Als Mittelständler und zudem in einer eher traditionellen Branche ist Rinn damit klarer Vorreiter. Die Jury würdigt die konsequente Umsetzung von Nachhaltigkeit mit einer Nominierung in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste mittelgroße Unternehmen“.