IKEA Deutschland GmbH & Co. KG

Top 3 Sonderpreis „Ressourceneffizienz“ 2018

Der Möbelkonzern IKEA Deutschland GmbH & Co. KG vertreibt in über 53 Einrichtungshäusern ausschließlich Produkte, die speziell für ihn designt und gefertigt wurden. Die insgesamt 17.876 Mitarbeiter erzielten 2016 einen Umsatz von 4,75 Mrd. €.

Als global operierendes Unternehmen in der Möbelbranche ist IKEA in einer besonders ressourcenintensiven Branche tätig und besitzt durch die uneingeschränkte Marktführerschaft in seinem Segment nicht nur große Verantwortung bezüglich der gesamten Wertschöpfungskette, sondern auch einen enormen Hebel in puncto Ressourceneffizienz. So ist der Konzern z.B. für 1% des weltweiten Holzverbrauchs verantwortlich. Zudem stehen die günstigen Produkte mit einer geringeren Lebensdauer bezüglich Ressourcenverbrauch und Abfallproduktion in der Kritik. Hier setzt IKEA ganz bewusst mit der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie an und erzielt wichtige Erfolge. So stammen bereits heute die gesamte Baumwolle und über 90 Prozent des Palmöls aus nachhaltigen Quellen. Langfristig soll das Geschäft zu einer Kreislaufwirtschaft transformiert werden. Zahlreiche weitere Maßnahmen in allen Wertschöpfungsstufen unterlegen die Ressourceneffizienz als Eckpfeiler in der Nachhaltigkeitsstrategie. In den Unterstützungsfunktionen ist die Energieerzeugung ein wichtiger Punkt. Immer mehr elektrische und Heizenergie wird mit eigenen Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie produziert und der Rest zu 100% aus Ökostrom hinzugekauft. Die Umstellung von Dienstreisen auf virtuelle Meetings führt zu weiteren CO2-Einsparungen. Bis 2020 sollen 90% des Abfalls recycelt oder in Energie umgewandelt werden. Für neue Einrichtungshäuser werden vorwiegend bestehende Bauflächen oder Brachen genutzt, um Biotope zu schonen und die Biodiversität zu erhalten. Im Einkauf liegt der Fokus auf der Verbesserung des CO2-Verbrauchs, der Energie- und der

 

 

Wassereffizienz der Lieferanten. So konnte beispielsweise ein rumänischer Lieferant den Materialeinsatz bei Holzwerkstoffen um 60% reduzieren. Bei Matratzen wird daran gearbeitet, die erdölbasierten Schaumstoffe komplett durch nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen. Der Wasserverbrauch bei der Färbung konnte zudem durch intelligentes Wassermanagement erheblich reduziert werden. Spezielle Produkte werden bereits heute komplett aus Abfällen produziert. Wichtig ist zudem die Reduktion des Transports sowie des CO2-Ausstoßes pro m3 transportierter Güter. Im Kernbetrieb ist die Steigerung der Energieeffizienz der Einrichtungshäuser besonders erwähnenswert. In allen Einrichtungshäusern gibt es zudem nachhaltige Roomsets mit energiesparenden Alltagslösungen. Außerdem wird durch die Reduzierung von Transport- und Hantierungsschäden der Abfall deutlich verringert. Der IKEA Katalog ist aus FSC Mix-Credit-Papier. In der Nutzung liegt ein weiterer erheblicher Hebel, denn durch den Kauf energiesparender Produkte und Nutzungstipps können Kunden nennenswert CO2 sparen. Ikea versucht hier, einen nachhaltigeren Einrichtungsstil zu etablieren und macht schon jetzt 55% des Umsatzes mit nachhaltigen Produkten (z.B. Armatur mit Kaltstartfunktion).

IKEA besitzt allein durch seine Größe einen erheblichen Einfluss auf ressourceneffizientes Wirtschaften und nachhaltiges Verhalten sowohl von Kunden als auch von Lieferanten in der gesamten Wertschöpfungskette und setzt diesen mit vielen innovativen und konsequenten Maßnahmen systematisch für seine ambitionierten Nachhaltigkeitsziele ein. Die Jury würdigt den Möbelkonzern für seinen richtungsweisenden Einsatz für ein nachhaltiges Ressourcenmanagement mit einer Nominierung unter die Top 3 des Sonderpreises „Ressourceneffizienz“.