Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Unternehmen

Metallindustrie

Welche Unternehmen und Einrichtungen bewältigen die spezifischen Herausforderungen dieser Branche am besten? Wer leistet wirkungsvolle Beiträge zum Wandel im eigenen Betrieb oder durch Produkte und Dienstleistungen? Wo werden die Chancen der Transformation besonders erfolgreich und beispielhaft genutzt?

Heavy Metal.

Der DNP für die Schwergewichte einer klimaneutralen und zirkulären Metallgewinnung

Einerseits sind sie „Enabler“ von Nachhaltigkeit, etwa in Windturbinen, Elektromotoren und im Leichtbau. Andererseits gelten Metalle als weltweit größter Treiber der Klimakrise. Heute verursacht die Produktion von Stahl, Aluminium und Kupfer rund 10 Prozent der globalen CO2-Emissionen.

Lösungen zur Dekarbonisierung der Stahlindustrie stehen bereit. In Schweden entsteht eine erste Direktproduktionsanlage, die mit 100 Prozent grünem Wasserstoff klimaneutral betrieben wird und auch anderen Stahlunternehmen gelingen beeindruckende Effizienzsprünge durch die Modernisierung ihrer Anlagen. Beispielsweise lässt sich durch das Einblasen von grünem Wasserstoff oder mit Grünstrom elektrisch aufgeheizten Synthesegasen der Kohlenstoff-Fußabdruck eines bestehenden Hochofens erheblich reduzieren. Verbunden mit Carbon Capture and Use-Technologien sowie Elektrolyse entstehen Wege zur grünen Stahlproduktion.

Weitere Hebel sind der Rückzug aus der Sektorkopplung mit dem Kohlebergbau und die verstärkte Förderung von Rohstoffen wie zum Beispiel Lithium, Nickel oder Kupfer für die Energiewende. Nachhaltigkeitseffekte liegen in einer gesteigerten Öko-Effektivität wie auch in der Reduktion negativer sozialer Auswirkungen.

Großes Potenzial steckt zudem in der Erhöhung der Recyclingquoten bei Stahl, Aluminium, vor allem aber bei Kupfer und allen anderen Nichteisenmetallen, die für die Schlüsseltechnologien der Zukunft entscheidend sind. Metalle haben z.B. gegenüber Kunststoffen den großen Vorteil, dass sie bereits heute beliebig oft nahezu zu 100% recycelt werden können. Recycling macht die Industrie gleichzeitig unabhängiger von Minenprodukten aus globalen Lieferketten. Neben der Entwicklung von Aluminiumlegierungen, die unbegrenzt recyclingfähig sind, gilt es, Recyclingtechnologien zur Rückgewinnung von Lithium, Nickel, Kobalt und anderen Metallen zu entwickeln und sie in den Kreislauf zurückzubringen.

Global gesehen werden ein Wachstum auf 10 Mrd. Menschen und aufstrebende Mittelschichten im globalen Süden einen drastische Nachfrageanstieg mit sich bringen. Hier hat die Branche eine große Verantwortung, dieses Mengenwachstum nicht unreflektiert als Wachstumssprung zu sehen, sondern smarte Konzepte zusammen mit Partnerbranchen zu entwickeln.

Zur Branche gehören z.B. die Erzeugung von Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen sowie Nicht-Eisen-Metallen inklusive Aluminium und Kupfer. Metallverarbeitende Unternehmen sind der Branche 42 „Metall- und Mineralienverarbeitung“ zugeordnet. Den DNP für Unternehmen dieser Branche unterstützen neben den Assessmentpartnern PwC Deutschland und score4more auch das forum Nachhaltig Wirtschaften und das Fachmagazin econic.

Alles Wissenswerte zum Wettbewerb hier auf einen Blick.

Der Sieger heißt Swiss Steel.

Die Entscheidung über den Sieger ist gefallen: Die Fachjury hat den internationalen Stahlproduzenten an die Spitze der nachhaltigen Vorreiter in dieser Branche gewählt.

Die Vorbilder des nachhaltigen Wandels in Deutschland: Die 140 Juror:innen des DNP für Unternehmen haben sich mit Expertise, Augenmaß und Mut für diejenigen Unternehmen entschieden, die aus ihrer Sicht in diesem Jahr die nachhaltige Transformation in ihren Branchen anführen. Ihre Entscheidungen spiegeln erkennbar Breite und Tiefe der Transformation: Mit sehr unterschiedlichen Herausforderungen, Unternehmensgrößen und Kontexten.

Die Swiss Steel Group hat sich – wie die anderen Sieger des Wettbewerbs – im Finale durchgesetzt, weil das Unternehmen besonders wirksame, beispielhafte Beiträge zur Transformation geleistet, damit Vorbildcharakter erworben und richtige Signale in seine Branche und darüber hinaus gesendet hat. Mit auch nur einem Kandidaten in einem Interessenkonflikt stehende Juror:innen waren in der Entscheidungsrunde gesperrt.

Die Branchenvorreiter auf einen Blick.

Unter den Nominierten und Finalisten des Jahres 2023 finden sich innovative KMUs, transformative Herausforderer und Konzerne im Umbruch.

Die Karte zeigt alle Vorreiter der Transformation in dieser Branche – und bei entsprechender Auswahl auch die Nominierten in anderen Branchen oder ganzen Sektoren.

Sie alle zusammen bilden noch nicht das vollständige Bild, sind aber sicher die größte Gruppe, die bisher in einem Wettbewerb zur nachhaltigen Transformation zusammengestellt wurde.

Diese Fachjury entscheidet.

Die Branchenjury trifft anhand der Unternehmensprofile, Scorings und persönlicher Erfahrungen die Entscheidungen über Branchenvorreiter. Die Juroren sind unabhängig, keinerlei Partikularinteressen verpflichtet und wirken nach klaren Compliance-Regeln mit.

Tobias Kind-Rieper

Fachbereichsleiter Ökosysteme & Ressourcenschutz WWF

Kira Cieslewicz

Wissenschaftliche Mitarbeiterin CSM der Leuphana Universität Lüneburg

Marco Göllrich

Leiter Initiative Metalle Pro Metalle Pro WVMetalle Service GmbH

Marcel Engel

Leiter der Geschäftsstelle UN Global Compact Netzwerk Deutschland

Recherchepartner score4more.

Recherchepartner des DNP für Unternehmen ist das Berliner Startup score4more. Es hat sich auf das Erstellen differenzierter Nachhaltigkeitsprofile von Unternehmen und deren Bewertung spezialisiert, nachdem die Gründer den DNP zuvor über zehn Jahre begleitet und maßgeblich zur methodischen Fortentwicklung des Unternehmenswettbewerbes beigetragen haben. score4more stellt ab 2023 die digitale Architektur für die Recherche über alle Sektoren und Branchen und die daraus hervorgehenden Unternehmensprofile zur Verfügung.

Unternehmen jeder Größe, ob berichtspflichtig oder nicht, können kostenfrei ihre Profile erstellen und so die Plattform zur Bewerbung um den DNP nutzen. score4more hat auch den branchenspezifischen Scoring-Ansatz entwickelt, der Vergleich- und Bewertbarkeit der Unternehmen ermöglicht. Der DNP nutzt die technologische Plattform von score4more, um im Wettbewerb Tausende von Unternehmen, Maßnahmen und Kennzahlenwerte abzubilden, auszuwerten und über transparente Juryprozesse die Vorreiter der Nachhaltigkeit in Deutschland zu ermitteln.

Zur Website von score4more
Transparenzhinweis