Die globale Textilindustrie ist ein entscheidender Faktor der ökologischen und sozialen Transformation. Milliarden Menschen zu kleiden, verschlingt Unmengen an Rohstoffen, Energie, Wasser und Chemie – um 10 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen werden der Textilindustrie zugeordnet. Mehr als 60 Millionen Menschen arbeiten in den textilen Wertschöpfungsketten. Ihre Arbeits- und Einkommensmöglichkeiten beeinflussen die weltweite soziale und wirtschaftliche Entwicklung markant. Komplexe Lieferketten erschweren Kontrolle und Veränderung: Bis zu 140 Unternehmen sind an der Herstellung eines einfachen Herrenoberhemdes beteiligt, von Baumwollbauern über Webereien und Nähereien bis zu Knopffabrikanten und Transporteuren.
Nur einige der Ansatzpunkte für Transformation: Gute Arbeitsbedingungen mit fairen Löhnen, umweltfreundliche, energieeffiziente Produktion ohne problematische Chemikalien und die Erfüllung von Ökodesign-Anforderungen in möglichst allen Produktgruppen. Außerdem: Bessere Haltbarkeit, Wiederverwendbarkeit, Reparierbarkeit, Faser-zu-Faser-Recyclingfähigkeit und ein höherer Anteil an biologisch-angebauten bzw. recycelten Fasern. Die Vorreiter der Branche beflügeln die Entwicklung alternativer, biobasierter Materialien und den Wechsel in eine textile Kreislaufwirtschaft.