Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Unternehmen

Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft

Welche Unternehmen und Einrichtungen bewältigen die spezifischen Herausforderungen dieser Branche am besten? Wer leistet wirkungsvolle Beiträge zum Wandel im eigenen Betrieb oder durch Produkte und Dienstleistungen? Wo werden die Chancen der Transformation besonders erfolgreich und beispielhaft genutzt?

Zukunft zirkular.

Der DNP für die Vorreiter der Kreislaufwirtschaft

In den weltweiten Abfallbergen stecken wertvolle Primärrohstoffe, die immer knapper und teurer werden. Ihre Wiedergewinnung beschäftigt eine ganze Branche. Das Sammeln, Sortieren und Wiederaufbereiten von Wertstoffen spielt eine Transformationsrolle. Die Abfallwirtschaft wird zum „Missing Link“ für eine neue Rohstoffindustrie – ein starker Motor für die Kreislaufwirtschaft und die Entwicklung neuer Stoffströme.

Dabei kann die Zerkleinerung und Trennung verschiedener Bestandteile, gerade bei Verbundwerkstoffen, erhebliche Mengen an Energie aufwenden. Die größten Abfallmengen fallen in der Bauindustrie an: Hier gilt es, das dickste Brett zu bohren und für kluge, wirtschaftliche Wiedernutzung für Unmengen an Beton, Stein und Stahl nach Abbruch.

Ein weiterer Elefant im Raum ist das Plastik: Auch wenn Bemühungen für ein geschlossenes Kunststoffrecycling stetig zunehmen, wird ein Großteil des Kunststoffabfalls immer noch entweder als verarbeitetes Öl klimaschädlich verbrannt oder er landet auf intransparenten Wegen in Umwelt, Flüssen und Meeren. Beispiele für weitere Herausforderungen, vor denen die Branche steht, sind die Zurückgewinnung von Seltenen Erden in ungenutzten Smartphones oder die Zerkleinerung und Wiederverwertung von Stahlbeton.

Verbesserte Sammel-, Sortier-, Wiedernutzungs- und Recycling-Verfahren mit CO2-neutralen Prozessen sind ein wichtiger Transformationshebel, um die Kreislaufwirtschaft voranzubringen. Viel kommunal gesammelter Sperrmüll beinhaltet noch gut nutzbare Produkte, die in Wiederverkaufsstellen angeboten werden können. Außerdem sind Unternehmen der Branche Impulsgeber für die Entwicklung recyclingfreundlicher Produkte, die aus leicht trennbaren Materialien bestehen.

Viele Städte setzen sich bis 2030 ein „Zero Waste“-Ziel, in dem die Recyclingwirtschaft eine zentrale Rolle einnimmt: Es gilt Abfallmengen zu reduzieren und sämtliche Wertstoffe stofflich wiederzuverwerten. Hierbei ist auch die Zusammenarbeit mit Unternehmen und Bürger:innen wichtig, um neue Initiativen wie Repair-Cafés oder Mehrwegkonzepte in der Gastronomie zu befördern.

Die Branche beinhaltet z.B. das Sammeln, Sortieren, Behandeln und Recycling von Wertstoffen, die Umweltreinigung und Schadstoffbeseitigung sowie Abbrucharbeiten. Den DNP für Unternehmen dieser Branche unterstützen neben den Assessmentpartnern PwC Deutschland und score4more auch das forum Nachhaltig Wirtschaften und das Magazin klimaRZ.

Alles Wissenswerte zum Wettbewerb hier auf einen Blick.

U.a. diese Expert:innen entscheiden.

Derzeit werden die ca. fünfköpfigen Branchenjurys zusammengestellt, die über die Vorreiter entscheiden. Die Juror:innen sind unabhängig, keinerlei Partikularinteressen verpflichtet und wirken nach klaren Compliance-Regeln mit.

Martin Auerbach

Geschäftsführer Verband der Deutschen Heimtextilien-Industrie e.V.

Nora Sophie Griefahn

Geschäftsführender Vorstand Cradle to Cradle NGO

Dr. Carsten Gerhardt

Chairman Circular Valley Foundation

Ninja Müller

Wissenschaftliche Mitarbeiterin CSM Leuphana Universität Lüneburg

Preisverleihung am 28. November 2024.

Am Donnerstag, dem 28.11.2024, entsteht in Düsseldorf zum zweiten Mal das „große Bild“, eine besondere Momentaufnahme der nachhaltigen Transformation: Die Köpfe der 100 erfolgreichen Branchenvorreiter nehmen ihre Auszeichnungen aus den Händen prominenter Laudator:innen entgegen. Wer den DNP als Vorbild in einem Transformationsfeld erhält, wird bekanntgegeben. Unter den ca. 1.000 Gästen im MARITIM Hotel sind Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Kultur, Sport und Medien. Karten stehen ausschließlich geladenen Gästen zur Verfügung.

Der Sieger 2023 hieß Interzero.

2023 hat die Fachjury das Kölner Kreislaufwirtschaftsunternehmen an die Spitze der nachhaltigen Vorreiter in dieser Branche gewählt. Interzero gehört zu den führenden Anbietern von Dienstleistungen rund um die Schließung von Produkt-, Material- und Logistikkreisläufen. Das Unternehmen strebt die Vision einer Welt ohne Abfall an. Hierfür entwickelt Interzero Konzepte und maßgeschneiderte Materiallösungen, um Abfall zu vermeiden bzw. als Rohstoff wieder zu nutzen. Bis 2025 sollen die Emissionen gegenüber 2015 halbiert werden. Das Unternehmen hat sich im Finale durchgesetzt, weil es damit besonders wirksame, beispielhafte Beiträge zur Transformation geleistet, Vorbildcharakter erworben und richtige Signale in seine Branche und darüber hinaus gesendet hat.

Zeichen des Erfolgs.

Mit dem Siegel des DNP können erfolgreiche Wettbewerbsteilnehmende ihre Spitzenposition im Feld der Nachhaltigkeit dokumentieren - in Richtung Kund:innen, Lieferant:innen, Medien und Finanzwelt. Das Zeichen des DNP ist eine renommierte externe Anerkennung und macht die Vorreiter:innen erkennbar. Konsument:innen gibt es Orientierung auf der Suche nach nachhaltigen Alternativen.

Recherchepartner score4more.

Recherchepartner des DNP für Unternehmen ist das Berliner Startup score4more. Es hat sich auf das Erstellen differenzierter Nachhaltigkeitsprofile von Unternehmen und deren Bewertung spezialisiert, nachdem die Gründer den DNP zuvor über zehn Jahre begleitet und maßgeblich zur methodischen Fortentwicklung des Unternehmenswettbewerbes beigetragen haben. score4more stellt ab 2023 die digitale Architektur für die Recherche über alle Sektoren und Branchen und die daraus hervorgehenden Unternehmensprofile zur Verfügung.

Unternehmen jeder Größe, ob berichtspflichtig oder nicht, können kostenfrei ihre Profile erstellen und so die Plattform zur Bewerbung um den DNP nutzen. score4more hat auch den branchenspezifischen Scoring-Ansatz entwickelt, der Vergleich- und Bewertbarkeit der Unternehmen ermöglicht. Der DNP nutzt die technologische Plattform von score4more, um im Wettbewerb Tausende von Unternehmen, Maßnahmen und Kennzahlenwerte abzubilden, auszuwerten und über transparente Juryprozesse die Vorreiter der Nachhaltigkeit in Deutschland zu ermitteln.

Zur Website von score4more
Transparenzhinweis